fit und munter - Vorsicht beim Umgang mit Reinigungsmitteln: BGW gibt Tipps zur Sicherheit im Haushalt

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Vorsicht beim Umgang mit Reinigungsmitteln: BGW gibt Tipps zur Sicherheit im Haushalt


Vergiftungen, Verätzungen, Explosionen: In großem
Stil sind solche Unfälle eher in einer Chemiefabrik vorstellbar als
in den eigenen vier Wänden. Trotzdem finden sich auch in jedem
Haushalt Chemikalien, die bei falscher Anwendung der Gesundheit
schaden können - beispielsweise Reinigungsmittel. Die
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW), bei der auch viele Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte sowie
Beschäftigte in der ambulanten Pflege unfallversichert sind, gibt
Tipps zum sicheren Umgang mit diesen Produkten.

Gebrauchsanweisung beachten

"Wichtige Sicherheitshinweise finden sich in der Regel in der
Gebrauchsanweisung, die man auch bei vermeintlich harmlosen
Reinigungsmitteln unbedingt vor dem Gebrauch lesen sollte", erklärt
Dr. Udo Eickmann, Gefahrstoffexperte der BGW. Grundsätzlich müssen
gefährliche Stoffe mit speziellen Hinweisen gekennzeichnet sein.

Auf neue Gefahrenpiktogramme einstellen

"Bislang dienten in Deutschland zur Kennzeichnung von
Gefahrstoffen neben warnenden Texten schwarze Symbole in
orangefarbenen Quadraten", berichtet er. "Im Rahmen einer weltweiten
Vereinheitlichung werden diese Gefahrenpiktogramme derzeit nach und
nach ausgetauscht. Die neuen Zeichen zeigen rot umrandete Rauten mit
schwarzen Symbolen auf weißem Grund." Auch einzelne Symbole selbst
ändern sich: So entfällt das fette "X", das bisher für "Reizend" oder
"Gesundheitsschädlich" stand. Eingeführt werden stattdessen ein
dickes Ausrufezeichen und ein sich von innen sternförmig auflösender
Torso, die je nach textlichem Zusatz für unterschiedliche
Gesundheitsgefahren stehen.

Nur richtige und beschriftete Gefäße benutzen

Weiter rät der Experte der BGW, grundsätzlich keine Mittel zu
verwenden, die kein Etikett tragen: "Erstens fehlen dort die
Gebrauchsanweisung und etwaige Warnhinweise und zweitens lässt sich
bei ungekennzeichneten Gefäßen nur vermuten, was drin ist." Ein
absolutes Tabu ist für ihn auch das Umfüllen von Reinigern in
Lebensmittelgefäße: "Die Verwechslungsgefahr wäre hier in jedem Fall
zu groß - selbst bei genauer Beschriftung."

Gefährlichen Mix vermeiden

Reinigungsmittel sollten auch niemals gemischt werden, damit es
nicht zu gefährlichen chemischen Reaktionen kommt. Kippt man
beispielsweise einen säurehaltigen Reiniger mit einem chlorhaltigen
zusammen, so kann sich giftiges Chlorgas bilden und unter Umständen
im gesamten Haus ausbreiten.

Mittel richtig wählen und dosieren

Um die möglichen Gefährdungen durch Reinigungsmittel so gering wie
möglich zu halten, empfiehlt die BGW, möglichst harmlose Mittel
einzusetzen. Bei der Auswahl helfen die Angaben auf der Packung.
Ebenso trägt eine sparsame Dosierung dazu bei, etwaige Belastungen
möglichst gering zu halten. "Und lieber Wischprodukte als Sprays
nutzen", rät Dr. Eickmann. "Beim Wischen gelangen weniger
Inhaltsstoffe in die Atemluft, die unter Umständen die Schleimhäute
belasten oder Allergien auslösen können."

Handschuhe tragen

Schon Wasser allein löst die schützenden Fette aus der Haut, viele
Reinigungsmittel verstärken diesen Prozess noch, andere wirken sogar
reizend oder ätzend. Haushaltshandschuhe bewahren die Hände davor.
Wichtig ist aber auch, dass sie nicht zu lange getragen werden. Sonst
beginnt die Haut zu schwitzen und wird dadurch feucht. "Deshalb bei
längeren Putzaktionen immer wieder Trockenarbeiten einschieben und
dazu die Handschuhe ausziehen", so der Experte der BGW.

Hygiene nicht übertreiben

Im Haushalt oft komplett verzichtbar sind aus Expertensicht
Desinfektionsmittel: "Eine normale Wohnung ist kein OP-Saal", erklärt
Dr. Eickmann. "Wer es mit der Hygiene zu Hause übertreibt, läuft
unter Umständen sogar Gefahr, sich resistente Bakterienstämme zu
züchten. Und die sind deutlich gefährlicher als die vergleichsweise
harmlosen Keime, die sich nicht mit Reinigungsmitteln beseitigen
lassen."



Pressekontakt:

Torsten Beckel / Sandra Bieler
Pappelallee 33/35/37
22089 Hamburg
Tel.: (040) 202 07-27 14
E-Mail: presse@bgw-online.de
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