Berlin, 27.06.2014 - Die tschechischen Felsenstädte sind bizarre Formationen aus Sandsteinfelsen, die Schluchten und Türme bilden. Neben schönen Aussichten bieten sie eine breite Palette an Freizeitaktivitäten für Aktivurlauber. Besucher können zu ausgedehnten Wanderungen, Roller- und Radtouren aufbrechen, sich von Felsen abseilen, mit dem Kanu Gebirgsbäche und Seen erkunden oder bei Rundflügen einen Blick von oben auf die Felsformationen werfen. Einen Überblick über die Felsenstädte Tschechiens und die dortigen Freizeitangebote gibt es unter: http://www.czechtourism.com/de/a/rock-towns/
Adersbach (Adrspach)
Die größte und wildeste Felsenstadt Mitteleuropas sind die Felsen von Adersbach-Weckelsdorf (Adrspassko-Teplice). Zu ihren Felsen, die Namen wie Ritterhelm, Liebespaar oder Elefanten-Platz tragen, pilgern Urlauber schon seit dem 18. Jahrhundert. Die Natur in Adersbach birgt neben den beeindruckenden Felsformationen noch weitere Kleinode, wie einen großen, sechzehn Meter hohen Wasserfall oder einen kleinen Felsensee, den man mit dem Paddelboot oder einer Fähre erkunden kann. Es gibt einfache Wanderwege für Familien mit kleinen Kindern oder Senioren genauso wie anspruchsvolle Routen für erfahrene Wanderer, die teilweise sogar ins benachbarte Polen führen. Den Blick aus luftiger Höhe gibt es bei einem Rundflug über die Felsen oder bei den zahlreichen Kletterkursen.
Böhmisches Paradies
Das Böhmische Paradies ist eine der schönsten Tourismusregionen Tschechiens und wurde 2005 zum ersten UNESCO-Geopark des Landes gekürt. Symbol des Parks ist die Burgruine Trosky mit ihren unerforschten Gängen und geheimnisvollen Inschriften. Ein neuer Lehrpfad führt entlang des Prachover Felsen. In den längsten Dolomithöhlen Tschechiens verbergen sich viele kleine unterirdische Seen, die im fahlen Licht blaugrün schimmern. Durch das Böhmische Paradies führen zahlreiche Wanderwege, sowohl für erfahrene Wanderer als auch barrierefreie Routen für Familien mit Kinderwagen und Personen mit Behinderung. Etwas rasanter geht es bei einer Fahrt mit dem Roller oder Segways zu. Für Fahrradfahrer gibt es erstmalig einen Sonderbus, der sie samt Rad zu verschiedenen Punkten des Parks bringt und von dort auch wieder abholt. Von den Aussichtstürmen im Böhmischen Paradies hat man einen tollen Ausblick in die Umgebung, es sei denn, man steht auf dem Spaßturm, dem niedrigsten Turm Tschechiens.
Böhmische Schweiz
Felsrücken, Schluchten, Sandsteintürme, Felsentore, Aussichtspunkte. All dies befindet sich im jüngsten Nationalpark Tschechiens - der Böhmischen Schweiz. Das Prebischtor (Pravcicka Brana), das schon Schriftsteller Hans Christian Andersen bewunderte, ist das größte Felsentor Europas. Mit dem Boot fährt man durch die eindrucksvollen Schluchten des Bachs Kamenice und die Höhle der Feen. Die verzaubert mit ihren funkelnden Eiskristallen. Eine der beliebtesten Rad- und Wanderrouten in der Böhmischen Schweiz ist die Gabriela-Route zum Prebischtor. Sie führt durch beeindruckende Felsformationen, zu denen auch der Beckstein zählt. Er ist benannt nach Karel Beck, der an dieser Stelle den ersten Kletteraufstieg auf tschechischem Gebiet vornahm. Bis heute kommen viele Bergsteiger in den Naturpark. Bei ihnen hat sich der Brauch etabliert, in kleinen dafür vorgesehenen Kästchen auf den erklommenen Felsen ihre Unterschrift zu hinterlassen. Wer möchte, bringt seine Golftasche mit und spielt eine Runde auf dem naturnahen 9-Loch-Platz am Rande des Nationalparks und genießt von hier das außergewöhnliche Panorama.
Kokorschin (Kokorin)
Nicht weit von Prag liegt das Naturschutzgebiet Daubaer Schweiz (Kokorinsko) mit seiner von Wasserschluchten, Sandsteinfelsen und Felsentoren geprägten Natur. Die Felsenstadt ist nicht so weitläufig wie die anderen, bietet aber genauso viele interessante Felsen: Riesenkopf, Frosch, Schneewittchen und die sieben Zwerge und die Deckel. Eine Dominante in diesem Gebiet ist die Burg Kokorschin, ein ehemaliger Raubrittersitz. Die Raubritter waren ein Albtraum für die gesamte Nachbarschaft. Zu den schönsten Plätzen des Gebiets um Kokorschin führt der Wanderweg Cinibulk, zu dem auch ein Labyrinth und eine künstliche Grotte gehören. Eine Fahrradtour oder ein Besuch der Aussichtstürme bieten unvergessliche Erlebnisse.
Bildrechte: Vaclav Sojka
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