sup.- In vielen Ländern können Kinder nicht mehr so schnell oder weit rennen wie ihre Eltern. Darunter leidet ihre Herzkreislauf-Fitness. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von 50 Studien aus 28 Ländern mit Daten von mehr als 25 Mio. Kindern, die von Experten auf dem Kongress der American Heart Association (AHA) in den USA vorgestellt wurde. "Wenn ein junger Mensch generell nicht fit ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für Herzkreislauferkrankungen im späteren Leben", sagt der Gesundheitswissenschaftler Dr. Grant Tomkinson von der Universität von Südaustralien in Adelaide. Als einen wesentlichen Grund für die Rückläufigkeit der Fitness bei Kindern nennen die Experten die Zunahme von Körperfett.
Zu den untersuchten Ländern gehörten Staaten aus allen Kontinenten. Auch Angaben aus Deutschland flossen mit ein. Dabei handelte es sich um Resultate aus Lauftests mit fast 2.000 Kindern zwischen neun und zehn Jahren, die allerdings bereits in den Jahren 1985 bis 1999 gemacht wurden. Die Ausdauer der Kinder ist in diesem Zeitraum um sechs Prozent pro Jahrzehnt zurückgegangen. Das entspricht dem Fitness-Rückgang von Kindern in Australien und Neuseeland. Zum Vergleich: In den USA und Kanada ging die Ausdauer im selben Zeitraum sogar um acht Prozent pro zehn Jahre zurück.
Hauptursache für diese Entwicklung ist das veränderte Freizeitverhalten von Kindern. Es wird vielfach geprägt von täglich stundenlangen Sitzzeiten vor Bildschirmen und wenig körperlicher Aktivität, wodurch die Entstehung von Übergewicht begünstigt wird. Eine ganz wesentliche Herausforderung für die Gesellschaft, insbesondere aber für Eltern ist es deshalb, einen bewegungsfreudigen Lebensstil bei ihrem Nachwuchs zu fördern. Anregungen und praktische Tipps von namhaften Experten, wie Eltern dies im Alltag umsetzen können, gibt z. B. das mehrsprachige Ratgeberportal www.komm-in-schwung.de.