ERLANGEN/LUDWIGSBURG, 27. Juni 2014 – Im Rahmen der 13. Dreiländertagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Ludwigsburg wurde der Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis für klinische Ernährung verliehen. Der Preis wird jährlich vom Ernährungsspezialisten Nutricia ausgelobt und ist mit 5.000 Euro dotiert. In die-sem Jahr wurde die Ernährungswissenschaftlerin Asja E. Schollenberger (geb. Friedrich) für die im Rahmen ihrer Promotion geleistete Forschungsarbeit zur Adipositastherapie ausgezeichnet. Die Studie wurde am Institut für Ernährungsmedizin der Universität Hohenheim (Direktor Prof. Dr. Stephan C. Bischoff) in Kooperation mit der Chirurgischen Klinik der Universität Tübingen (Direktor Prof Dr. Alfred Königsrainer) durchgeführt.
In ihrer Studie „Laparoscopic Sleeve Gastrectomy Compared to a Multidisciplinary Weight Loss Program for Obesity – Effects on Body Composition and Protein Status“ untersuchte Schollenberger die Auswirkungen der Adipositasbehandlung mit einem chirurgischen Eingriff im Vergleich zu einer effektiven multidisziplinären konservativen Behandlung. Insgesamt wurden 54 Patienten in die Studie eingeschlossen, von denen die Hälfte chirurgisch, die andere Hälfte konservativ behandelt wurde. Nach einem Jahr wurden Eiweißstatus und Körperzusammensetzung untersucht. Die chirurgisch behandelten Patienten hatten zwar mehr Gewicht verloren, allerdings auch mehr Körperprotein und somit Muskelmasse. Die Patienten aus der konservativ behandelten Gruppe erhielten neben einer proteinhaltigen Formula-Diät eine intensive ärztliche und ernährungsmedizinische Betreuung mit zusätzlichem Bewegungsprogramm. Davon könnten nach den vorliegenden Daten Patienten nach einem chirurgischen Eingriff profitieren, um den Verlust an Muskelmasse zu verringern und den Eiweißstatus zu verbessern.
Hervorragende Einreichungen
Jury-Mitglied PD Dr. Zeno Stanga, Universitätsspital Bern überreichte den Preis gemeinsam mit Dagmar Dehler, Leiterin Public Healthcare bei Nutricia, an Frau Schollenberger. „Die Arbeit der Preisträgerin hat die Jury überzeugt, weil sie hervorragend herausgearbeitet hat, dass neben dem Gewichtsverlust auch weitere Parameter für die Entscheidung für eine chirurgische oder konservative Therapie eine wichtige Rolle spielen können“, so Stanga.
Dehler führte weiter aus: „Wir freuen uns sehr über die hervorragenden Einreichungen für den Dr.-Werner-Fekl-Förderpreis. Mit dem Preis möchten wir Wissenschaftler fördern, die sich verschiedenen Aspekten innerhalb des breit gefächerten Gebietes der Ernährungsmedizin widmen und auf diese Weise dazu beitragen, die Versorgung der Patienten zu verbessern.“ Der Preis wurde in diesem Jahr bereits zum 13. Mal verliehen.