> Neue Einrichtung für optimierte Ergonomie in der Pflege
Bramsche. Immer mehr Beschäftigte in Heilberufen klagen über physische und psychische Belastungen: Überdurchschnittlich häufig werden bei ihnen berufstypische Krankheitsbilder wie zum Beispiel Muskelerkrankungen diagnostiziert, die nicht nur Schmerzen bei den Betroffenen, sondern erhebliche Ausfallzeiten in den Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens auslösen. So werden insbesondere Pflegekräfte vermehrt zu Patienten, weil Belastungen nur unzureichend aufgefangen oder minimiert werden können. Auf diesem Gebiet Abhilfe zu schaffen, ist das Ziel der neuen Einrichtung Die Pflegebasis®, die seit März 2009 Schulungen und Beratungen speziell für Pflegende anbietet. Physiotherapeutische Leistungen zur Behandlung physischer Überbelastungen von Pflegenden erbringt in dieser Konstellation die Praxis für Physiotherapie Uwe Albers in Bramsche bei Osnabrück.
Die Physiotherapeuten Eva Dom und Dirk Hein kennen aus ihrer langjährigen beruflichen Praxis die erhöhten Anforderungen an Beschäftigte in der Pflege. Sie verstehen die von ihnen in Bramsche gegründete Pflegebasis® vor allem als ein Netzwerk, das den Betroffenen vielfältige Angebote eröffnet, um präventiv gegen gesundheitliche Schädigungen im Pflegealltag vorzugehen.
"Ein Schwerpunkt in der Unterstützung von Pflegekräften liegt auf Entlastungen wie zum Beispiel Rücken schonenden Abläufen im Rahmen von Patiententransfers. Denn Ergonomie spielt immer dann, wenn Patienten bewegt werden, eine erhebliche Rolle. Wir wollen nicht zeigen, wie Pflege richtig funktioniert, sondern den Pflegenden funktionelle und biomechanische Aspekte, welche im Umgang mit dem Pflegebedürftigen wichtig sind, bewusst machen", erklärt Dirk Hein.
Pflegekräfte werden verstärkt zu Patienten
Erhöhte Belastungen langfristig zu reduzieren, lautet eine Hauptmaxime. So richten sich die Beratungsleistungen zum einen auf den Bereich der "Verhältnisprävention", d.h. die Gestaltung des Arbeitsplatzes und die Einbindung der Pflegetätigkeit in die betrieblichen Strukturen. Zum anderen wird im Bereich der "Verhaltensprävention" interveniert. Die Fragestellung lautet: Wie kann ich durch mein Arbeitsverhalten aktiv Belastungen und Stress reduzieren? Diese Angebote führen gemeinsam zum Erhalt der psychischen und physischen Gesundheit.
Die Zunahme von langfristigen Krankmeldungen und Burn-out-Syndromen, so Hein, ist gerade in der Pflegebranche augenfällig und sorgt für erhebliche Probleme in den jeweiligen Institutionen. Doch auch hier habe sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht nur im Rahmen des immer häufiger geforderten Qualitätsmanagements, sondern auch im Interesse der Mitarbeiter wesentliche Wissenslücken in Bezug auf Gesundheit am (Pflege-) Arbeitsplatz geschlossen sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen initiiert werden müssen.
Die Maßnahmen der Pflegebasis® können grundsätzlich von den Krankenkassen finanziell gefördert werden. Physiotherapeutin Eva Dom sieht im Bobath-Konzept einige effektive rehabilitative Ansätze für aktivierende Pflege, die nicht nur in der Versorgung von Schlaganfall-Patienten Anwendung finden, sondern auch dem Pflegenden selbst weiter helfen können. "Impulse aus der Kinästhetik greifen wir hier ebenfalls auf, mit denen Bewegungsmuster und Abläufe verbessert werden, um die Arbeit einfacher und ergonomischer zu gestalten", so Eva Dom.
Wachsendem Druck angemessen begegnen
Den Bedarf schätzen Hein und Dom als eindeutig wachsend ein. Schließlich steigen schon lange die Ausfallzeiten insbesondere bei Pflegehelfern und Krankenschwestern sowie in verwandten Heilberufen. Während das Durchschnittsalter der Pflegekräfte deutlich ansteigen wird, vergrößern sich zugleich die Anforderungen aufgrund der erhöhten Fallzahlen infolge der demografischen Entwicklung. Der Trend: Immer weniger ältere Pflegende müssen in der knapp bemessenen Arbeitszeit immer mehr schaffen. Dirk Hein: "Deshalb ist es enorm wichtig, die betroffenen Menschen fachkundig zu begleiten, ihnen Hilfestellungen für ergonomisch sinnvoll gestaltete Tätigkeiten anzubieten und Prävention zu betreiben."
Die Beratung durch die Pflegebasis® beginnt in der Regel mit der Einschätzung von gesundheitlichen Risiken. Individuell auf die Kunden zugeschnittene Strategien werden daraus für die einzelnen Arbeitsplätze abgeleitet. Bei Bedarf folgen Empfehlungen für gesundheitsfördernde Maßnahmen, die Die Pflegebasis® mit Partnern aus dem Netzwerk maßgeschneidert umsetzen kann. "Das rückengerechte Arbeiten ist natürlich ein Schwerpunkt", ergänzt Eva Dom, "aber Seminare zur Entspannung wie auch zum Thema Konfliktmanagement und Kommunikation gehören ebenso dazu wie Arbeitsplatzanalysen und -bewertungen und gegebenenfalls daraus resultierende Maßnahmen. Auch das trägt dazu bei, Ausfälle zu verringern das Image der Einrichtung in der Öffentlichkeit noch positiver darzustellen und ? nicht zuletzt ? den Beschäftigten die Freude am Job zu erhalten."
Weitere Infos: www.die-pflegebasis.de
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