Anmoderationsvorschlag:
Arbeit ist das halbe Leben und mehr sollte es auch nicht sein. Der
Rest ist Freizeit, sollte man meinen. Doch vor allem jetzt, wenn die
Urlaubszeit startet, werden sich wieder viele Arbeitnehmer am Strand,
im Hotel oder Ferienhaus mit dem Job beschäftigen. Das bedeutet:
Erholung = Null! Warum das so ist und was diese ständige
Arbeits-Erreichbarkeit für Folgen hat, erklärt uns mein Kollege Mario
Hattwig.
Sprecher: Ständige Erreichbarkeit kann Vorteile im Arbeitsleben
haben. So werden Beschäftigte flexibler, wenn Sie zuhause arbeiten
können und bei der Wahl ihres Arbeitsortes und der Zeiten. Allerdings
schleichen sich unbemerkt negative Aspekte ein, so Susanne Woelk von
der Aktion DAS SICHERE HAUS.
O-Ton 1 (Susanne Woelk, 0:19 Min.): "Heutzutage ist es fast
selbstverständlich, dass man permanent erreichbar ist, etwa über
Smartphone, soziale Netzwerke oder auch per E-Mail. So ganz
allmählich schleichen sich dann Selbstverständlichkeiten ein, dass
also der Chef oder die Kollegen denken, nach Arbeitsschluss ist man
auch erreichbar oder im Urlaub. Und man hat fast den Eindruck, als ob
ständige Erreichbarkeit zum guten Ton gehört."
Sprecher: Viele Arbeitnehmer nehmen das in Kauf oder machen
unbezahlte Überstunden, um dem Chef zu zeigen, wie belastbar und
engagiert sie sind. Sicherlich spielt hier auch die Angst, den Job zu
verlieren, eine große Rolle. Aber Freizeit ist wichtig - für den
Mitarbeiter ebenso wie für den Betrieb, so Frank Brenscheidt von der
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
O-Ton 2 (Frank Brenscheidt, 0:29 Min.): "Die Freizeit oder die
Erholzeit ist für den Beschäftigten ganz wichtig. Ja, nicht nur für
ihn persönlich, um zu regenerieren, sondern auch zur Pflege der
sozialen Zeiten, auch eben die Zeit mit der Familie. Es nervt auch
einfach irgendwann die anderen Familienmitglieder, wenn ständig das
Telefon klingelt oder der Beschäftigte ständig auf seine iPhone
schaut, um zu gucken, ja, ist denn jetzt wieder etwas rein gekommen?
Also, wenn man immer auf Abruf ist, wenn man ständig unterbrochen
wird oder immer an die Arbeit denkt, dann ist das kontroproduktiv für
die Gesundheit."
Sprecher: Um das zu vermeiden, sollte man Freizeit und Beruf
strikt trennen. Hier sind vor allem Unternehmen gefragt, die
wertschätzend mit der Zeit der Mitarbeiter umgehen sollten. Aber auch
zwischen Kollegen und mit dem Chef sollte es klare Absprachen geben.
O-Ton 3 (Frank Brenscheidt, 0:23 Min.): "Wenn man in Urlaub geht,
dann hat man ja klar eine Vertreterregelung, aber dieses kann man
auch für den ganz normalen Arbeitsalltag einführen. Ganz wichtig ist,
neben natürlich auch der Übergabe von der Arbeit auch, dass die
Erwartungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter klar sind. Also,
wenn der Cheff sonntags eine Mail schickt, dass dann einfach klar
ist, dass man nicht sofort anworten muss, sondern, dass das auch bis
montags Zeit hat."
Abmoderationsvorschlag:
Die Arbeit ist nicht alles. Ziehen Sie eine klare Grenze und
trennen Sie Beruf und Freizeit! Mehr Infos zum Thema finden Sie unter
www.baua.de, Stichwort "Erreichbarkeit".
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Dr. Susanne Woelk
Geschäftsführerin Aktion DAS SICHERE HAUS e.V. (DSH)
Holsteinischer Kamp 62, 22081 Hamburg
Tel. (040) 29 81 04 62
s.woelk@das-sichere-haus.de
Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Jörg Feldmann
Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund
Tel.: 0231 90 71 2330
feldmann.joerg@baua.bund.de