Nach einer bangen Woche hält Gabi Hassert
endlich das Ergebnis ihrer Mammographie in den Händen. Doch leider
gibt es keine Entwarnung: Sie muss nochmal zur Untersuchung, um den
"unklaren Befund" abzuklären. Ist es Krebs? So wie Gabi Hassert
ergeht es vielen Frauen. "betrifft: Krank durch Früherkennung - Wenn
Gesunde zu Patienten werden", am Mittwoch, 16. Juli, um 20.15 Uhr im
SWR Fernsehen, geht der Frage nach, welche Untersuchungen zur
Früherkennung sinnvoll und welche sogar potentiell schädlich sind.
Die Röntgenreihenuntersuchung der weiblichen Brust, das sogenannte
"Mammographie-Screening", ist ins Leben gerufen worden, damit
Brustkrebs frühzeitig entdeckt und dadurch gut behandelt werden kann.
Leider bekommt dieses Modell, an das sich alle gewöhnt haben, Risse.
Umfangreiche Studien zeigen, dass das Mammographie-Screening kaum
messbare Erfolge hat, was die Überlebenswahrscheinlichkeit bei
Brustkrebs angeht, sondern sogar Risiken birgt. Es werden weitaus
mehr Frauen durch fehlerhafte Diagnosen zu Krebskranken erklärt und
unnötig aufwendig behandelt als vor dem Krebstod gerettet werden.
Auch beim allgemeinen Gesundheits-Check-up ist die Bilanz negativ.
Beschwerdefreie Menschen werden für krank erklärt, etwa weil ihre
Blutwerte von Normen abweichen. Medikamente werden verschrieben, ohne
dass die "Patienten" davon profitieren.
Die Studien sind so erdrückend, dass sogar Ärztepräsident
Montgomery fordert, die Empfehlungen zu überarbeiten. Müssen sich
Patienten von der liebgewordenen Vorstellung verabschieden, dass man
sich durch Früherkennung Gutes tut?
"betrifft: Krank durch Früherkennung - Wenn Gesunde zu Patienten
werden" am Mittwoch, 16. Juli 2014, um 20.15 Uhr im SWR Fernsehen.
Autor ist Frank Wittig.
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