Essen, 15.07.2014 - Herz-Kreislauf-Krankheiten sind mit über 45 Prozent die häufigste Todesursache in europäischen Ländern. Ein Infarkt schlägt meist erbarmungslos zu. Etwa ein Drittel aller Herzinfarktpatienten erreicht noch nicht einmal das Krankenhaus, ein weiteres Drittel stirbt kurze Zeit später. Dabei ließe sich ein Großteil der Herzinfarkte vermeiden, erklärt der Kardiologe Professor Dietrich Baumgart von Preventicum.
1.Herzinfarkt oft ohne Symptome
Ein Herzinfarkt macht vorab meist keine Symptome. Luftnot oder Schwitzen können ein Hinweis sein, treten aber - wenn überhaupt - erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Neuere Forschungen zeigen zudem, dass es Verkalkungen gibt, die den Blutfluss zunächst nicht behindern, sondern sehr plötzlich einreißen und sofort zum Verschluss führen.
2.EKG gibt keine Sicherheit
Ein EKG misst die elektrischen Aktivitäten der Herzmuskelfasern. Es gibt aber erst Hinweise, wenn der Krankheitsprozess schon weit fortgeschritten ist. Ein verlässlicher Indikator für das Risiko eines Herzinfarktes ist es nicht.
3.Gefäßstatus heute gut bestimmbar
Um zu wissen, wie hoch die Gefahr für einen Herzinfarkt ist, muss man den Status der Gefäße untersuchen. Dazu gibt es heute moderne Verfahren. Sie messen 17 verschiedene Parameter wie Blutdruck, Pulswellengeschwindigkeit, Knöchel-Arm-Index und errechnen daraus schon sehr präzise die Elastizität der Gefäßwände.
4.Unbekannte Gefahr Bluthochdruck
Besonders gefährdet sind Personen mit einem dauerhaft erhöhten Blutdruck. Ab einem Wert von 140/90 mmHg gilt der Blutdruck als zu hoch. Wird das zum Dauerzustand, lässt der Druck die flexiblen Gefäßwände verhärten, es entwickeln sich die besagten Gefäßverkalkungen und -verengungen.
5.Vorsicht vor Extremen
Starke körperliche Anstrengungen können ebenso gefährlich werden wie eine hohe emotionale Anspannung, etwa beim Fußballschauen. Denn der Körper schüttet in Extremsituationen Stresshormone aus. In Folge kann es zu einer akuten Verengung der sonst elastischen Gefäße kommen und über einen Gefäßkrampf bis hin zu einem totalen Verschluss der Gefäße führen. Auch starke Hitze und klirrende Kälte belasten Herz- und Kreislauf und sind daher tabu.
6.Vorsicht Fettleber
Bei einer verfetteten Leber findet man häufig auch eine Verfettung des Herzmuskels, erhöhte Entzündungsmarker im Blut und einen gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel. Dies führt zu einer Verkalkung der Gefäße. Ein Irrglaube ist, dass nur Übergewichtige betroffen sind: auch etwa 15 Prozent Schlanke sind betroffen.
7.Steigendes Risiko nach Wechseljahren
Ein Herzinfarkt gilt als typische Männerkrankheit. Dabei sind Frauen sogar häufiger betroffen, wenn auch im Schnitt sieben Jahre später. Jährlich sterben 55 Prozent der Frauen und nur 43 Prozent der Männer in Europa an kardiovasculären Ursachen, also an Infarkt, Herzschwäche, Plötzlichem Herztod oder Schlaganfall.
8.Negativem Stress davonlaufen
Dauerhafter Stress kann den Gefäßen schaden. Ein gutes Mittel um den Spiegel der Stresshormone zu senken und Gefäße elastisch zu halten ist regelmäßige Bewegung etwa drei mal die Woche eine halbe Stunde.
9.Kranke Zähne schlagen aufs Herz
Immer mehr Studien belegen den Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Herzinfarktneigung. Die Ursache ist noch nicht eindeutig geklärt. Eine These ist, dass durch die chronische Entzündung im Mund Botenstoffe ausgeschüttet werden, die die Gefäße angreifen. Zudem könnten schädliche Mundbakterien die Übeltäter sein. Es wird vermutet, dass sie Entzündungen der Kranzgefäße, des Muskels oder der Herzklappen auslösen.
10.Vorsorge schon mit 35 starten
Wer einem Herzinfarkt effektiv vorbeugen möchte, sollte schon mit 35 Jahren anfangen, wichtige Werte prüfen zu lassen. Denn wer früh anfängt, kann durch einfache Mittel noch positiven Einfluss auf den Zustand der Gefäße nehmen.
Weitere Informationen auch unter www.preventicum.de
Der Abdruck ist frei, ein Beleg wird erbeten.
Der medizinische Inhalt basiert auf dem aktuellen Kenntnisstand von Prof. Dr. med. D. Baumgart und seinem Ärzteteam. Er darf nicht zur Diagnose oder Therapie eines gesundheitlichen oder medizinischen Problems verwendet werden und ersetzt nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart
ist Kardiologe, Internist und Vorsorgemediziner. Er war lange Jahre Oberarzt des Westdeutschen Herzzentrums Essen und führt heute zusammen mit dem Radiologen Dr. Thomas Zadow-Eulerich das Zentrum für individualisierte Medizin Preventicum in Essen und Düsseldorf. Er wurde als Mitglied der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) berufen und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Internationalen Gesellschaft für Prävention e.V.
Über Preventicum
Das Medizinische Zentrum für Individualisierte Medizin Preventicum wurde 2003 gegründet und ist heute mit über 18.000 untersuchten Patienten und einem jährlichen Untersuchungsvolumen von über 2000 Patienten eine der führenden Kliniken für Diagnostik und moderne Medizin in Deutschland Ein Team von Professoren und Fachärzten untersucht und therapiert Unternehmenskunden wie auch Privatpatienten aus dem In- und Ausland. In nur vier Stunden können die verschiedensten medizinischen Fragestellungen umfassend und effizient abgeklärt werden. Darüber hinaus hat Preventicum sich einen Namen auf verschiedenen Therapiegebieten der Inneren Medizin, der Kardiologie, Gastroenterologie, der Nephrologie, der Diabetologie, und der interventionellen Radiologie gemacht.