Denn Männer haben nicht nur zum Teil andere Erkrankungen als Frauen und brauchen manchmal auch eine andere Behandlung. Sie achten auch weniger auf ihre Gesundheit ? und leben vielleicht auch deshalb nicht so lange. Eine gute Gelegenheit, um das zu ändern, ist der "Männergesundheitstag" im Klinikum Ingolstadt. Am 19. Juli können sich Männer, aber auch Frauen von 10 bis 14 Uhr ausführlich über die männliche Seite der Medizin informieren.
"Während sich ganze Zeitschriften mit Frauenkrankheiten beschäftigen, kommt Mann einfach zu kurz", sagen Prof. Dr. Andreas Manseck, der Direktor und Petra Burzler, Oberärztin der Urologischen Klinik im Klinikum Ingolstadt unisono. Das sogenannte "starke Geschlecht" habe bis vor Jahren auch in Gesundheitsfragen kaum Schwäche zeigen dürfen. "Männer sind ja solange gesund, bis sie tot umfallen", scherzen die beiden urologischen Spezialisten im Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus. Auch wenn das natürlich nicht ganz ernst gemeint ist, könnten und sollten Männer doch weit mehr für ihre Gesundheit tun, meint Manseck.
Im Klinikum etwa hat man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und bietet nun erstmals den Ma?nnergesundheitstag an. Sowohl spezifisch männliche Erkrankungen, als auch vor allem, was man(n) präventiv tun kann, um gesund zu bleiben, ist Thema bei der Premiere am 19. Juli im Veranstaltungssaal im Eingangsbereich des Klinikums. Von 10 bis 14 Uhr stehen dabei zahlreiche Vortra?ge zu unterschiedlichen Themen von der Arbeitsmedizin u?ber die Prostata, die Ma?nnerpsyche oder Sport und Anti-Aging auf dem Programm.
"Harte Schale, weicher Kern"
Denn das sogenannte starke Geschlecht ist in Sachen Gesundheit oft eher das schwächere, wenn man so will. "Männer erscheinen nach außen oft sehr robust. Aber oft steckt unter der harten Schale der berühmte weiche Kern", weiß Manseck aus Erfahrung ? beispielsweise auch im Umgang mit Krankheiten. Die damit verbundenen Sorgen und Ängste seien bei Männern und Frauen ähnlich. Aber während Frauen offener damit umgingen und mit anderen über das Thema sprächen, versuchten Männer oft, alleine damit fertig zu werden. Sie seien eben immer noch darauf gepolt, ohne Hilfe auszukommen und keine Schwäche zu zeigen.
Beispielsweise bei Krebserkrankungen: Während zum Beispiel Frauen mit Brustkrebs häufig auch mentale Unterstützung durch eine psychoonkologische Beratung im Klinikum in Anspruch nähmen, lehnten Männer etwa mit Prostatakrebs das nicht selten ab, nach dem Motto: "Ich spinne doch nicht". Dabei seien gerade Krebserkrankungen mit hohen psychischen Belastungen verbunden, und die Beratung sei sehr häufig eine echte Bereicherung und Erleichterung für die Betroffenen, weiß Dr. Rupert Roschmann aus Erfahrung, der als Psychoonkologe im Klinikum regelmäßig solche Gespräche mit Krebspatienten durchführt ? meist allerdings mit Patientinnen.
"Männerquote" in Sachen Gesundheit
Es werde viel über die Frauenquote im Berufsleben gesprochen. Bei der Männergesundheit sei es eher anders herum: Dort sei eigentlich eine Männerquote sinnvoll, so Manseck mit einem Augenzwinkern ? vor allem, was die Prävention angehe: Während zumindest in einem bestimmten Alter immerhin rund ein Drittel der Frauen regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehe, seien es bei den Männern nur rund vier bis fünf Prozent, so Manseck. Andere Zahlen wie die des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass Frauen rund zumindest doppelt so viel für die Vorsorge tun, als die Männer. Dabei gebe es nicht nur im urologischen Bereich wie etwa an der Prostata oder den Nieren viele Erkrankungen, die man bei einer Früherkennung sehr gut behandeln könne, sondern im Prinzip in allen Bereichen der Gesundheit.
"Frauen achten insgesamt mehr auf ihre Gesundheit. Sie gehen regelmäßig zum Frauenarzt, vor allem auch im Hinblick auf eine Schwangerschaft, bringen dann oft die Kinder zu Vorsorgeuntersuchungen und interessieren sich mehr für Ernährung und andere Gesundheitsthemen", sagt Manseck. "Männer lernen das nicht so. Bei ihnen werden meistens immer nur Schäden repariert, die bereits entstanden sind. Männer gehen dann zum Arzt, wenn sie vom Baum fallen oder sich beim Sport verletzt haben." Dabei könnten nicht nur urologische, sondern auch die meisten anderen Erkrankungen deutlich besser behandelt werden, je früher sie erkannt würden. Das ist im Klinikum in höchster Qualität möglich, wie etwa bei Prostatakrebs mit dem hochmodernen "da Vinci"-Operationsroboter, der Eingriffe in höchster Präzision ermöglicht, wie sie allein mit menschlichem Fingerspitzengefühl nicht möglich sind.
Prävention beim Männergesundheitstag
Die beste "Behandlung" aber ist immer noch, zu verhindern, dass Krankheiten überhaupt entstehen. Worauf man dabei achten sollte und wie viel man in verschiedenen Bereichen tun kann, damit es einem gut geht, zeigt der Männergesundheitstag am 19. Juli im Klinikum. Nach der Begrüßung um 10 Uhr durch Professor Manseck als Gastgeber stehen das Thema Vorsorge und die Präventionschancen in der Arbeitsmedizin auf dem Programm. Das Klinikum arbeitet in diesem Bereich auch eng mit großen Unternehmen wie Audi zusammen, die längst das Thema Gesundheitsvorsorge für ihre Belegschaft als wichtigen Faktor für die Mitarbeiter, aber auch den Unternehmenserfolg entdeckt haben.
Weitere Vorträge beschäftigen sich mit Krebserkrankungen bei Männern, den Themen Übergewicht, Bluthochdruck und dem metabolischen Syndrom sowie der Sexualität. Dass auch Männer viel für das Thema "Anti-Aging" tun können, erklärt ab 11.15 Uhr wieder Manseck, bevor Prof. Dr. Karlheinz Seidl, der Direktor der Medizinischen Klinik IV im Klinikum, auf das Thema "Männer und Herzinfarkt" eingeht. Fitness-Experte Volker Beitler erklärt und demonstriert anschließend, was man in Sachen Sport tun kann, ehe typisch männliche Krankheiten wie die Prostatavergrößerung auf dem Programm stehen. Ein oft unterschätztes Thema ist auch die Psyche von Männern, dem sich Prof. Dr. Thomas Pollmächer, der Leiter des Zentrums für psychische Gesundheit, widmet. Zum Abschluss steht ab 13.15 Uhr eine Talkrunde auf dem Programm, bei der Experten über verschiedene Themen der Männergesundheit sprechen und Fragen beantworten.
"Natürlich sind auch Frauen herzlich willkommen", sagt Manseck. Sie achteten ohnehin oft mehr auf die Gesundheit ihrer Männer als diese selbst. Dass die Lebenserwartung bei den Männern geringer sei als bei Frauen, habe wohl auch ein wenig damit zu tun, dass sie in Sachen Gesundheit eher "schlampern". Beim Männergesundheitstag kann das "starke Geschlecht" mehr darüber erfahren, wie man gesünder lebt, und vielleicht ein wenig aufholen.
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Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Spezialisten ermöglicht umfassende medizinische Betreuung und Beratung. Auch in unvorhersehbaren Notfällen ist stets ein Spezialist vor Ort, und kurze Transportwege erhöhen den Komfort.