fit und munter - Warum der Zeitgeist gefährliche Krankheiten auslöst

fit und munter

Warum der Zeitgeist gefährliche Krankheiten auslöst


Aus diffusen Beschwerden werden immer häufiger
anerkannte Modekrankheiten, berichtet die Zeitschrift P.M. MAGAZIN in
ihrer August-Ausgabe.

Tanorexie, das übertriebene Verlangen die Haut exzessiv zu
bräunen, ist eine von 95 Krankheiten aus dem Lexikon der Modernen
Krankheiten, eine weitere ist die körperdysmorphe Störung:
durchschnittlich aussehende Menschen sind überzeugt, in Wahrheit
total hässlich zu sein. Viele dieser Krankheiten schafft der
Zeitgeist, sagt die Psychologin und Psychoanalytikerin Ada
Borkenhagen in der aktuellen Ausgabe des PM MAGAZINs: "Die Menschen
suchen regelrecht nach einer seriösen Bezeichnung für ihre diffusen
Beschwerden." So wurde aus dem ganz normalen Alterungsprozess des
Mannes das "Aging-Male-Syndrom": Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der
Testosteronspiegel im Blut des Mannes, die Libido lässt nach, die
Haare fallen aus und der Bauchspeck nimmt zu. Ein Grenzwert für
Testosteron wurde festgelegt, ein Hormontest entwickelt und es gibt
ein entsprechendes Gel auf dem Markt. Ähnlich verhält es sich mit
ADHS, erst nach der Entwicklung von Ritalin stieg die Zahl der
Diagnosen rasant an.

Moderne Krankheiten wie Bulimie oder Burnout entwickeln sich
häufig aus einer Seelennot heraus, unlösbare Konflikte oder
unterdrückte Sehnsüchte, über die der Mensch nicht reden kann oder
will. Wenn das Leid der Seele zu groß wird, muss sie sich trotzdem
Gehör verschaffen: Mit Ernährungsproblemen oder
Erschöpfungserscheinungen findet man in unserer Gesellschaft Hilfe
und Zuspruch. In anderen Zeiten würde sich die gleiche Seelennot in
anderer Form zeigen, weiß Borkenhagen. So findet man beispielsweise
in Gesellschaften, in denen die Menschen hungern, keine
Magersüchtigen.

Doch diese modisch beeinflussten Krankheiten können eine fatale
Eigendynamik entwickeln: Eine jahrelange Ess-Brech-Sucht führt dazu,
dass die Magensäure die Zähne zersetzt und Mangelerscheinungen treten
auf, weil dem Körper Nährstoffe fehlen. Burnout-Patienten entwickeln
schwere Depressionen und denken an Suizid. Der Psychologe Elmar
Brähler betont: "Betroffene benötigen einen guten Hausarzt, der ihre
Beschwerden ernst nimmt."

Die aktuelle Ausgabe des P.M. MAGAZINs ist ab heute im Handel
erhältlich, umfasst 98 Seiten und kostet 3,80 Euro.



Pressekontakt:
Maike Pelikan
Kommunikation P.M. Magazin
Gruner + Jahr AG & Co KG
Telefon +49 40 3703-2157
E-Mail presse@pm-magazin.de
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