Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verfügt
in mindestens zehn Operationssälen nur über mangelhaften Brandschutz.
Die Probleme sind der Hochschule seit mindestens zwölf Jahren
bekannt. Ein NDR 1 Niedersachsen und dem NDR Fernsehmagazin "Hallo
Niedersachsen" vorliegender TÜV-Bericht aus dem Jahr 2010 weist auf
schwere Mängel hin. Es gebe "wesentliche und sicherheitsrelevante
Mängel, die unverzüglich zu beseitigen sind".
Bis 2013 wurden zwar Verbesserungen durchgeführt, gravierende
bauliche Mängel blieben jedoch bestehen. Bereits im März hatte es
öffentlich Kritik an den hygienischen Zuständen der Lüftungsanlage
der MHH gegeben. Die MHH verweist in Sachen Brandschutz auf knappe
Haushaltsmittel, die weiter reichende Maßnahmen angeblich verhindert
hätten. Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD)
hatte in Interviews Investitionen für 2015 angekündigt. Ob sie, im
Falle der Freigabe durch den Landtag, ausreichen werden, ist unklar.
Konkret ist in den Unterlagen die Rede davon, dass
Brandschutzklappen nicht mehr funktionstüchtig sind oder falsch
eingebaut wurden. Die MHH schließt nicht aus, dass dadurch im
Brandfall Rauch in OP-Säle eindringen könnte. Jedoch seien diese mit
Rauchmeldern ausgestattet und eine Evakuierung sei möglich. Von den
36 Operationssälen der MHH seien 16 noch sanierungsbedürftig. Zehn
davon befinden sich in Gebäudetrakt K5. Dort sind
brandschutzrelevante Lüftungsanlagen teilweise auf dem technischen
Stand der späten 1960er-Jahre.
Die Hochschule hofft jetzt auf Geld vom Land, um die veraltete
Technik zu ersetzen. Doch bis das Geld bewilligt ist und die
Baumaßnahmen im Trakt K5 beginnen können, dauert es noch mindestens
zwei Jahre, so die MHH.
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