sup.- Fettliefernde Nutzpflanzen bilden einen wesentlichen Eckpfeiler für die weltweite Ernährungssicherheit. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei Palmöl zu, einem vielseitigen Rohstoff, der zudem am ertragreichsten im Vergleich zu anderen fettliefernden Nutzpflanzen ist. Laut Angaben von Oil World können pro Hektar Anbaufläche durchschnittlich vier Tonnen Palmöl gewonnen werden. Zum Vergleich: Bei Rapsöl liegt der Ertrag nur bei 0,6 und bei Sojaöl bei 0,4 Tonnen je Hektar. Im Gegensatz zu tierischen Fetten enthalten pflanzliche Fette keine gesundheitsschädigenden Trans-Fettsäuren, sondern eine Kombination aus gesättigten, einfach gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Palmöl wird z. B. bei der Produktion von Margarine, Teig- und Backwaren, Schokolade, Suppen, Saucen und Fertiggerichten genutzt, aber auch für die Herstellung von Hygieneartikeln wie Seifen und Kosmetika. Zunehmend umstritten ist der Einsatz von Palmöl als Biokraftstoff.
Das große Problem: Für immer neue Palmölplantagen wurden und werden riesige Regenwaldgebiete zerstört und Torfmoore trockengelegt. Deshalb fordern Umweltorganisationen wie Greenpeace seit Jahren: "Kein Palmöl aus Regenwaldzerstörung". Aber es gibt erste gute Initiativen, die zeigen, dass dieses Ziel erreichbar ist. Seit Februar 2011 haben sich einige Palmöl-Erzeuger, darunter Golden Agri-Resources und New Britain Palm Oil, verpflichtet, keine weiteren Regenwälder in Ölpalmenplantagen umzuwandeln. Damit diese ersten Schritte zur wirklichen Veränderung und zum Schutz des Waldes führen, müssen auch die Abnehmer von Palmöl handeln: Sie müssen strenge Kriterien für die Palmölproduktion einfordern und Zulieferer mit zerstörerischen Geschäftspraktiken aus ihrer Lieferkette entfernen. Mehrere Firmen, darunter Colgate-Palmolive, Ferrero, Nestle und Unilever haben sich bereits verpflichtet, ihre Einkaufspolitik entsprechend zu ändern. Im April 2014 zog auch der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble als Reaktion auf wochenlangen öffentlichen Druck nach. Welche Hersteller bereits ausschließlich nachhaltig angebautes, zertifiziertes Palmöl nutzen, kann dem Palmöl-Scorecard 2013 (www.panda.org/palmoilscorecard/2013) entnommen werden.