Lärmvorsorge und Lärmsanierung
München, August 2009 - 10 Dezibel mehr = doppelte Lautstärke. Dieser Unterschied bei den
geltenden Grenzwerten für Lärmsvorsorge und Lärmsanierung macht in Wahlkampfzeiten von
sich reden. „Zu recht“, sagt Dr. Christina Beste vom Forum Gutes Hören. „Dass Lärm die
Lebensqualität einschränkt und sogar krank machen kann, ist hinlänglich bekannt. In der
Bevölkerung und in der Arbeitswelt gibt es inzwischen ein ausgeprägtes Hörbewusstsein.
Beim allgegenwärtigen Verkehrslärm klafft dagegen eine bedenkliche Lücke.“
In den gesetzlichen Vorschriften wird nämlich zwischen Lärmvorsorge und Lärmsanierung
unterschieden. Die Lärmsanierung ist eine freiwillige Leistung von Bund oder Land an
bestehenden bundes- oder landeseigenen Fernstraßen. Diese kann zu
Lärmschutzmaßnahmen führen, wenn in reinen Wohngebieten eine Lärmbelastung von 70
dB überschritten wird. Das entspricht der Lautstärke eines in 10 Metern Entfernung
vorbeifahrenden LKWs.
Ein Wert von 57 dB gilt dagegen für den Neubau oder die wesentliche Änderung
von Straßen. Das ist ein Unterschied von 13 db, der mehr als die wahrgenommene
Halbierung der Schallimmission bedeutet. Das entspricht in gefühlter Lautstärke einer
angeregten Unterhaltung. Da die bereits bestehenden Verkehrswege den weitaus
größeren Teil des Straßennetzes ausmachen, kommt der Großteil der Bevölkerung nicht in
den Genuss niedriger Lärmschutzwerte. „Die Auswirkungen der heutigen Lärmbelastung
sind vielfach Hörminderungen, die auch immer mehr Menschen mittleren Alters, junge
Erwachsene, aber auch Jugendliche und Kinder betreffen“, erläutert Dr. Christina Beste.
„Da sich das Hörvermögen in den meisten Fällen schleichend verschlechtert, besteht die
ernste Gefahr der Gewöhnung, bis es schließlich zu signifikanten Hörverlusten gekommen
ist. Wir begrüßen daher die aktuelle Diskussion um die allgemeine Herabsetzung der
Grenzwerte beim Verkehrslärmschutz.“
Ob das Gehör noch in Ordnung ist, und wie man sein Gehör vorsorglich schützen kann,
dazu gibt es Hilfe und Beratung beim FGH-Partnerakustiker vor Ort. Interessierte können
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Hören ist das Presse- und Informationszentrum der Hörgeräteindustrie und der
Vereinigung der Hörakustiker: www.forum-gutes-hoeren.de