Ratgeber und Tipps für Eltern
Landau, 12. August 2014 Eine Magen-Darm-Infektion ist eine der am häufigsten auftretenden kindlichen Erkrankungen. Gerade in der Urlaubs- und Reisezeit kommt es häufig vor, dass der kindliche Darm rebelliert – beispielsweise gegen ungewohnte Hygiene-Standards. Bei einer Infektion ist es wichtig, dem Salz- und Wasserverlust entgegenzuwirken. Trocknet der Körper des Kindes aus, kann dies lebensbedrohend werden.
Magen und Darm sind zentrale Verdauungsorgane. Lebensnotwendige Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien werden durch die Nahrung aufgenommen. Diese muss allerdings zuerst durch den Magensaft aufgeweicht und durch Enzyme zerlegt werden. Über den Darm werden schließlich die Verdauungsreste ausgeschieden. Bei einer Magen-Darm-Erkrankung kann der Prozess der Nahrungsaufnahme und der Verdauung beeinträchtigt werden. Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sind oftmals die Folgen einer Infektion.
Da Kinder über geringere Abwehrkräfte verfügen als Erwachsene, ist es gerade bei ihnen wichtig, eine Dehydration (Austrocknung) zu vermeiden. „Eine Magen-Darm-Infektion wird durch Viren oder Bakterien verursacht. In Europa wird eine Erkrankung am häufigsten durch das Rotavirus hervorgerufen und gelangt über verunreinigte Nahrung in den Körper, häufig aber auch durch direkte Ansteckung von anderen Erkrankten, z. B. im Kindergarten“, erklärt der am Vinzentius-Krankenhaus Landau tätige Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Dr. med. Jürgen Bensch.
Damit Eltern bei der Magen-Darm-Infektion ihres Kindes richtig handeln, ist es wichtig, den Verlauf der Erkrankung zu kennen und einer Ansteckung vorzubeugen. „Das Erbrechen in den ersten 6 Stunden bei einer Magen-Darm-Erkrankung ist ein normaler Krankheitsverlauf. Sollte das Kind danach weiter erbrechen oder eine Kombination mit Fieber, starkem Durchfall oder Apathie entstehen, muss ein Arzt aufgesucht werden“, weiß der Spezialist aus Landau.
Im Falle einer Erkrankung sollte das Kind auf jeden Fall geschont und in der Ferienunterkunft verbleiben, zusammen mit einer erwachsenen Vertrauensperson. „Man sollte bedenken, dass Krankheitserreger immer noch ausgeschieden werden, wenn das Kind schon wieder gesund wirkt. Mit einfachen hygienischen Maßnahmen kann eine weitere Ansteckung vermieden werden“, rät Chefarzt Dr. Bensch. Das ist gerade im Urlaub ein wesentlicher Faktor.
Sorgfältiges Händewaschen nach jedem Toilettengang und vor jedem Essen hilft ebenso wie Abstand halten zu anderen Personen – auch zu den übrigen Familienmitgliedern – und der Verzicht aufs Händeschütteln. Sollte der behandelnde Arzt eine Händedesinfektion empfehlen, muss genau auf die Anwendungs- und Dosierungshinweise geachtet werden. In jeden Fall können Toilettenschüssel, Spielzeug, Spielekonsolen und Handys mit Desinfektionstüchern abgewischt werden. Sie gehören in jede Reiseapotheke.