Das bayerische Gesundheitsministerium will
Asylbewerber nun doch weiterhin zu HIV-Tests zwingen. Dazu sagt
Sylvia Urban, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:
"HIV-Tests unter Zwang oder ohne Kenntnis der Betroffenen
verstoßen gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Ein solcher
Test ist und bleibt Körperverletzung, auch wenn die Flüchtlinge unter
Druck ihr Einverständnis erklären. Mit der Abschaffung dieser
unwürdigen Praxis war Bayern auf dem richtigen Weg. Umso
enttäuschender, dass die Verantwortlichen jetzt zurückrudern.
Es bleibt dabei: Zwangstests gehören abgeschafft. Stattdessen
brauchen die Flüchtlinge auf sie zugeschnittene Angebote für
freiwillige HIV-Tests - in Verbindung mit Beratung, die ihrer Sprache
und Kultur Rechnung trägt.
Die Aidshilfen in Bayern leisten in diesem Bereich bereits seit
vielen Jahren hervorragende Arbeit. Deren Angebote gilt es
auszubauen.
HIV-positive Flüchtlinge brauchen eine vollwertige medizinische
Versorgung und eine diskriminierungsfreie Umgebung. Die bayerische
Staatsregierung steht in der Pflicht, den Menschen, die bei uns
Zuflucht suchen, eine menschenwürdige Unterbringung und Versorgung zu
bieten."
Bericht in der Süddeutschen Zeitung: http://ots.de/88NNc
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