Vier führende deutsche Augenzentren
nehmen zurzeit Katarakt-Patienten in eine internationale klinische
Studie auf, in der eine Intraokularlinse (IOL) geprüft werden soll.
Die Linse soll das Sehvermögen bei allen Entfernungen verbessern, so
dass die Betroffenen nach der Operation möglicherweise keine Lese-
oder Gleitsichtbrille mehr benötigen. Die neue Linse, die unter dem
Namen FluidVision Accommodating Intraocular Lens (FluidVision
akkomodative Intraokularlinse) vertrieben wird, wird Patienten
implantiert, die sich an den teilnehmenden Prüfzentren in Berlin,
Bochum, Heidelberg und Stuttgart einer Kataraktoperation unterziehen.
Jährlich werden in Deutschland etwa 600 000 Kataraktoperationen
durchgeführt.[1]
"Wenn wir älter werden, verliert die natürliche Linse an
Flexibilität, wodurch Lesen und allgemein die Fokussierung im
Nahbereich zunehmend schwerer fällt. Daher benötigen Millionen von
Menschen über 50 eine Brille zum Lesen und für die Nahsicht. Bei
vielen Betroffenen tritt zusätzlich ein Katarakt (d. h. grauer Star)
auf, der die Sehkraft weiter schwächt ", so Prof. Dr. med. Gerd U.
Auffarth, leitender Prüfarzt an der Ruprecht-Karls-Universität in
Heidelberg. "Behandlungsmöglichkeiten, die sowohl die Nah- als auch
die Fernsicht wiederherstellen, stehen derzeit nur begrenzt zur
Verfügung. Daher sind die Betroffenen auf eine Lese- oder
Gleitsichtbrille bzw. Kontaktlinsen angewiesen, um wieder richtig
sehen zu können. Ergebnisse einer früheren Pilotstudie zur
FluidVision-Linse sind sehr ermutigend. Wir sind daher davon
überzeugt, dass die Patienten von dieser Linse deutlich profitieren
werden, da sie das Potenzial hat, die Sehfähigkeit des Auges deutlich
zu verbessern, so dass Objekte wieder scharf fokussiert werden können
- sowohl im Nah- und Fern- als auch im Zwischenbereich."
Die FluidVision-Linse wurde vom kalifornischen Unternehmen
PowerVision entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine weiche, mit
Flüssigkeit gefüllte Linse, die von der Augenmuskulatur verformt
wird, so dass Objekte im Nah- und Fernbereich dynamisch fokussiert
werden können. Diese Flexibilität entspricht dem Verhalten der
natürlichen kristallinen Linse eines gesunden Auges. Die
FluidVision-Linse ist als Ersatz der natürlichen Linse konzipiert und
dient dazu, den Akkommodationsbereich der Patienten (d. h. die
dynamische Anpassung der Brechkraft des Auges) zu vergrößern, so dass
sie in allen Entfernungen wieder klar sehen können.
Die FluidVision-Linse wird mit nahezu den gleichen
Operationstechniken implantiert wie traditionelle Intraokularlinsen.
Frühere klinische Studien mit Patienten, die sich einer
Kataraktoperation unterzogen haben, belegen, dass das einzigartige
Linsendesign dazu geeignet ist, eine hervorragende Sehschärfe im
Fern- und Zwischenbereich sowie die Lesefähigkeit wiederherzustellen.
Die teilnehmenden Prüfzentren nehmen derzeit über 50-jährige
Männer und Frauen mit grauem Star in die Studie auf.
"Wir sind den teilnehmenden Prüfärzten für ihr Engagement und
Interesse an dieser bahnbrechenden Studie zutiefst dankbar", ergänzt
Barry Cheskin Präsident und CEO von PowerVision. "Viele Millionen
Menschen auf der ganzen Welt leiden an grauem Star und
Alterssichtigkeit, und wir sind davon überzeugt, dass es einen
signifikanten ungedeckten Bedarf an einer effektiveren Behandlung der
Betroffenen gibt."
Weitere Informationen zur Studie finden Sie im Internet unter
clinicaltrials.gov, Studien-ID "NCT02049567".
Zu den teilnehmenden deutschen Prüfzentren gehören:
-- Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,
Baden-Württemberg, unter der Führung des leitenden Prüfarztes Dr.
med. Gerd F. Auffarth
-- Charlottenklinik für Augenheilkunde, Stuttgart, Baden-Württemberg,
unter der Führung des leitenden Prüfarztes Dr. med. Gangolf Sauder
-- Center for Vision Science an der Augenklinik der Ruhr-Universität,
Bochum, Nordrhein-Westfalen, unter der Führung des leitenden
Prüfarztes Dr. med. Burkhard Dick Augentagesklinik, Berlin, unter der
Führung des leitenden Prüfarztes Dr. med. Manfred Tetz
Wenn Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umfeld in Heidelberg,
Stuttgart, Bochum oder Berlin an der Studie teilnehmen möchten, rufen
Sie bitte 0049 (0)71 157 609 041.
Informationen zum grauen Star
Ein grauer Star - auch Katarakt genannt - ist eine Trübung der
normalerweise klaren Linse des Auges. Abhängig von seiner Größe und
Lage kann das normale Sehvermögen beeinträchtigt werden. Die meisten
Katarakte treten bei über 55-Jährigen auf, gelegentlich sind aber
auch Säuglinge und Kleinkinder betroffen. Die Behandlung des grauen
Stars richtet sich nach dem Umfang, in dem er das Sehvermögen
beeinträchtigt. Wenn ein Katarakt so weit fortschreitet, dass die
Betroffenen bei normalen alltäglichen Aufgaben behindert werden, kann
eine Operation erforderlich sein. Bei einer Kataraktoperation wird
die erkrankte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse
ersetzt.[2]
Presse Kontakt: de.newsaktuell.mb.nitf.xml.Br@6a470dff Hollister
Hovey Lazar Partners Ltd. Telephone: +1 646 871 8482 E-mail:
hhovey@lazarpartners.com
[1] http://www.escrs.org/Publications/Eurotimes/08Feb/Germanyconsi
derssolutions.pdf [http://www.escrs.org/Publications/Eurotimes/08Feb/
Germanyconsiderssolutions.pdf]
[2] American Optometric Association (amerikanische Vereinigung für
Optometrie): http://www.aoa.org/patients-and-public/eye-and-vision-pr
oblems/glossary-of-eye-and-vision-conditions/cataract [http://www.aoa
.org/patients-and-public/eye-and-vision-problems/glossary-of-eye-and-
vision-conditions/cataract]