„Das Tückische einer Nierenerkrankung ist, dass man sie oft erst bemerkt, wenn über die Hälfte der Organfunktionen ausgefallen ist. Deshalb gehen Betroffene meistens zu spät zum Arzt und dann ist nicht selten bereits eine dauerhafte Nierenschädigung eingetreten“, erläutert Prof. Dr. Andreas Kribben, Direktor der Klinik für Nephrologie am UK Essen. Ist das der Fall, haben die Nieren ihre Fähigkeit verloren, den Körper mit Hilfe des Urins zu entgiften. Das führt zu einem Anstieg von Abfallprodukten im Blut sowie einer Störung des Stoffwechsels und des Säure-Basen-Haushaltes – mit ernsten Folgen für die Betroffenen: Sie fühlen sich meist abgeschlagen, müde und nur noch sehr begrenzt leistungsfähig. „Im Extremfall kann am Ende sogar eine Nierentransplantation erforderlich werden“, so Prof. Kribben. Deshalb seien regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vorbeugung und Früherkennung sehr wichtig.
Um Essener Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren, führen die Klinik für Nephrologie des UK Essen und die Klinik für Nephrologie des Elisabeth-Krankenhauses in Kooperation mit der VHS seit mehreren Jahren den „Nierentag“ durch. „Auch 2014 bieten wir in den Räumlichkeiten der VHS am Burgplatz 1 wieder viele kostenlose Untersuchungen an – darunter eine Blutuntersuchung zur Bestimmung der Nierenfunktion, einen Blutzucker-Check und eine Analyse der Blutgefäße. Auch ein Fitnesstest ist vor Ort möglich. Insgesamt können wir so für jeden Interessierten ein individuelles Risikoprofil erstellen und ihn z. B. beraten, welche weiterführenden Untersuchungen sinnvoll sein könnten“, stellt Priv.-Doz. Dr. Anton Daul von der Klinik für Nephrologie des Elisabeth-Krankenhauses das Programm des Tages vor. Auch umfangreiche Informationen zur Dialyse und Nierentransplantation würden vor Ort geboten. Damit sei der „Nierentag 2014“ der ideale Startpunkt, um sich über den aktuellen Zustand seiner Nieren zu informieren und deren Gesundheit langfristig zu erhalten.