"Für gesetzlich Versicherte
wollen wir die Wartezeit auf einen Arzttermin deutlich reduzieren"
steht im Koalitionsvertrag der Regierungskoalition. Damit sollte ein
Ersatz für die von der SPD gewünschte Bürgerversicherung geschaffen
werden. Aber ist das bürokratische Monster, was da von
Bundesgesundheitsminister Gröhe angedacht wird, wirklich geeignet,
Wartezeiten zu verkürzen oder ist es eher eine kostenintensive
Scheinlösung für ein Problem, das es eigentlich gar nicht gibt?
Unter der Web-Adresse www.groehesprechstunde.de stellt der
Bundesverband niedergelassener Fachärzte Informationen zur
angedachten Termingarantie und den Terminservicestellen zur
Verfügung.
"Die Gröhesprechstunde wirft ihre Schatten voraus", sagt Wolfgang
Bärtl, Sprecher des Bundesverbandes niedergelassener Fachärzte. "Für
uns stellt dieses Vorhaben einen Eingriff in die Autonomie der
ärztlichen Praxen dar, der unnötig ist und den meisten Patienten mehr
Nachteile als Vorteile bringen wird."
Der BVNF ist der Ansicht, dass hier populistisch ein Problem
künstlich aufgebauscht wurde, um Gelder aus dem ambulanten Bereich zu
den darbenden Krankenhäusern umzuleiten. Damit wird die ambulante
fachärztliche Versorgung erneut gefährdet.
"Aber auch für die hausärztlichen Kollegen wird diese Regelung
Fallstricke bereit halten", sagt Bärtl, "denn die Kollegen Hausärzte
werden vermutlich dafür in Haftung genommen werden, wenn die
dringlichen Überweisungen Überhand nehmen". Auch die Kosten für die
Terminservicestellen und vor allem die dann notwendigen
Kontrollinstanzen für mögliche nicht gesetzeskonforme
Inanspruchnahmen dieses "Terminservice" sind völlig ungeklärt.
Um eine bessere Information der Bürger, Patienten und auch Ärzte
zu ermöglichen und auch eine notwendige Diskussion über das
Gesetzesvorhaben in Gang zu bringen, wurde die Internetseite
www.groehesprechstunde.de ins Netz gestellt.
Pressekontakt:
Dr. Karl Ebertseder 0175-1709288