Die unabhängige medizinische Expertise der
Medizinischen Dienste der Kranken- und Pflegekassen (MDK) darf nicht
angetastet und infrage gestellt werden. Dafür haben sich die
Innungskrankenkassen auf ihrer heutigen Mitgliederversammlung
einstimmig ausgesprochen. Sie verständigten sich bei ihrer Diskussion
über die MDK auf gemeinsame Eckpunkte. "Unser Ziel muss es sein, die
Arbeit der MDK für die Versicherten nachvollziehbarer und
transparenter zu machen, hier sind die Krankenkassen als deren Träger
in der Pflicht", sagt Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des
IKK e.V. Dies gelte gleichzeitig auch für die Arbeitsteilung zwischen
der Bundes- und Landesebene.
"Die MDK sind leistungsstarke, selbstverwaltete Gutachterdienste.
Wir benötigen jedoch eine größere Vertrauenskultur, damit ihre Arbeit
besser nachvollzogen werden kann", sagt Hans Peter Wollseifer,
Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Vor allem die Kommunikation hat
der Vorstandsvorsitzende im Blick. "Zweifel am MDK können nur durch
umfassende und verständliche Informationen begegnet werden", so
Wollseifer.
Um die Unabhängigkeit der Medizinischen Dienste in ihrem
Kerngeschäft, der medizinischen Begutachtung, zu stärken, ist eine
klare Abgrenzung dieser Tätigkeit von den Entscheidungsstrukturen der
Krankenkasse notwendig. Aus diesem Grund lehnen die
Innungskrankenkassen eine Vermischung von Haupt- und Ehrenamt in den
Verwaltungsräten der MDK ab. "Die regionalen Medizinischen Dienste
müssen in der Selbstverwaltung der sie tragenden Krankenkassen
verankert sein. Nur so kommt es nicht zu Interessenskonflikten ",
sagt Hans-Jürgen Müller. Dafür sollen die Verwaltungsräte zukünftig
ausschließlich mit ehrenamtlichen Vertretern auf Arbeitgeber- und
Versichertenvertreter-Seite besetzt werden.
Damit Versicherte die Prüfungen und Gutachten der Medizinischen
Dienste besser verstehen, sollen Pflegebedürftige, ihre Angehörigen
oder Vertreter einem neu zu gründenden Beirat angehören.
"Entscheidungen über Pflegebegutachtungsrichtlinien oder über die
grundsätzliche Arbeit des MDK können nur so gut sein, wie sie für
Betroffene nachvollziehbar sind", betont Jürgen Hohnl,
Geschäftsführer des IKK e.V. "Wir brauchen die Kompetenz der
Betroffenen im direkten Gedankenaustausch", so Hans-Jürgen Müller.
Die Vorstandsvorsitzenden kündigen an, intensive Gespräche mit
allen Akteuren - Politik, Krankenkassen und Vertretern der
Medizinischen Dienste - zu führen.
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