London/Berlin, 13. August 2009 - Sie pflegen jeden einzelnen Grashalm auf ihrem Rasen, trinken täglich um fünf Uhr Tee mit Milch und essen mit Vorliebe gekochtes Lamm an Pfefferminzsauce. Obwohl viele Traditionen der Briten auf den ersten Blick auf einen eher sonderbaren Geschmack hinweisen, wird das Vereinigte Königreich bei deutschen Urlaubern immer beliebter, nicht zuletzt durch das schwache Pfund. Um für den Trip nach Great Britain gewappnet zu sein, gestattet Hotels.com einen Einblick in typisch britische Besonderheiten und Traditionen, auf die man sich einstellen sollte.
Geografisches
- Vorsicht bei der korrekten Bezeichnung der Einheimischen: Waliser, Schotten und Nordiren sind keine Engländer, sondern Briten. Vor allem die Schotten haben ein ausgeprägtes Nationalbewusstsein; sogar das traditionelle englische Frühstück heißt dort "schottisches Frühstück". Auf diese Unterscheidung wird sehr viel Wert gelegt.
- Wenn ein Einheimischer Sie fragt, ob Sie aus Europa oder vom Kontinent kommen, hat das weder mit einem seltsamen Humor noch mit Arroganz zu tun. Bejahen Sie die Frage einfach. Das britische Volk ist sich seiner Insellage sehr bewusst und betrachtet sich nicht als richtigen Teil Europas.
Land und Leute
- Ganz gleich ob am Bus, in der Post oder in Kaufhäusern: die Briten lieben das gesittete Schlangestehen ("queueing"). Als Tourist sollte man sich nicht vordrängeln, denn darüber sind die Briten gar nicht "amused". Selbst an der Bushaltestelle steigt derjenige zuerst in den Bus, der am längsten an der Haltestelle gewartet hat. Es gibt nur eine einzige Ausnahme: die Londoner Rush Hour.
- Über die britische Königsfamilie lästern? Denken Sie nicht mal im Traum daran! Sich in Gegenwart eines Einheimischen negativ über die Windsors zu äußern ist absolutes "No Go". Die Briten lieben ihre Royals, ganz gleich welche Gerüchte, Intrigen oder Skandale sich um das Königshaus ranken - oder vielleicht gerade deswegen. Kritik steht, wenn überhaupt, nur den Briten selbst zu.
- Die Briten sind ein sehr heiteres Volk. Ihre Heiterkeit besteht aus einem Hauch Nonsens, einer großen Portion Selbstironie, vermischt mit schwarzem Humor und raffinierten Wortspielen. Die Inselbewohner lieben es, sich selbst und die Eigenarten anderer Nationalitäten auf die Schippe zu nehmen. Am besten man nimmt es nicht persönlich und lacht einfach laut mit.
- "Very british" ist auch das "Understatement". Die Höflichkeit verbietet es dem wohl erzogenen Insulaner, seiner Kritik freien Lauf zu lassen. Es gehört zum guten Ton, dass Pro-bleme heruntergespielt werden. Wenn ein britischer Landsmann also von einem "tiny little problem" (winzig kleines Problem) spricht, könnte es sein, dass sich dahinter wesentlich größere Schwierigkeiten verbergen.
Essen und Trinken
- Vorsicht beim englischen Pudding auf der Menükarte. Der hat mit der hierzulande sehr beliebten Süßspeise nicht immer etwas gemein: Der heiß geliebte "Christmas Pudding", das Traditionsgericht an Weihnachten, wird mit Rosinen, Nüssen und Rindernierenfett zubereitet, "Pease Pudding" sind pürierte Erbsen, "Black Pudding" ist Blutwurst. Auch die Schotten haben eine Vorliebe für ungewöhnliche Leckereien. Eine Spezialität der schottischen Küche ist Haggis: ein Schafsmagen, der mit Innereien, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Ein absoluter Renner im Norden sind auch frittierte Schokoriegel, die je nach Geschmack mit Eis oder Pommes serviert werden.
- Dem kontinentalen Gaumen eher entsprechend und feste Institution der Briten ist der Afternoon-Tea. Zum Nachmittagstee gehören erlesene Teespezialitäten, verschiedene Sandwiches und natürlich die beliebten Scones, Gebäckstücke, die mit "Clotted Cream" (Milchcreme) und Marmelade gegessen werden.
- Ein Pub ist für den Briten vielmehr als eine Kneipe, es ist sein zweites Wohnzimmer. Hier lassen die Einheimischen aller Generationen und Klassen den Tag ausklingen, treffen Freunde, tauschen Neuigkeiten aus oder schauen gemeinsam "Football" oder "Cricket". Der beste Ort also, um mit den sonst eher reservierten Briten ins Gespräch zu kommen.
Skurrile Bräuche und Feste
- Unsere britischen Inselnachbarn haben den Ruf, exzentrisch zu sein. Das zeigt sich auch in jeder Menge verrückter Veranstaltungen, wie dem Pfannkuchen-Wettrennen der Hausfrauen von Olney am Faschingsdienstag im englischen Buckinghamshire (North Yorkshire). In North Yorkshire erlebt die Gemeinde St. Briavels/Gloucestershire seit 800 Jahren eine "Brot-und-Käse-Spende". Am Pfingstsonntag wirft der Dienst habende Forstmeister Brotbrocken und Käsestückchen von der Kirchenmauer in die unter ihm wartende Bevölkerung. Diese absonderliche Art der Nahrungsverteilung war ursprünglich den Armen des Dorfes zugedacht, die so wenigstens einmal im Jahr satt wurden.
- Eines der verrücktesten Ereignisse Großbritanniens kommt ebenfalls aus der Region Buckinghamshire. Jedes Jahr im Mai findet in High Wycombe das "Wiegen des Bürgermeisters" statt - eine etwas ausgefallene Methode für die Wahlberechtigten zu überprüfen, ob der Bürgermeister nicht durch Völlerei auf Kosten der Steuerzahler zugenommen hat. Das aktuelle Gewicht des Gemeindeoberhaupts wird vom Küster unter lautstarken "Oyez-, oyez-, oyez"-Rufen verkündet und dieser gibt auch bereitwillig Auskunft über Abweichungen zum Vorjahresgewicht.
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