Clostridium difficile-Infektionen (CDI) verursachen in der EU
Kosten von schätzungsweise 3 Milliarden EUR pro Jahr, und für die
nächsten vier Jahrzehnte wird nahezu mit einer Verdopplung
gerechnet[1]
Neue, auf der 54. Interscience Conference on Antimicrobial Agents
and Chemotherapy (ICAAC 2014) präsentierte Daten zeigen, dass die
Behandlungskosten für Krebspatienten mit Clostridium
difficile-Infektion (CDI), auf der Basis einer
Entscheidungsbaum-Analyse, mit Fidaxomicin geringer sind als beim
derzeitigen Pflegestandard Vancomycin, woraus sich eine potenzielle
Kosteneinsparung von 5.600 EUR pro Patient ergibt.[2] Patienten, die
eine Chemotherapie erhalten, und solche mit soliden Tumoren sind
besonders gefährdet, eine CDI zu erleiden. Gründe hierfür sind lange
Krankenhausaufenthalte und die Folgen häufiger Antibiotikaeinnahmen
sowie chemotherapeutischer Wirkstoffe.[3] Diese Patienten haben auch
ein höheres Risiko für wiederkehrende CDI-Episoden(Rezidive).[4]
Das in der Studie verwendete pharmakoökonomische Modell
kombinierte Daten aus einer Studie zur Therapie von CDI bei
Krebspatienten, die entweder mit Fidaxomicin oder Vancomcyin
behandelt wurden[2],[4] und einer kürzlich an der Universitätsklinik
Köln vorgenommenen Untersuchung der Krankheitskosten von CDI.[2],[5]
Dabei wurden die direkten Kostenparameter wie Medikamentenkosten,
Behandlungen auf der normalen oder Intensivstation sowie die
mikrobiologische Diagnostik für Clostridium difficile
berücksichtigt.[2] Die durchschnittlichen Behandlungskosten für mit
Fidaxomicin bzw. Vancomycin behandelte Patienten lagen bei 22.200 EUR
bzw. 27.800 EUR.[2] Die niedrigeren Kosten für Fidaxomicin beruhen
hauptsächlich auf den erheblich geringeren Rezidivraten bei den mit
Fidaxomicin behandelten Patienten verglichen mit denen, die
Vancomycin erhielten.[2],[4]
"Vor allemKrebspatienten sind aufgrund ihres geschwächten
Immunsystems besonders gefährdet, eine CDI zu erleiden. CDI kann für
Patienten, die bereits unter schweren Erkrankungen leiden, eine
starke zusätzliche Belastung sein. Nachdem wir bereits die erheblich
geringeren CDI-Rezidivraten von Fidaxomicin gesehen haben, können wir
uns nun auch über seine deutliche Kosteneffizienz freuen", sagte
Sebastian Heimann, Gesundheitsökonom an der Universitätsklinik Köln
und Leiter der Studie.
Die Kosteneffizienz von Fidaxomicin wurde auch in einer ersten
Studie ihrer Art bestätigt, die kürzlich am St George''s Hospital in
London durchgeführt wurde.[6] Im Rahmen dieser Studie wurden die
Erfahrungen bei der Verwendung von Fidaxomicin als
First-Line-Therapie über den Zeitraum eines Jahres bei Erwachsenen
mit bestätigter CDI ausgewertet, diese umfasste auch Populationen,
die noch nicht in randomisierten kontrollierten Phase III-Erprobungen
untersucht worden waren.[6],[7]
Die Behandlung mit Fidaxomicin führte zu einer Reduktion der
Rezidivraten bei CDI-Patienten und einer Kostenersparnis von 48.000
GBP innerhalb eines Jahres gegenüber der Standardtherapie (Vancomycin
oder Metronidazol).[8]
Andere auf der ICAAC präsentierte Daten beschäftigten sich mit der
CDI-Belastung aus der Sicht des Arztes und den negativen
Gesundheitsauswirkungen wiederholter Infektionen.[9] Nahezu alle der
1567 befragten Vertreter des Gesundheitswesens bestätigten, dass ein
CDI-Rezidiv eine mittlere bis starke Wirkung auf die
Patientengesundheit hat, insbesondere bei Patienten mit geschwächtem
Immunsystem und solchen mit schwerer Grunderkrankung.[9] Dennoch
berücksichtigt eine Mehrheit (60 %) diese Wirkung sehr häufig nicht
bei Behandlungsentscheidungen.[9]
Zudem fordern nur 26 % der Befragten immer einen Labortest für
Patienten an, die unter unerklärlichen Durchfällen leiden, die nicht
auf den Grundzustand oder die Behandlung zurückzuführen sind,[9]
obwohl epidemiologische Daten einen Anstieg von CDI in Europa
vermuten lassen.[10] Interessanterweise glauben die Ärzte, dass 25 %
der klinisch signifikanten CDI-Fälle in Krankenhäusern nicht
diagnostiziert werden, eine Zahl, die ausserhalb von Krankenhäusern
auf bis zu 45 % steigt.[9] Dies bestätigt eine kürzlich durchgeführte
epidemiologische Studie, die gezeigt hat, dass in Europa jährlich
möglicherweise bis zu 39.000 CDI-Fälle übersehen werden.[10]
"Es gibt eine wachsende Evidenzlage für die zunehmende Prävalenz
von CDI in Europa, aber nach wie vor einen signifikanten Mangel an
klinischem Bewusstsein und standardisierten Labortests, sodass Fälle
übersehen werden", kommentierte Professor Dr. Oliver A. Cornely von
der Universitätsklinik Köln. "CDI ist eine grosse ökonomische und
gesellschaftliche Belastung und verursacht zusätzliches unnötiges
Leid bei bereits kranken Patienten, weshalb deutlich mehr getan
werden muss, um die Patientenversorgung und das Management von CDI zu
verbessern."
CDI ist eine der häufigsten Ursachen von Antibiotika-assoziiertem
Durchfall und kann in schweren Fällen darmchirurgische Eingriffe
erfordern und sogar zum Tod führen.[11] Krankenhauspatienten mit CDI
haben ein dreimal höheres Sterberisiko im Krankenhaus (bzw. innerhalb
eines Monats nach Infektion) als Patienten ohne CDI.[12],[13]Rezidive
sind eine grosse Herausforderung in der CDI-Behandlung und betreffen
25 % der CDI-Patienten innerhalb eines
Monats.[14],[15],[16]Patienten, die bereits ein Rezidiv hatten, haben
ein 40 %-Risiko für eine weitere CDI-Episode.[17]
HINWEISE FÜR REDAKTIONEN
Informationen zur Clostridium difficile-Infektion
CDI ist eine schwere Erkrankung aufgrund einer Infektion der
inneren Dickdarmwand durch C. difficile-Bakterien. Die Bakterien
produzieren Giftstoffe, die eine Entzündung des Dickdarms, Durchfall
und in einigen Fällen den Tod verursachen.[18] Patienten bekommen CDI
normalerweise nach Anwendung von Breitband-Antibiotika, welche die
normale Darmflora beeinträchtigen, sodass die C. difficile-Bakterien
gedeihen können.[19] CDI ist die häufigste Ursache für im Krankenhaus
erworbene (nosokomiale) Diarrhöen in industrialisierten Ländern[20],
wobei das Risiko für CDI und Wiedererkrankung besonders bei Patienten
im Alter ab 65 Jahren hoch ist.[21] Eine CDI-Wiedererkrankung tritt
bei bis zu 25 % der Fälle innerhalb von 30 Tagen nach anfänglicher
Behandlung mit aktuellen Therapien auf.[14],[15],[16] Laut ESCMID ist
das wiederholte Auftreten das grösste Problem bei der Behandlung von
CDI.[22]
Informationen zu Astellas Pharma EMEA
Astellas Pharma EMEA ist in 40 Ländern in Europa, dem Nahen Osten
und Afrika tätig und ist die regionale Vertretung von Astellas Pharma
Inc in Tokio. Astellas ist ein Pharmaunternehmen, das sich der
Verbesserung der Gesundheit von Menschen rund um die Welt durch
innovative, zuverlässige Pharmazeutika widmet. Das Unternehmen will
durch hervorragende F&E, geschicktes Marketing und weiteres Wachstum
seine Präsenz auf dem pharmazeutischen Weltmarkt weiter ausbauen. Zur
Präsenz von Astellas in Europa gehören eine F&E-Einrichtung und drei
Produktionsstätten. In der EMEA-Region beschäftigt das Unternehmen
mehr als 4500 Mitarbeiter. 2013 erhielt Astellas die
SCRIP-Auszeichnung als Pharmaunternehmen des Jahres in Anerkennung
seines kommerziellen Erfolgs und seiner Pipeline-Entwicklung.
Literatur:
1. Kuijper EJ et al. ESCMID study group for Clostridium difficile.
Emergence of Clostridium difficile associated disease in North
America and Europe. Clin Microbiol Infect. 2006;12:2-18.
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Treated with Fidaxomicin or Vancomycin. Präsentation auf der ICAAC
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Rev Anti Infect Ther. 2010;8(10):1113-1119.
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Fidaxomicin or Vancomycin. J Clin Oncol 2013;31: 2493-9.
5. Heimann SM et al. Clostridium Difficile Associated Diarrhea: A
Comprehensive Cost-of-Illness Analysis of Inpatient Cases. PO789
präsentiert bei ECCMID 2014.
6. Planche T, et al. Cost-effectiveness of fidaxomicin as
first-line treatment for Clostridium difficile infection. Mündliche
Präsentation O256 präsentiert bei ECCMID 2014.
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8. Bei Astellas hinterlegte Daten DIF14036UK.
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