fit und munter - Continentale-Studie 2014 zum Risiko Pflegebedürftigkeit: Unwissenheit verhindert Vorsorge

fit und munter

Continentale-Studie 2014 zum Risiko Pflegebedürftigkeit: Unwissenheit verhindert Vorsorge


Mit 83 Prozent ist Angst vor Pflegebedürftigkeit
die größte Angst der Deutschen - Angehörigen zur Last zu fallen, ist
dabei die größte Sorge (84 Prozent) - Nur 3 Prozent der Bevölkerung
haben eine Pflegezusatzversicherung - Unwissenheit der Kunden steht
Vorsorge im Wege - Versicherungsvermittler kennen Beweggründe der
Kunden nicht

Zum Pflegefall zu werden ist schon für sich genommen eine
beängstigende Vorstellung. Aber dabei auch noch der Familie zur Last
zu fallen, ist für die Deutschen unter 60 Jahren eine
Horrorvorstellung: 84 Prozent fürchten nichts mehr als die
Pflegebedürftigkeit. Wenn sie aber doch eintreten sollte, haben 83
Prozent die meiste Angst davor, ihre Angehörigen persönlich zu
belasten. Den Kindern finanziell auf der Tasche zu liegen fürchten 76
Prozent. Damit rangiert das Thema Pflege unangefochten auf Platz eins
der größten Sorgen der Deutschen, noch vor Krankheit, Altersarmut
oder Arbeitslosigkeit. Dies ergab die repräsentative
Bevölkerungsbefragung "Continentale-Studie 2014".

Informationslücken bei Kunden und Vermittlern

Konsequenterweise halten es die Deutschen für sehr notwendig,
finanziell vorzusorgen. Allerdings: Nur 3 Prozent haben eine private
Pflegezusatzversicherung, obwohl sie die sinnvollste Absicherung für
den Durchschnittsbürger darstellt. Eine paradoxe Situation, die auf
einer Mischung aus Uninformiertheit und unangebrachtem Optimismus
basiert, aber auch auf Informationslücken bei den
Versicherungsvermittlern - so ein weiteres Ergebnis der
Continentale-Studie 2014. Die Befragung in Zusammenarbeit mit TNS
Infratest widmete sich nach 2007 und 2011 zum dritten Mal dem Thema
"Pflege". Fazit: Allen Bemühungen zum Trotz gibt es hier noch viel
Aufklärungsbedarf.

Überraschend hohe Ausgabebereitschaft für Pflegezusatz

Wenn sich Menschen nicht gegen ein Risiko versichern, das sie als
bedrohlich empfinden, liegt meist eine Vermutung nahe: Sie empfinden
den Versicherungsschutz als zu teuer. Auf den ersten Blick scheint
diese These auch beim Thema Pflege zu greifen, denn 58 Prozent der
1.314 befragten Personen geben genau dies als Grund an. Allerdings
spricht die Ausgabebereitschaft der Bevölkerung gegen diese Annahme:
74 Prozent sind bereit, mindestens 10 Euro im Monat für eine
Pflegezusatzversicherung auszugeben, die Mehrheit würde bis zu 25
Euro bezahlen. Also ungefähr die Summe, ab der eine gute Absicherung
auch möglich ist. Unter finanziellen Gesichtspunkten stünde selbst
einem Top-Schutz nichts im Wege, denn 37 Prozent der Deutschen halten
Ausgaben bis 50 Euro für angemessen, 13 Prozent bis 70 Euro. Und
schließlich würden 8 Prozent sogar mehr als 75 Euro im Monat zahlen.
Wenn es also nicht am Geld liegt - warum sichern sich die Deutschen
nicht ausreichend ab?

Ungute Mischung aus Unwissenheit, Vorurteilen und unangemessenem
Optimismus

Einen Hinweis geben die beiden am häufigsten genannten Gründe, die
aus Sicht der Bevölkerung gegen den Abschluss einer privaten
Zusatzversicherung sprechen: "Versicherung zahlt im Ernstfall nicht"
(61 Prozent) und der feste Glaube, dass der Partner oder Angehörige
die Pflege übernehmen werden (59 Prozent). Da die meisten privaten
Pflegezusatzversicherungen vertraglich garantieren, immer dann zu
zahlen, wenn auch die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt, kann hier
ganz klar Uninformiertheit in Verbindung mit Vorurteilen unterstellt
werden. Die Tatsache, dass die eigene Immobilie nach wie vor das
Ranking der für geeignet gehaltenen Vorsorgemaßnahmen anführt (69
Prozent) stützt diese These. Das gilt für ebenso für den sich
hartnäckig haltenden Irrglauben, die Unfallversicherung sei ein
angemessener Schutz (60 Prozent). Das Vertrauen in die eigene Familie
hingegen kann nur als unangemessener Optimismus gedeutet werden: Eine
Scheidungsquote von rund 50 Prozent, die wachsende Zahl von
Singlehaushalten gerade bei älteren Menschen und die sinkende
Geburtenrate zeichnen ein anderes Bild.

Das Familien-Paradox: Nicht belasten wollen versus auf Hilfe bauen

Darüber hinaus decken die Ergebnisse der Continentale-Studie noch
ein weiteres Paradox auf: Denn auch wenn die Menschen auf die Pflege
durch ihre Angehörigen setzen, fürchten 83 Prozent der Deutschen
gleichzeitig nichts mehr, als ihre Familie im Pflegefall persönlich
zu belasten. Nur die Sorge vor schlechter medizinischer Versorgung
(82 Prozent) ist fast gleichauf, die Angst vor dem Verlust der
finanziellen Unabhängigkeit (79 Prozent), finanzieller Belastung der
Angehörigen (76 Prozent) oder Vereinsamung (70 Prozent) wiegen nicht
so schwer.

Hauptargument pro Pflegezusatzversicherung ist nicht bekannt

Angesichts dieser Befürchtungen und der überaus geringen Zahl
privat abgeschlossener Pflegezusatzversicherungen lässt sich nur der
Schluss ziehen: "Das Hauptargument für eine private
Pflegezusatzversicherung ist noch nicht in den Köpfen angekommen.
Denn gerade sie entlastet Angehörige, Partner oder Kinder nachhaltig,
weil sie die Lücke zwischen tatsächlichen Pflegekosten und den
gesetzlichen Leistungen zu 100 Prozent schließen kann", so die
Einschätzung von Helmut Posch, der als Vorstandsvorsitzender im
Continentale Versicherungsverbund die Studie in Auftrag gegeben hat.
"Diesen Schluss haben schon unsere beiden Befragungen aus 2007 und
2011 nahegelegt. Seitdem wurde viel Aufklärung betrieben. Darüber
hinaus hat das Thema Pflege eine neue politische Dimension erreicht,
schließlich wird es als einziger gesundheitspolitischer Bereich im
Koalitionsvertrag behandelt. Ein Grund für uns, die
Continentale-Studie erneut der Pflege zu widmen und auch die zu
befragen, die zu dem Thema beraten: die Versicherungsvermittler", so
Posch weiter.

Vermittler schätzen Ängste der Kunden falsch ein

Diese im Rahmen der Continentale-Studie 2014 zusätzlich
durchgeführte Befragung zeigt einen interessanten Punkt auf:
Versicherungsvermittlern ist nicht bewusst, dass die Angst vor
Pflegebedürftigkeit die größte Sorge der Deutschen ist. Sie vermuten
in anderen Bereichen wie Krankheit, Altersarmut oder Arbeitslosigkeit
wesentlich größere Ängste. Gerade bei den unter 40-Jährigen, für die
angesichts des demografischen Wandels eine Absicherung am meisten zu
empfehlen ist, liegen Vermittler in der Einschätzung ihrer Kunden am
meisten daneben. Denn obwohl mindestens jeder zweite dieser
Altersgruppe gerade vor Pflegebedürftigkeit die größte Angst hat,
unterstellen Vermittler dies nur jedem sechsten. Und auch dass 60
Prozent hier den größten Vorsorgebedarf sehen, schätzen die
Versicherungsvertreter falsch ein: Sie tippen auf nur 17 Prozent.

Continentale will Versicherungsvermittler unterstützen

"Diese Ergebnisse waren in ihrer Deutlichkeit für uns
überraschend. Zumal den Vermittlern auch nicht bewusst ist, in wie
hohem Maße gerade die Jüngeren auf die Unterstützung der Ehepartner
und Familien setzen, obwohl sie allein angesichts der hohen
Scheidungsquote am wenigsten Grund zu diesem Optimismus haben", so
Posch, der hier die Continentale durchaus in der Pflicht sieht. "Wir
sehen uns in der Verantwortung, die Versicherungsvermittler hierzu
aufzuklären. Deshalb haben wir unsere größte und wichtigste
Informationsveranstaltung, das Continentale PKV-Forum, ausschließlich
einem Thema gewidmet - der Pflege." Darüber hinaus werde jetzt an
Informationsmaterialien gearbeitet, die Versicherungsvermittlern mehr
Klarheit geben sollen. Posch: "Das Thema Pflege und Pflegeabsicherung
ist nichts, wovor wir weglaufen können. Zukünftig wird die Frage, wie
wir die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen finanzieren
können und wollen, zu einer zentralen gesellschaftlichen
Herausforderung werden."

Zur Studie:

Die aktuelle Continentale-Studie 2014 mit dem Titel "Risiko
Pflegebedürftigkeit - Unwissenheit verhindert Vorsorge" findet sich
zum Download unter www.continentale.de/presse. Dort stehen auch
Grafiken zur Verfügung sowie vorangegangene Studien. Seit dem Jahr
2000 wird die Befragung jährlich durchgeführt und beschäftigt sich
stets in einem Schwerpunktteil mit aktuellen Fragen des
Gesundheitswesens. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde sie in
Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest
umgesetzt. Zur "Continentale-Studie 2014" wurden bundesweit
repräsentativ 1.314 Personen und zusätzlich 100
Versicherungsvermittler befragt.

Über den Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit:

Die Continentale ist kein Konzern im üblichen Sinne, denn sie
versteht sich als ein "Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit".
Dieses Grundverständnis bestimmt das Handeln in allen Bereichen und
in allen Unternehmen. Es fußt auf der Rechtsform der
Obergesellschaft: An der Spitze des Verbundes steht die Continentale
Krankenversicherung a.G. (gegründet 1926), ein Versicherungsverein
auf Gegenseitigkeit - und ein Versicherungsverein gehört seinen
Mitgliedern, den Versicherten. Dank dieser Rechtsform ist die
Continentale geschützt gegen Übernahmen und in ihren Entscheidungen
unabhängig von Aktionärsinteressen.



Pressekontakt:
Bernd Goletz
Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: 0231/919-2255
presse@continentale.de
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