fit und munter - expopharm Medienpreis zum 10. Mal verliehen

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expopharm Medienpreis zum 10. Mal verliehen


Am 17. September 2014 wurde zum 10. Mal
der expopharm Medienpreis verliehen. Mit diesem Wettbewerb, der unter
dem Motto "Die Apotheke in der Gesellschaft" ausgeschrieben wurde,
will die expopharm, Europas größte und wichtigste pharmazeutische
Fachmesse, die umfassende, seriöse, dabei aber auch durchaus
kritische Berichterstattung über Apotheken fördern. Der expopharm
Medienpreis 2014 wurde in vier Kategorien ausgeschrieben, die jeweils
mit 5.000 Euro dotiert waren.

Preisträgerin in der Kategorie Apotheke und Politik ist Dr.
Florentine Fritzen, deren Beitrag "Ava und ich" am 2. März 2014 in
der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschien. In diesem
Beitrag schildert sie die Flut der Daten, die bereits heute über
jeden gesetzlich und privat Krankenversicherten in den
unterschiedlichen Segmenten des Gesundheitssystems gespeichert sind.
Hierfür wählt sie nicht die journalistische Form des Features mit
Interviews, sondern die einer Reportage. Sie beschreibt ihre Suche
nach dem eigenen Avatar, also ihrem virtuellen Ich, das sie als
Patientin und Versicherte bei ihren Apotheken, Ärzten, Krankenhäusern
und Krankenkassen hinterlassen hat. Durch diesen persönlichen Ansatz
erscheint die Diskussion über die elektronische Gesundheitskarte, die
künftig viele dieser Daten mit Zustimmung des Patienten vernetzen
soll, in einem völlig neuen, in dieser Komplexität kaum bekannten
Licht. Dr. Florentine Fritzen sagt nicht, ob sie das alles gut oder
schlecht findet, sondern zeigt auf, welche Datendichte bereits heute
existiert. Die Wertung überlässt sie dem Leser, der nach der Lektüre
dieses Beitrages ausgesprochen gut informiert ist.

Marc Neller gewann den expopharm Medienpreis 2014 in der Kategorie
Apotheke und Ökonomie für seine Reportage "Das Geschäft mit der
Hoffnung", die am 2. Juni 2013 in der Welt am Sonntag erschien. In
seinem Siegerbeitrag betrachtet er das komplexe Themenfeld der
Krebstherapie nicht von außen, sondern taucht selbst ein in das
Geschehen, in dem die Akteure die pharmazeutischen Hersteller, die
Apotheken und die Ärzte sind; die Betroffenen aber die Patienten, um
die es ja eigentlich geht. Die Reportage berichtet nicht nur über die
Handelnden und Behandelten, sondern lässt sie auch selbst zu Wort
kommen. Das macht die Geschichte authentisch und den Leser zum
Zeugen. Es geht natürlich auch um Preise für Arzneimittel, aber eben
nicht nur. Marc Neller beschreibt zudem die Hoffnungen, die in neue
Therapien gesetzt werden - und die Verzweiflung, wenn sie dann doch
nicht viel helfen. Kennzeichnend für seinen Beitrag ist einer der
letzten Sätze, der ebenfalls von einem Patienten stammt. "Das Leben
ist toll", sagt dieser, "aber nicht um jeden Preis." Damit ist nicht
nur der Europreis des Medikaments gemeint.

In der Kategorie Apotheke und Verbraucher ging der expopharm
Medienpreis 2014 an Philipp Kohlhöfer. Im September 2013 berichtet er
in GEO unter dem Titel "Killer als Retter" über die so genannten
Bakteriophagen- also Viren, die krankmachende Bakterien infizieren
und damit abtöten können. Während diese Methode noch in den 40er
Jahren weltweit Beachtung fand, geriet sie mit dem Siegeszug moderner
Antibiotika zumindest im Westen in Vergessenheit. Auf dem Gebiet der
ehemaligen Sowjetunion gingen die Forschungen dagegen weiter. Davon
könnte auch die westliche Medizin profitieren. Denn weltweit steigt
die Zahl der Menschen, die an so genannten MRSA-Keimen sterben, die
gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind. Konkret half
dieser Beitrag einem zehnmonatigen Kind, dessen Körper von diesen
multiresistenten Bakterien besiedelt war, gegen die keine Antibiotika
halfen. Bakteriophagen aus Tiflis brachten dann Heilung. Der Beitrag
zeigt, dass die moderne Medizin manchmal auch von der Renaissance
älterer Therapiemethoden profitieren kann.

Ursula Mense erhielt den expopharm Medienpreis 2014 in der
Kategorie Pharmazie und Forschung. Am 22. März 2014 griff sie unter
dem Titel "Zwischen Hype und Hoffnung - personalisierte Arzneimittel
und was sie leisten können" in der Sendung Hintergrund des
Deutschlandfunks ein Thema auf, das zu den großen Hoffnungsträgern im
Arzneimittelbereich gehört. Sie bricht diesen hochkomplexen Bereich
so laienverständlich herunter, dass auch Hörer folgen können, die
weder Mediziner noch Pharmazeuten sind. Dabei spricht die Autorin
über die Hoffnungen - sowohl die realisierten wie auch die
enttäuschten - über den medizinischen Erfolg und über die Kosten der
personalisierten Medizin. Stück für Stück verbindet sie alle diese
Informationen zu einem Puzzle, das am Ende jedem Hörer erlaubt, sich
eine eigene Meinung zu bilden, die dabei so unterschiedlich sein
kann, wie diejenigen, die derzeit in Fachkreisen geäußert werden.

Die Verleihung des expopharm Medienpreises fand im Münchner
GOP-Theater statt. Der Wettbewerb wurde von der ARZ Haan AG, der
Deutschen Apotheker- und Ärztebank, dem GOVI-Verlag und der Messe
München unterstützt.



Pressekontakt:
Elmar Esser 0170 2730860
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