Die Verringerung des Auftretens von Niereninsuffizienz, die durch
intensive Regulierung des Blutzuckers bei Patienten mit
Typ-2-Diabetes erreicht wurde, hält viele
Jahre lang an
"Eine intensive Behandlung führt mit grosser Wahrscheinlichkeit
langfristig
zu gesünderen Nieren."
Australische Forscher haben entdeckt, dass die intensive
Blutzuckerregulierung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, auch viele
Jahre nachdem zu einer regulären Versorgung zurückgekehrt wurde, zu
einer anhaltenden Verringerung des Auftretens von Niereninsuffizienz
führt.
Mithilfe der weltweit durchgeführten Studie wurde festgestellt,
dass fünfeinhalb Jahre nachdem die intensive Behandlung zur Senkung
des Blutzuckers mit Gliclazid mit modifizierter Freisetzung beendet
wurde, Patienten mit Typ-2-Diabetes auch weiterhin ein weithin
seltener Niereninsuffizienz aufweisen, die Dialyse oder
Transplantation erfordert, und das für diese keine Zunahme bzw.
Abnahme bei Todesfällen beziehungsweise kardiovaskulären Krankheiten
verzeichnet werden konnte.
Die Studie mit dem Namen ADVANCE-ON wurde vom The George Institute
for Global Health geleitet und in 20 Ländern durchgeführt. Im Rahmen
der Studie wurden 8.500 der mehr als 11.000 Patienten der
ADVANCE-Studie erneut untersucht, die im Jahr 2001 begann. Es wurde
festgestellt, dass Patienten, deren Blutzuckerspiegel intensiv
mithilfe von Gliclazid mit modifizierter Freisetzung gesenkt wurde,
auch Jahre nachdem sie zu einer normalen Versorgung zurückgekehrt
waren, seltener Niereninsuffizienz aufwiesen. Die Patienten kehrten
im Jahr 2008 zur normalen Versorgung zurück.
Die Studienleiterin und erste Autorin, Associate Professor Sophia
Zoungas vom The George Institute for Global Health der The University
of Sydney, erklärte in einem Vortrag vor der European Association for
the Study of Diabetes in Wien: "Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig
eine aktive und wirksame Behandlung zur Senkung des Blutdrucks zum
Schutz der Nieren für Patienten mit Typ-2-Diabetes ist."
Sie fuhr fort: "Indem diese intensivere Behandlung zur Senkung des
Blutzuckerspiegels verwendet wird, wird ein besserer Schutz der
Nieren erreicht, ohne dass das Herz gefährdet wird.
Weiterhin erläuterte sie: "Eine intensive Behandlung führt mit
grosser Wahrscheinlichkeit langfristig zu gesünderen Nieren."
Der Forschungsleiter, Professor John Chalmers, erklärte: "Mit
dieser Studie wurden aussagekräftige Informationen geschaffen, die
andere neue Ergebnisse von der ADVANCE-ON-Studie für Patienten mit
Diabetes ergänzen."
Die anderen neuen Ergebnisse vom Zweig der ADVANCE-ON-Studie bei
der der Blutdruck untersucht wurde, wurden zwei Wochen vorher auf dem
European Cardiology Society Congress in Barcelona präsentiert und
wurden vor der European Association for the Study of Diabetes in Wien
erneut von Prof. Chalmers vorgestellt.
"Die Studie zum Blutdruck zeigte anhaltende, aber nachlassende
Vorteile in Hinblick auf Todesfälle durch alle Ursachen und durch
Herzvorfälle und es wird eine aktive Regulierung des Blutdrucks
mithilfe von Perindopril und Indapamid sowohl kurz- als auch
langfristig empfohlen."
Es wird geschätzt, dass 382 Millionen Menschen weltweit Diabetes
haben. Ungefähr 90 Prozent dieser weisen Diabetes des Typs 2 auf,
wobei Diabetes die häufigste Ursache für Nierenerkrankungen ist.
Diabetes verursacht Herzkrankheiten, Blindheit, Nierenversagen,
Amputation von Gliedmassen und Schlaganfall und die Erkrankung ist
eine der zehn häufigsten Todesursachen. Anzumerken ist, dass unter
diesen schweren Erkrankungen bei terminaler Niereninsuffizienz in den
letzten 20 Jahren die wenigsten Fortschritte erzielt wurden.
Die ADVANCE-Studie wurde vom australischem National Health and
Medical Research Council (NHMRC), der British Heart Foundation,
Diabetes UK und von Servier finanziert.
Informationen zum The George Institute for Global Health
Das The George Institute for Global Health verbessert durch
innovative Gesundheitsforschung das Leben von Millionen Menschen
weltweit. Das Institut arbeitet in einer Vielzahl von
Gesundheitsbereichen und führt klinische Studien,
Bevölkerungsforschung und Untersuchungen des Gesundheitssystems
durch, mit denen darauf abgezielt wird, die Gesundheitspraxis und
-richtlinien weltweit zu verändern. Das Institut verfügt über ein
weltweites Netzwerk an medizinischen Fachkräften und
Gesundheitsexperten, die gemeinsam die häufigsten Ursachen für Tod
und Behinderung weltweit untersuchen. Eingerichtet wurde das Institut
in Australien und ist mit der University of Sydney affiliiert.
Darüber hinaus verfügt das Institut auch über Büros in China, Indien
und im Vereinigten Königreich und ist auch mit dem Peking University
Health Science Centre, der University of Hyderabad und der University
of Oxford affiliiert.
Der Fokus des The George Institute liegt auf klinischen Studien
und der Erforschung der Gesundheit der Bevölkerung, wobei die
Ergebnisse einfach in die Praxis umgesetzt werden und innerhalb einer
kurzen Zeit eine tatsächliche Wirkung auf Gesundheitsrichtlinien und
-praxis haben sollen. Das Institut wurde in den letzten Jahren
bezüglich seines Einflusses als eines der führenden 10 globalen
Institute gelistet und die Forschungen des Instituts haben bezüglich
der weltweit häufigsten medizinischen Therapien zu Änderungen bei
medizinischen Richtlinien und im Denken geführt. Zu Beispielen
hierfür zählen: die Entwicklung einer neuen Behandlung bei
Schlaganfall; Nachweis, dass die Senkung des Blutdrucks bei Patienten
mit Diabetes das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen reduziert
sowie die sicherere Vergabe von Flüssigkeiten an Patienten in der
Intensivpflege. Für das Institut hat die Entwicklung von besseren
Methoden in der Gesundheitsversorgung Priorität.
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