Anlässlich des morgigen Tages der Zahngesundheit
haben Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und
Bundeszahnärztekammer (BZÄK) den besonderen Versorgungsbedarf
bestimmter zahnmedizinischer Risikogruppen in der Bevölkerung
hervorgehoben. Mit Verweis auf entsprechende Versorgungskonzepte
sprechen sich beide Organisationen für eine konsequente Ausweitung
zahnmedizinisch-präventiver Betreuung für Kinder, Ältere,
Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung aus.
Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV: "Politik,
Selbstverwaltung und Berufsstand müssen weiter ihren Beitrag leisten,
damit Erfolge der vergangenen 20 Jahre bei Prävention und
Zahnerhaltung nicht zunichte gemacht werden. Aktuell vereinen zwei
Prozent der unter dreijährigen Kinder immerhin 52 Prozent des
Kariesbefalls auf sich. Frühkindliche Karies nimmt Studien zufolge im
Vergleich zu Karies an bleibenden Zähnen weiter an Bedeutung zu. Die
Zahnärzteschaft fordert daher eine Ausweitung der
GKV-Früherkennungsuntersuchungen. Kleinkinder sollten - statt einer
Betreuung durch den Zahnarzt erst ab dem 30. Lebensmonat - schon
zwischen dem 6. und 30. Lebensmonat drei zahnärztliche
Früherkennungsuntersuchungen erhalten. Eine Dokumentation im gelben
Kinderuntersuchungsheft muss verpflichtend sein."
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK: "Auch die
Mundgesundheit Älterer, Pflegebedürftiger und Menschen mit
Behinderung ist nach wie vor deutlich schlechter, als die der übrigen
Bevölkerung. Werden Ältere pflegebedürftig, können sich viele nicht
mehr ausreichend um Zahnpflege kümmern. Auch die Möglichkeiten,
regelmäßig eine Praxis aufzusuchen, sind begrenzt. Daher sollte
künftig ein Anspruch auf besondere prophylaktische Leistungen -
sowohl in stationären Einrichtungen als auch in der häuslichen
Betreuung - bestehen. Die Möglichkeiten für die Versorgung durch
Zahnärzte vor Ort sind in den vergangenen zwei Jahren ausgeweitet und
gefördert worden. Leider wurde dabei die besondere Betreuung von
Menschen mit Behinderung nicht berücksichtigt. Auch bedarf es der
Förderung von Kompetenzen der Pflegekräfte im Bereich der
Mundhygiene, um die Vernetzung mit den Zahnärzten zu verbessern."
Die zahnärztlichen Versorgungskonzepte "Frühkindliche Karies
vermeiden" und "Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter" stehen auf
den Internetseiten von KZBV und BZÄK zum Download bereit:
www.kzbv.de/konzepte-ecc-aub, www.bzaek.de/konzepte-ecc-aub
Seit dem Jahr 1991 stellt der Tag der Zahngesundheit jeweils am
25. September die Vorsorge, die Verhütung von Zahn-, Mund- und
Kiefererkrankungen sowie die Aufklärung und Förderung von
Eigenverantwortung in den Mittelpunkt. Der Aktionstag für mehr
Mundgesundheit steht im Jahr 2014 unter dem Motto "Gesund beginnt im
Mund - ein Herz für Zähne!"
Pressekontakt:
KZBV: Kai Fortelka
Telefon: 030 280 179-27, E-Mail: presse@kzbv.de
BZÄK: Dipl.-Des. Jette Krämer
Telefon: 030 40005-150, E-Mail: presse@bzaek.de