Sperrfrist: 25.09.2014 12:00
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Weltweit erstmalig ist es am 18. September 2014 Prof. Dr. Joachim
Schofer, Leiter des Departments für perkutane Behandlung von
Herzklappenerkrankungen im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum am
Standort Albertinen-Krankenhaus Hamburg, und seinem Team gelungen,
ohne Operation eine undichte Trikuspidalklappe mithilfe einer
Kathetertechnik durch Raffung des Klappenringes erfolgreich zu
rekonstruieren. Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Herzklappen,
liegt zwischen rechter Vor- und Hauptkammer und hat die Funktion
eines Rückschlagventils. Die 89jährige Patientin litt an einer
schweren, anders nicht mehr behandelbaren Herzschwäche, hervorgerufen
durch die Trikuspidalinsuffizienz.
Nach ausführlicher Beratung im Herzteam bestehend aus Kardiologen
(unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Schofer) und Herzchirurgen
(unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich-Christian Rieß) konnte
aufgrund eines inakzeptabel hohen Risikos eine operative Korrektur
nicht empfohlen werden. Stattdessen wurde von Professor Schofer und
seinem Team am schlagenden Herzen ohne Unterbrechung des Kreislaufs
mittels Katheter über eine Halsvene eine Naht in den erweiterten
Klappenring eingebracht, mit deren Hilfe der Ring soweit verkleinert
(gerafft) werden konnte, dass sich die Schlussfähigkeit der
Herzklappe deutlich verbessern ließ. Die Patientin hat den Eingriff
gut überstanden und sich in den Folgetagen schnell davon erholt.
Hintergrund:
Patienten mit schwerer Trikuspidalinsuffizienz haben eine
Dreijahres-Sterblichkeitsrate von 50%. In Europa und den USA sind ca.
vier Millionen Menschen an einer relevanten Trikuspidalinsuffizienz
erkrankt. Jährlich erkranken 500.000 Menschen neu. Viele Patienten
haben bereits eine Herzoperation (Aorten- oder Mitralklappen-OP oder
Bypass-OP) hinter sich oder sind im fortgeschrittenen Lebensalter, so
dass eine erneute Operation mit einem hohen Risiko verbunden ist. Aus
diesem Grund blieb für diese Patienten nur die medikamentöse
Therapie, die aber die Ursache nicht beseitigt und den
Krankheitsverlauf nicht wesentlich beeinflussen kann.
Mit dem jetzt durchgeführten Eingriff eröffnet sich für diese
bisher nicht behandelbaren Patienten eine neue kausale und risikoarme
Therapiemöglichkeit.
Pressekontakt:
Prof. Dr. med. Joachim Schofer
Leiter Department perkutane Behandlung von Herzklappenerkrankungen
Albertinen Herz- und Gefäßzentrum, Standort Albertinen-Krankenhaus
mobil: 0171 58 23 279
Dr. Fabian Peterson
Leitung PR/Unternehmenskommunikation
Albertinen-Diakoniewerk e.V.
Tel. 040 55 88-2408
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E-Mail fabian.peterson@albertinen.de