fit und munter - Oma hörst du mich? - Wie Hörverlust im Alter die Lebensqualität vermindern kann (FOTO)

fit und munter

Oma hörst du mich? - Wie Hörverlust im Alter die Lebensqualität vermindern kann (FOTO)



Wir alle werden älter und leben länger: Bis zum Jahr 2050 werden
weltweit ca. 2 Milliarden Menschen über 60 Jahre alt sein. Mit der
zunehmenden Alterserwartung nimmt auch die Wahrscheinlichkeit einer
Erkrankung im Alter zu. Eine dieser Beschwerden ist der zunehmende
Hörverlust: Mehr als 50 Prozent der Erwachsenen weltweit mit
mittlerem Hörverlust sind über 65 Jahre alt. Was viele nicht wissen:
Der Verlust an Lebensqualität mit einem zunehmenden Hörverlust ist
vergleichbar mit der der nachlassenden Lebensqualität bei einer
beginnenden dementiellen Erkrankung.

Viele ältere Menschen wollen sich Hörverlust nicht eingestehen

Die Altersschwerhörigkeit hat häufig typische Erscheinungsformen.
Die Ursachen für Altersschwerhörigkeit sind unterschiedlich.
Umweltfaktoren, genetische Faktoren und epigenetische Faktoren können
eine Rolle spielen. Meist sind beide Ohren betroffen, das
Sprachverständnis, insbesondere bei Umgebungsgeräuschen, ist
beeinträchtigt und der Hörverlust beginnt in den hohen Frequenzen.
Die Probleme sind besonders spürbar am Telefon oder in Räumen mit
starker Geräuschkulisse, sowie bei Gesprächspartnern, die sehr
schnell oder mit einem Dialekt sprechen. Gerade Angehörige, Partner
oder Bekannte sehen sich mit Äußerungen wie "Sprich doch deutlicher!
Ich verstehe Dich nicht." oder aber "Sie müssen nicht schreien, ich
bin nicht taub." seitens des Betroffenen konfrontiert.

Schwerwiegende Folgen für Betroffene

Da ein großer Teil unseres sozialen Miteinanders auf der
sprachlichen Kommunikation basiert sind die Folgen, die der
Hörverlust im Alter nach sich ziehen kann, für die Betroffenen
schwerwiegend: Die nachlassende Fähigkeit Informationen zu "hören"
schränkt die eigene Kommunikationsfähigkeit zunehmend ein, der
Wortschatz wird kleiner und die Gespräche weniger, was zu Frustration
oder Stress aber im Weiteren auch zu Vereinsamung und Depressionen
führen. Neben dem sozialen Rückzug scheint die nachlassende
Hörfähigkeit auch für weitere Alltagseinschränkungen im Alter
mitverantwortlich zu sein. Eine der unterschätztesten Gefahren, die
die Altersschwerhörigkeit mit sich bringt, ist hierbei die erhöhte
Sturzgefahr. Darüber hinaus haben verschiedene Untersuchungen einen
noch nicht vollständig geklärten Zusammenhang von Hörverlust und der
Beschleunigung des geistigen Abbaus sowie der Zusammenhang von
Hörverlust und Demenzrisiko zeigen können.

Mehr Lebensqualität dank technischer Hilfsmittel

Für Betroffene gibt es verschiedene Lösungen, um dem Hörverlust im
Alter entgegenzutreten. Über die unterschiedlichen Möglichkeiten
informiert Prim. Dr. Thomas Keintzel, Leiter der Abteilung für Hals-,
Nasen- und Ohrenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen und Experte
für das Thema Hörverlust im Alter: "Bei einem leichten bis mittlerem
Hörverlust verschaffen Hörgeräte Linderung. Sie sorgen für eine sehr
gute Verbesserung des Sprachverständnisses. Hörimplantate bieten eine
Alternative, wenn Hörgeräte nicht getragen werden können oder nicht
mehr ausreichen. Der Nutzen von Hörimplantaten auch im hohen Alter
wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Das Alter ist hierbei keine
Kontraindikation, dennoch gilt: Je früher die Versorgung stattfindet,
desto besser, da ältere Patienten mit besserem präoperativem
Sprachverständnis postoperativ mehrheitlich besser abschneiden."

Wie wichtig gutes Hören auch im Alter ist, weiß Dr. med. Michael
Lerch, Leiter der Abteilung für Altersmedizin in Schwerin und Experte
auf dem Gebiet Schwerhörigkeit und Demenz im Alter: "Viele ältere
Patienten sind nicht ausreichend über die bestehenden Möglichkeiten
einer Hörhilfenversorgung informiert. Hier gilt es Aufklärungsarbeit
zu leisten. Das bestmögliche Resultat hängt von der geeigneten
Therapie, der passenden technischen Hörlösung und einem
altersangepassten ''Hörtraining'' ab. Technische Lösungen bieten eine
deutliche Verbesserung des Sprachverstehens, des Telefongebrauchs
oder des Musikgenusses. Alltägliche Dinge, von Guthörenden oft als
gegeben hingenommen, erhalten nach dem ''Zurückgewinnen'' von
Höreindrücken eine neue Bedeutung. Es wird nicht nur die
Lebensqualität gesteigert, sondern, wissenschaftlich nachgewiesen,
die ''geistige Frische'' erhalten und einem Nachlassen der kognitiven
Fähigkeiten entgegengewirkt. Der Gang zum HNO-Arzt oder
Hörgeräteakustiker ist der erste Schritt in die richtige Richtung."

Weitere Informationen finden Sie unter www.beat-the-silence.org



Pressekontakt:
Raphaela Fremuth
Brabanter Str. 4
D-80805 München
Telefon: 089 121 75 149
Fax: 089 121 75 197
presse@beat-the-silence.org
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: