Weltweit sind fast 20 Millionen Menschen blind
durch Grauen Star, davon leben circa 90 Prozent in
Entwicklungsländern. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission
(CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) im
Rahmen der Woche des Sehens hin. In Entwicklungsländern hat jedes
zehnte blinde Kind Grauen Star. So wie Dora und Griselda aus
Paraguay. Die beiden Schwestern lebten verängstigt in einer Hütte,
konnten kaum etwas sehen und hatten nur sehr schlechte
Zukunftsperspektiven. Denn Kinder mit angeborenem Grauem Star gehen
meist nicht zur Schule, bekommen dadurch später - wenn überhaupt -
eine nur schlecht bezahlte Arbeit, können sich nicht selbst versorgen
und rutschen in die Armut.
Dabei ist Grauer Star heilbar! Für Dora (10) und Griselda (12) zum
Beispiel hat sich die Situation durch eine kleine Operation
grundlegend verändert: Der Augenarzt Dr. Rainald Duerksen (52) hat
sie in seiner Klinik in der Hauptstadt Asunción operiert - kostenlos.
Dr. Duerksen: "Dora ist in der Schule, sie möchte Mathematik-Lehrerin
werden, sie ist sogar die beste in der Klasse. Griselda ist in einer
Sonderschule; sehr froh, sie lacht gerne, sie macht mit, sie liest
auch schon."
Die Linsentrübung Grauer Star, auch Katarakt genannt, kann schon
durch eine kleine Operation vollständig behoben werden. Dazu wird die
getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt.
Während in Deutschland dieser Eingriff Standard ist, wissen
erblindete Menschen in Entwicklungsländern oft nicht einmal, dass es
diese OP gibt und können sich diesen Eingriff außerdem nicht leisten.
Unter dem Motto "Gute Aussichten - Kinderaugen sehen wieder"
machen die CBM und das DKVB während der Woche des Sehens vom 8. bis
15. Oktober darauf aufmerksam, wie wichtig deshalb Programme zur
Verhütung von Blindheit sind.
VISION 2020: Weltweit vermeidbare Blindheit heilen
Um ihre Ziele möglichst wirksam zu verfolgen, haben sich die
Hilfswerke unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation in der
globalen Initiative VISION 2020 zusammengeschlossen. Rund 80 Prozent
aller Sehbehinderungen könnten vermieden oder geheilt werden. Dafür
engagieren sich die CBM, das DKVB und die Firma ZEISS. Und es wurde
schon viel erreicht: Die Initiative hat in den vergangenen Jahren
dazu beigetragen, dass weltweit zehn Prozent weniger Menschen eine
Sehbehinderung haben.
Bundesweite Aktionswoche
Seit 2002 machen die Partner der Woche des Sehens mit vielfältigen
Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die
Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder und
sehbehinderter Menschen weltweit aufmerksam. Getragen wird die
Aufklärungskampagne von der CBM, dem DKVB, dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, der
Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der
Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie PRO RETINA
Deutschland. Aktion Mensch und die Carl Zeiss Meditec AG unterstützen
die Woche des Sehens.
Weitere Informationen unter: www.woche-des-sehens.de
Pressekontakt:
Patrick Taube
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