Der Welttag des Sehens am 09.10.2014 verdeutlicht, dass gutes
Sehen nicht für alle selbstverständlich ist: alleine in Deutschland
leben ca. 1,2 Millionen sehbehinderte und blinde Menschen. Daher
sollte schon im frühen Kindesalter die Sehkraft getestet werden -
denn von ihr hängen nicht nur scharfes und räumliches Sehvermögen ab,
sondern unter Umständen auch die schulische Leistungsfähigkeit sowie
die spätere Berufswahl. Nach Schätzungen des Berufsverbandes der
Augenärzte (BVA) leiden heute rund 20 % der Kinder an Sehproblemen,
bis zu 5 % eines Jahrgangs sind von Schwachsichtigkeit (Amblyopie)
betroffen, die auf einer ungenügenden Ausbildung des Sehsystems
beruht. Früh erkannt, kann sie erfolgreich behandelt werden. Tipps
vom Augenexperten Prof. Klaus Rüther helfen Eltern, Anzeichen der
Sehschwäche rechtzeitig zu deuten.
"Pro Jahr sind in Deutschland in einem Jahrgang ca. 6.000 Kinder
von einer relevanten Amblyopie bedroht", schätzt Prof. Klaus Rüther,
Facharzt für Augenheilkunde und Leiter des Ressorts
"Strabologie/Neuroophthalmologie" des Berufsverbands der Augenärzte
Deutschlands e.V. (BVA). Amblyopie ist eine Sehschwäche, als deren
häufigste Ursachen Schielen und eine nicht entdeckte
Brillen-Notwendigkeit gelten. Sie betrifft meist nur ein Auge und
beruht darauf, dass das Gehirn den Seheindruck beider Augen
unterschiedlich verarbeitet. So wird z.B. der Seheindruck eines
schielenden Auges vom Gehirn ausgeblendet, was zu einer
unzureichenden Entwicklung des Sehens dieses Auges führen kann. Damit
das betroffene Auge nicht dauerhaft schlecht sieht, sollten Eltern
bei auffälligem Blickverhalten ihrer Kinder oder im Falle eines
sichtbaren Schielens möglichst früh prüfen lassen, ob ihr Kind von
einer Amblyopie bedroht ist.
Kleine Zeichen für eine Sehschwäche
Durch ihre verschiedenen Auslöser und Ausprägungen ist Amblyopie
oft nur schwer erkennbar. "Vor allem Ursachen wie die
unterschiedliche Brechkraft der Augen oder kleine, unauffällige
Schielwinkel sind für den Laien nicht erkennbar", erklärt Prof.
Rüther. Sollten Eltern aber folgende Auffälligkeiten bei ihrem Baby
oder Kleinkind beobachten, ist der Besuch bei einem Facharzt für
Augenheilkunde besonders zu empfehlen:
- Schielen
- Zittern der Augen
- Lichtscheue oder keine Reaktion auf Licht
- Schiefhalten des Kopfes
- Verdrehen der Augen, ohne etwas anzuschauen
- häufiges Reiben der Augen mit den Fingern
- Vorbeigreifen an Gegenständen oder Personen
- Auffällig häufiges Stolpern und Stoßen
- Unterschiedlicher Pupillen-Blitzlicht-Effekt der Augen
Frühe Diagnose verhindert Langzeitfolgen
"Je früher eine Amblyopie erkannt wird, desto besser und vor allem
erfolgreicher kann sie behandelt werden", betont Prof. Rüther. "Zwar
sind die Augentests im Rahmen der U7a- Untersuchung gut ausgewählt,
jedoch oft nicht ausreichend, um alle Amblyopie-Formen aufzudecken",
so der Berliner Augen-Experte. So werden z.B. kleine Schielwinkel
(sog. Mikrostrabinismus) häufig übersehen. Selbst wenn Kinder
unauffällig wirken, sollten Eltern sie zwischen dem 31. und 42.
Lebensmonat vom Facharzt untersuchen lassen. Denn in der Regel
entscheidet der Therapiezeitpunkt über die Heilungschancen: Werden
amblyope Kinder in den ersten 5 Lebensjahren richtig behandelt,
können sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit augengesunden Kindern
vergleichbare Sehschärfe entwickeln. Dabei richtet sich die Therapie
immer nach den Ursachen. Bei der häufigen Schiel-Amblyopie etwa
setzen Fachärzte eine Abdecktherapie ein, die nach Stärke der
Fehlsichtigkeit und Kindesalter variiert. "Bei unter 1-Jährigen wird
stundenweise abgeklebt, später sind auch mehrere Tage Abdeckung
denkbar", so Prof. Rüther.
BKK Mobil Oil übernimmt Kosten für Amblyopie-Screening
Um Eltern einen frühzeitigen Augencheck für ihr Kind zu
ermöglichen, übernimmt die BKK Mobil Oil die Kosten für ein
Amblyopie-Screening für Kinder im Alter von 31 bis 42 Monaten.
Kinder, die einer Risikogruppe angehören (z.B. durch Schielen oder
eine deutliche Fehlsichtigkeit von Eltern oder Geschwistern), können
das Screening bereits im Alter von sechs bis zwölf Monaten
durchführen. Weitere Informationen zum Amblyopie-Screening finden Sie
es unter www.bkk-mobil-oil.de/amblyopie.
Die Betriebskrankenkasse Mobil Oil auf einen Blick:
Mit über 1 Million Versicherten gehört die BKK Mobil Oil zu den
finanz- und leistungsstärksten Trägern der gesetzlichen
Krankenversicherung in Deutschland. Die Kunden der BKK Mobil Oil
profitieren von einer TÜV-geprüften "Direkt-Service-Garantie" und
einem umfangreichen Leistungsangebot. Die BKK Mobil Oil wurde dafür
mehrfach ausgezeichnet - unter anderem als "Top-Krankenkasse für
Familien" und "Top-Krankenkasse für Sportler". Persönlich betreut
werden die Versicherten in den Geschäftsstellen Celle, Hamburg,
Heusenstamm (Hessen) sowie seit Januar 2014 am neuen Standort
München. Weitere Informationen zur BKK Mobil Oil unter
www.bkk-mobil-oil.de.
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