Clenbuterol gehört zur Gruppe der Beta-2-Antagonisten. Diese Stoffe imitieren im Sympathikus über eine Aktivierung von β2-Adrenozeptoren die Wirkung der Catecholamine Adrenalin und Noradrenalin. Durch seine spezifische Wirkungsweise ist Clenbuterol geeignet, die Symptome von asthmatischen Erkrankungen zu unterdrücken. Ein weiterer Effekt von Clenbuterol ist vergleichbar mit der Wirkung anaboler Steroide, nämlich die Forderung des Muskelwachstums bei Tier und Mensch. Es kam daher in der Vergangenheit, abseits seiner eigentlichen Domäne, in der Tierzucht zur Erhöhung der Fleischproduktion bzw. zum Doping von Rennpferden zum Einsatz und wird zunehmend auch von Kraftsportlern und Bodybuildern als Dopingmittel verwendet. Die Nachfrage in der Fitness-Szene wird zu 90 % aus freien Internet-Apotheken wie alles-rezeptfrei.net bedient.
Clenbuterol ist ein relativ junges Medikament. Es wurde in den frühen 1980er-Jahren als Asthmamedikament für Pferde auf den Markt gebracht. Pferde leiden häufiger unter Asthma als Menschen. Die zuvor verwendeten Medikamente waren aus mehreren Gründen nicht zufriedenstellend. Schnell bemerkten Pferdezüchter, dass als Nebenwirkung bei manchen Tieren ein schnelleres Muskelwachstum zu beobachten war. Die ersten Dopingskandale im Pferderennsport ließen nicht lange auf sich warten. Kurz nach seiner Markteinführung wurde Clenbuterol auch zur Asthmabehandlung am Menschen zugelassen - und auch hier war es nur eine Frage der Zeit, bis es von Bodybuildern und Kraftsportlern zu Dopingzwecken eingesetzt wurde.
In den 80er- und 90er-Jahren gab es mehrere Skandale um den Clenbuterol-Einsatz bei Kälbern und Rindern. In Frankreich, Italien und Spanien kam es sogar zu Vergiftungen. Nach dem Verzehr der belasteten Fleischprodukte litten einige Konsumenten plötzlich unter Herzbeschwerden, Übelkeit, Schwindelanfällen und Nervosität. Obwohl in der Folge die Anwendung von Clenbuterol durch EU-Gesetze weitgehend verboten wurde, konnte es im Jahr 1996 immer noch in 1,6 % der untersuchten Produkte nachgewiesen werden. Dabei stammten rund 85 % der Nachweise vom Kalb. Die EU und nationale Behörden haben alles darangesetzt, die Clenbuterolanwendung in landwirtschaftlichen Betrieben zu verhindern. Tatsächlich scheinen diese Bemühungen von Erfolg gekrönt zu sein, denn in aktuellen Studien wurde keine Belastung mehr festgestellt.
Während Clenbuterol aus der Tiermast weitgehend verschwunden ist, freuen sich die Hersteller jedoch über eine zunehmende Nachfrage von Bodybuildern. In der Fitness-Szene herrscht die Meinung vor, dass eine Clenbuterol-Kur weit weniger riskant und gesundheitsschädlich ist als eine Kur mit anabolen Steroiden. Diese optimistische Einschätzung trifft jedoch nur zum Teil zu. Zum einen hängt dies von der eingenommenen Menge ab, zum anderen von der gesundheitlichen Vorbelastung des Anwenders. Vor einer Clenbuterol-Kur sind daher mit einem Sportmediziner zumindest die Blut- und Leberwerte abzugleichen. Obwohl das Mittel für Dopingzwecke nicht verschrieben wird und sich die Anwender die Präparate aus alternativen Quellen besorgen, sind Ärzte immer bereit, die Kuren zu überwachen und zu begleiten.
Auf keinen Fall sollte eine Clenbuterol-Kur ohne ärztliche Begleitung durchgezogen werden. Ein medizinischer Laie ist nicht in der Lage, alle auftretenden Symptome auch nur annähernd richtig einzuschätzen. Schon gar nicht sollte man sich auf das Wissen und die Erfahrungen von Kollegen aus dem Fitness-Studio verlassen. Die Informationen, die dort kursieren, sind durchwegs als gefährliches Halbwissen zu bezeichnen. Mit professioneller Hilfe steigt jedoch die Chance, dass die erwarteten Effekte – Muskelaufbau und Fettabbau - schnell eintreten, während unangenehme Nebenwirkungen weitgehend vermieden oder kontrolliert werden können.