Der Ebola-Experte Dr. Jonas Schmidt-Chanasit
hält den medizinischen Beitrag Deutschlands zur Ebola-Bekämpfung in
Westafrika für "verschwindend gering" und die freiwilligen Helfer für
unzureichend ausgebildet. "Ein Großteil dieser Freiwilligen wird
nicht geeignet sein, um dort vor Ort eingesetzt zu werden", sagte
Schmidt-Chanasit in der phoenix-Sendung "Im Dialog". Vor allem im
Vergleich mit kleineren Ländern wie Kuba handele es sich bei der
deutschen Hilfe um einen "Tropfen auf den heißen Stein". Man könne
sich die Frage stellen: "Hätte Deutschland nicht mehr machen können?"
erklärte der Virologe.
Zudem übte Schmidt-Chanasit Kritik an der internationalen
Staatengemeinschaft, die im Frühsommer zu zögerlich reagiert hat:
"Wir laufen dem Virus immer hinterher. Das hätte im Mai/Juni mit
massiver Hilfe verhindert werden können." Ob Ebola in Guinea, Sierra
Leone und Liberia nach so einer langsamen Reaktionszeit unter
Kontrolle gebracht werden könne, sei unklar. Als problematisch
bewertet Schmidt-Chanasit auch die "schlechte Datenlage vor Ort". Die
Fallzahlen, die offiziell gemeldet werden, seien "nur die Spitze vom
Eisberg".
Die Ausstrahlung von "Im Dialog: Jonas Schmidt-Chanasit zu Gast
bei Michael Krons" folgt am Sonntag, 12. Oktober, 11.15 Uhr.
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