fit und munter - Kennen Sie das, Sie liegen im Bett und der Juckreiz beginnt ?

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Kennen Sie das, Sie liegen im Bett und der Juckreiz beginnt ?

Jucken/Juckreiz (Pruritus) wird mit zunehmendem Alter gehäuft zum Problem. Neurodermitis, Diabetes Mellitus, Nebenwirkungen von Arzneimitteln, psychologische Ursachen können das Problem sein.
Juckreiz kann im Bett zum Problem werden. Dabei ist Juckreiz keine Krankheit, sondern ein quälendes Symptom, das die Lebensqualität von Senioren stark einschränkt und das soziale Leben stört. Und wo es juckt, wird gekratzt - Infektionen sind die Folge. Auslöser für Juckreiz sind oft Funktionsstörungen von Galle, Leber und Nieren, seltener Allergien. Juckreiz raubt den Schlaf, so dass Schlafmangel zu Abgeschlagenheit, Nervosität und Depressionen führt. Erstes Ziel: Therapien und lindernde Pflegemaßnahmen, die ungestörtes Schlafen ermöglichen.

Wo liegt die Ursache? Juckt es am ganzen Körper oder nur an bestimmten Körperstellen? Gibt es Hautveränderungen? Spröde Haut kann Juckreiz auslösen, etwa wenn Einreibungen mit Franzbranntwein diese austrocknen; auch stark gewürzte Speisen reizen die Haut. Weitere Ursachen für Hautjucken können sein:

- Neurodermitis
- Diabetes Mellitus
- Nebenwirkungen von Arzneimitteln
- häufiges Waschen mit alkalihaltigen Seifen
- psychogene Ursachen
- Erkrankung innerer Organe (Nieren, Galle, Leber)
- Neuropathie
- Parasitenbefall (Milben etc.)
- Folgen von Bettlägerigkeit (Intertrigo etc.)

Bei sporadisch auftretendem Juckreiz, der bald wieder verschwindet und sich äußerlich nicht bemerkbar macht, bringt bereits die Pflege mit rückfettenden Substanzen Verbesserungen. Falls nicht, gehört jeder länger als drei Tage dauernde Juckreiz in die Hände eines Arztes: Blutuntersuchung und Ultraschall helfen, die Ursache des Juckens abzuklären. Mancher begrüßt Antihistaminika wegen Ihres schläfrig machenden Nebeneffekts durchaus. Dagegen sollten Kortisonpräparate nur kurzfristig eingesetzt werden, da sie die Haut nachhaltig schädigen. Lichttherapie? Auch bei Juckreiz einen Versuch wert!

Was können Senioren selbst tun, um quälenden Juckreiz zu lindern? Kälte tut gut - ob in Form kalter Kompressen, feuchter Tücher oder als Eiswürfel, behutsam über die betroffenen Hautstellen geführt. Auch sanfte Abreibungen mit Essigwasser und Gele gegen den Juckreiz bringen Linderung, ebenso - je nach Symptomatik - Calendula (Ringelblume) oder Olivenöl.

Sie pflegen Angehörige? Eine Ganzkörperwaschung (um 30 Grad) stillt den Juckreiz. Vorsicht - verwenden Sie einen weichen Waschlappen, mit dem Sie tupfen (nicht reiben). Eine Waschung, die Sie selbst aus 2 bis 3 Teelöffel Obstessig auf 5 Liter Wasser herstellen können; auch Pfefferminz und Salbei, der Waschung zugesetzt, werden als wohltuend erlebt. Anschließend können Sie eine Wasser-in Öl-Emulsion auftragen. Ein juckreizstillendes Bad? Ja, aber kurz und nicht zu warm, um ein übermäßiges Weiten der Hautgefäße zu verhindern. Wichtig: Sorgfältiges Abtrocknen mit weichem Handtuch.

Nicht selten hat Juckreiz externe Ursachen, die den Schlaf stören: Hausstaubmilben schätzen ein feuchtes, warmes Matratzenklima, weshalb Sie regelmäßig stoßlüften und Ihr Schlafzimmer kühl und trocken halten sollten. Ein luftdurchlässiger Matratzen-Schutzbezug sowie Überzüge für Bettdecke und Kissen verhindern den Zugang zu den begehrten Hautschuppen, schon eine Wäsche bei 60 Grad tötet die Milben ab.

Überhaupt - in der Bettwärme nimmt Juckreiz zu. Bei zu warmem Schlafen sind Schlafstörungen im Pflegebett vorprogrammiert. Senken Sie die Raumtemperatur maßvoll und benutzen Sie leichte Bettdecken. Lockere, weiche Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Seide verhindern lästiges Schwitzen, das nicht zuletzt Intertrigo befördert. Bei Intertrigo, landläufig besser als "Wolf" bekannt, liegt Hautfläche auf Hautfläche - Feuchtigkeit staut sich. Geschädigte, aufgescheuerte Hautbereiche brennen und jucken - hier kann Zinkoxid den Juckreiz lindern.

Ein Juckreiz, der leider alles andere als harmlos ist: Die Haut ist Pilz- und Bakterieninfektionen hier hilflos ausgeliefert. Durch zusätzlichen Auflagedruck kann ein Dekubitus (Druckgeschwür) dazukommen. Hier gilt es, übermäßige Schweißproduktion durch Wärmestau zu verhindern - durch atmungsaktive, synthetikfreie Kleidung ohne enge Bündchen. Kurze Fingernägel mildern die Folgen des Kratzens ab, spezielle Schutzhandschuhe verhindern es ganz. Auch durchgehende Nachtwäsche verhindert ein direktes Aufkratzen der Haut.

Richtige Anti-Juckreiz Pflege verzichtet außerdem auf Plastikfolien als Pflegebett-Schutz: Sie stören die Hautatmung und das Verdunsten der Feuchtigkeit. Angemessene Bettwäsche und regelmäßiges Umlagern im Pflegebett bringt ausreichend Luft an die Haut. Nicht zuletzt erzeugt auch Urin ein feuchtwarmes Idealklima für Bakterien und Pilze und belastet die Haut zusätzlich durch Ammoniak und Harnstoff. Umso wichtiger, dass betreffende Produkte maximale Luftdurchlässigkeit erlauben - auch richtige Inkontinenzversorgung ist Teil wirksamer Juckreiz-Bekämpfung.
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