China erhält von Deutschland Unterstützung beim Aufbau eines
modernen Rettungsdienstes. Beide Länder hatten vor wenigen Tagen im
Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen einen
Aktionsplan zur gesundheitspolitischen Zusammenarbeit unterzeichnet.
Dabei gehören der Rettungsdienst und die Notfallmedizin zu den
Schwerpunktthemen. Auf der INTERSCHUTZ 2015, der internationalen
Leitmesse für Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit,
die im Juni 2015 in Hannover ausgerichtet wird, wollen beide Länder
auf einem Gemeinschaftsstand über ihre bereits seit Jahren
erfolgreiche Zusammenarbeit informieren.
"Das jetzt offiziell besiegelte Vorhaben ist die größte
Kooperation, die es je zwischen Deutschland und einem anderen Land im
Bereich des Rettungsdienstes gegeben hat", betont Dr. Stefan Lührs.
Der Münsteraner ist zusammen mit Dr. Roland Huf von der Münchner
Uniklinik im Auftrag der Björn-Steiger-Stiftung ärztlicher Leiter des
Projekts. Die Stiftung gilt als Mitinitiator des modernen
Rettungswesens in Deutschland. Im Rahmen der deutsch-chinesischen
Zusammenarbeit ist die Organisation vor allem im Bereich der
Konzeption, Strukturierung und technischen Ausstattung des
Rettungswesens aktiv. Die Björn-Steiger-Stiftung hat schon einen
Masterplan für die Modernisierung und Weiterentwicklung des
chinesischen Rettungswesens entwickelt. Ziel ist es, in China ein
integriertes boden- und luftgestütztes Rettungswesen nach deutschem
Vorbild zu etablieren. Neben Wuhan in der Provinz Hubei ist Jieyang
jetzt die zweite chinesische Stadt, in der dieser Masterplan
umgesetzt werden soll.
"Wir sind stolz, dass wir dieses ehrgeizige und anspruchsvolle
Projekt im kommenden Jahr im Rahmen unserer INTERSCHUTZ in Hannover
präsentieren können", sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des
Vorstandes der Deutschen Messe AG. "Im Vordergrund stehen für uns
selbstverständlich die humanitären Aspekte, die der Aufbau eines
modernen Rettungsdienstes und eines Katastrophenschutzes bietet.
Zugleich aber freuen wir uns, dass auch die Wirtschaft beider Länder
profitiert. Auch das wird auf dem Gemeinschaftsstand deutlich
werden."
Zu den deutschen Firmen, die das Projekt maßgeblich unterstützen,
und auch ihre Teilnahme am deutsch-chinesischen Gemeinschaftsstand
bereits zugesagt haben, zählen Airbus Helicopters, Daimler, Strobel,
Volkswagen und Ziegler. Bereits jetzt verfügen mehrere der
beteiligten deutschen Firmen über Niederlassungen in China und
sichern dort Arbeitsplätze für die heimische Bevölkerung. Moderne
Rettungsdienststrukturen erhöhen zugleich die Attraktivität der
chinesischen Standorte für ausländische Experten.
Bereits seit Jahren arbeiten Deutschland und China im Bereich
Rettungsdienst und Katastrophenschutz eng zusammen. Unterstützt wird
das Projekt vom Bundesgesundheitsministerium. Im März dieses Jahres
hatten Jieyangs Oberbürgermeister Dong Chen und eine über 20köpfige
Delegation während eines Deutschlandbesuchs neben einem Memorandum
zum Rettungswesen umfangreiche Wirtschaftsverträge unterzeichnet.
Deutsche Messe AG
Die Deutsche Messe AG ist mit einem Umsatzvolumen von 312
Millionen Euro im Jahr 2013 eine der zehn größten Messegesellschaften
weltweit und betreibt das größte Messegelände der Welt. Sie
entwickelte, plante und realisierte im Jahr 2013 insgesamt 119 Messen
und Kongresse im In- und Ausland mit 41 000 Ausstellern und vier
Millionen Besuchern. Zu ihrem Eventportfolio gehören internationale
Leitmessen wie die CeBIT (Informations- und
Kommunikationstechnologien), die HANNOVER MESSE (industrielle
Technologien), die BIOTECHNICA (Biotechnologie), die CeMAT
(Intralogistik), die didacta (Bildung), die DOMOTEX (Bodenbeläge),
die INTERSCHUTZ (Brandschutz und Rettung) und die LIGNA (Holz- und
Forstwirtschaft). Mit mehr als 1 000 Beschäftigten und 66
Repräsentanzen, Tochtergesellschaften und Niederlassungen ist sie in
mehr als 100 Ländern präsent.
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