fit und munter - Neue Studie zeigt Erfolgsbedingungen von visueller Restitutionstherapie

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Neue Studie zeigt Erfolgsbedingungen von visueller Restitutionstherapie

Die systematische Stimulation der Gesichtsfeldgrenze bei Patienten mit neurologisch bedingter Teilblindheit kann noch Jahre nach Auftreten der Erkrankung die visuelle Leistungsfähigkeit verbessern. Unklar blieb jedoch, bei welchen Patienten die Erfolgschancen für restitutive Verfahren besonders hoch sind. Vor diesem Hintergrund wurde in einer Studie nun geprüft, welche Einflussgrößen den Therapieerfolg bedingen und welche visuellen und kognitiven Funktionen durch VRT im Einzelnen verbessert werden können.
(Boston / Magdeburg) – Wissenschaftler des Center for Innovative Visual Rehabilitation in Boston, der medizinischen Fakultät in Magdeburg und des Universitätsklinikums Lübeck konnten nachweisen, bei welchen Patienten die Erfolgsaussicht auf eine Vergrößerung des Gesichtsfeldes und eine funktionelle Verbesserung ihrer Sehleistungen am höchsten ist. Die Studie wurde Ende 2008 in der Fachzeitschrift Restorative Neurology and Neuroscience veröffentlicht.

In der Studie wurden Faktoren bestimmt, mit denen sich vorhersagen lässt, welche Patienten von dem Sehtraining profitieren. Neunzehn Patienten mit durch Läsionen der Sehbahn verursachten neurovisuellen Störungsbildern wie Gesichtsfelddefekten und Reaktionsverlangsamungen absolvierten die sechsmonatige Visuelle RestitutionsTherapie. Vor und nach der Behandlung wurden die beteiligten Patienten umfangreichen Untersuchungen unterzogen.

Es zeigte sich, dass die Ausprägung von Residualzonen, also der Bereich zwischen intaktem und defektem Gesichtsfeld, in denen die visuelle Wahrnehmung noch teilweise funktioniert, einen entscheidenden Vorhersagewert für den erfolgreichen Einsatz der VRT hat. Die zu erwartende Gesichtsfeldvergrößerung ist damit für den klinischen Einsatz mit folgenden Variablen hinreichend definierbar: das Alter des Patienten, vergangene Zeit seit der Läsion, Anzahl der perimetrisch gemessenen Defekte, die Entfernung der Gesichtsfeldgrenze vom Sehzentrum, Größe der Zonen mit residualen Sehfunktionen sowie durchschnittliche Reaktionszeit auf dargebotene Stimuli. Die in der Studie ebenfalls ausgewerteten Berichte der Patienten zeigen, dass die alltägliche Lebensqualität der Patienten erheblich verbessert wurde.

„Diese Studie ist ermutigend, da wir als Therapeuten mit diesen Prädiktoren jetzt genaue Auskunft haben, bei welchen Patienten wir die VRT mit großer Wahrscheinlichkeit auf hohe Effektivität empfehlen können“ kommentiert der Mitautor Prof. Dr. Erich Kasten. „Entscheidend bleibt bei jedem einzelnen Patienten die fachlich fundierte Diagnostik und Verlaufskontrolle. Ärzte wie auch betroffene Patienten sollten darauf achten, dass sie mit anspruchsvollen Verfahren behandelt werden, die wissenschaftlichen Kriterien genügen. Gerade im Bereich Gesichtsfeld-Therapie ist der Markt inzwischen mit Plagiaten übersät, die völlig unsystematische Trainingsparameter beinhalten.“

Die VRT ist eine von der FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) zugelassene computergestützte Sehtherapie für Patienten mit neurologisch bedingten Sehstörungen nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumor. Die Patienten führen die Therapie täglich zu Hause für eine Dauer von mindestens 6 Monaten durch. Die Aufgabe besteht in der Erkennung und Bestätigung von Lichtreizen (Stimuli), die zwischen dem intakten und defekten Gesichtsfeld dem Patienten auf dem Monitor präsentiert werden.
Jedes Jahr erleiden in Deutschland ca. 165.000 Menschen einen Schlaganfall und etwa 250.000 eine unfallbedingte Schädel-Hirn-Verletzung, außerdem erkranken jährlich rund 8.000 Menschen an einem Hirntumor. Bei etwa 20% dieser Patienten kommt es zu neurologisch bedingten Sehstörungen, die mit der VRT behandelt werden können.

Mehr Informationen erhalten sie unter der Rufnummer 0391-6360050 beim Zentrum für Sehtherapie NovaVision oder unter www.novavision.de.
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