Heute haben die Kardiologen der Asklepios Klinik
St. Georg in Hamburg als erstes Krankenhaus in Norddeutschland eine
neue Herzklappenart über die Hauptschlagader per Katheter eingesetzt.
Diese lässt sich bei Bedarf neu positionieren. Weil sich das
Metallgerüst selbst entfaltet, kann sich die Herzklappe ideal der
individuellen Anatomie anpassen. Auch erfolgt das Einsetzen an sich
schonender, weil das neue Modell vom Zugang kleiner ist.
"Die neue Generation der Herzklappen hat mehrere Vorteile",
erklärt Dr. Christian Frerker, Oberarzt der Abteilung für Kardiologie
in der Asklepios Klinik St. Georg. "Sie ist dünner, wodurch sie
schonender eingebracht und manövriert werden kann. Und wir können bei
Bedarf die Position verändern und damit optimieren", so der
Kardiologe. In dessen Abteilung werden unter der Leitung von Prof.
Dr. Karl-Heinz Kuck seit rund sechs Jahren Herzklappen per Katheter
über die Leiste eingesetzt. Durch die mögliche Neupositionierung
lässt sich noch besser vermeiden, dass Blut neben der Klappenprothese
"Evolut R-Klappe" vorbeifließt. Notfalls kann sie wieder komplett
entfernt werden.
Seit etwa zehn Jahren wird die Aortenklappe, also die Herzklappe
zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader, immer häufiger per
Katheter über ein Blutgefäß in der Leiste oder die
Schlüsselbeinarterie eingesetzt. Dieses Verfahren verdrängt die
früher übliche Operation, weil keine tiefe Narkose und keine
Herz-Lungen-Maschine benötigt werden. Für viele Patienten wäre die
Belastung einer Operation mit tiefer Narkose viel zu gefährlich.
Biologische Herzklappen haben eine begrenzte Funktionsdauer. Es
zeigen sich nach ca. 10-20 Jahren bei herzchirurgisch operierten
Bioklappen Veränderungen im Sinne einer Funktionsuntüchtigkeit.
Früher mussten diese Patienten einer erneuten herzchirurgischen
Operation unterzogen werden. Mit den neuen Klappenprothesen per
Katheter hat man nun die Möglichkeit eine Operation am offenen Herzen
zu vermeiden. "Dieses Verfahren stellt sich aktuell als sehr sicher
dar. Die Patienten können meist nach wenigen Tagen die Klinik wieder
verlassen", so Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck.
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