Auf einem Symposium zu Lepra und
Menschenrechten, das vor Kurzem in Marokko ausgerichtet wurde, hatte
Naima Azzouzi zum ersten Mal die Gelegenheit, öffentlich über die
Krankheit zu sprechen, die bei ihr im Alter von 9 Jahren
diagnostiziert wurde. Azzouzi ist Präsidentin eines Vereins von an
Lepra erkrankten Menschen in Marokko, der Anfang des Jahres gegründet
wurde, um die Stigmatisierung und Diskriminierung zu bekämpfen, der
sie und andere Betroffene ausgesetzt sind.
"Ich möchte mich bei den Organisatoren für das Ausrichten dieser
Veranstaltung bedanken. Es ist das erste Mal, dass wir unsere Gefühle
zum Ausdruck bringen können", erklärte sie am 28. Oktober in Rabat
vor einem Publikum, das sich aus Regierungsbeamten,
Menschrechtsexperten, NROs und an Lepra Erkrankten zusammensetzte.
"Wir möchten den Menschen vermitteln, dass auch wir über die
grundlegenden Menschrechte verfügen."
Das von der Nippon Foundation gesponserte Symposium war das vierte
einer Reihe von Symposien, die weltweit in verschiedenen Regionen
stattfanden. Ziel ist es, die von der UN-Generalversammlung im Jahr
2010 verabschiedeten Prinzipien und Richtlinien zur Beseitigung der
Diskriminierung von an Lepra erkrankten Personen und deren
Familienmitgliedern zu verbreiten.
Obwohl Lepra vollständig heilbar ist, ist die mit dieser Krankheit
verbundene tief verwurzelte Stigmatisierung und Diskriminierung noch
immer weitverbreitet. Für die Betroffenen kann das bedeuten, am Rande
der Gesellschaft leben zu müssen, wo die Chancen auf Bildung und
Beschäftigung sowie der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen
massiv eingeschränkt sind.
"Auch wenn man medizinisch als geheilt gilt, leidet man noch immer
unter der Krankheit, solange diese Stigmatisierung und
Diskriminierung vorherrscht", erklärte Alem Galeta, Vorstandsmitglied
des äthiopischen Landesverbands von an Lepra erkrankten Personen
(Ethiopian National Association of People Affected by Leprosy), vor
der Versammlung.
Zuvor wurden Symposien in Brasilien, Indien und Äthiopien
ausgerichtet. Auf dem ersten Symposium, das 2012 in Rio de Janeiro
stattfand, wurde eine internationale Arbeitsgruppe zur Entwicklung
eines Plans gegründet, mit dem gewährleistet werden soll, dass
Regierungen die Prinzipien und Richtlinien auch in Kraft setzen.
Barbara Frey, Leiterin des Zentrums für Menschenrechte der
University of Minnesota und Mitglied der Arbeitsgruppe, merkte an,
dass die Prinzipien und Richtlinien in der UN-Charta verankert seien.
"Es ist unmöglich, global für Menschenrechte einzutreten, wenn die
Rechte einer bestimmten Personengruppe nicht umfassend respektiert
und geschützt werden."
Die internationale Arbeitsgruppe wird ihre Empfehlungen beim
fünften und letzten Symposium, das im Juni 2015 im schweizerischen
Genf stattfinden wird, vorstellen.
Kontakt: Natsuko Tominaga PR-Abteilung The Nippon Foundation
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