In Deutschland erleiden jährlich rund 300.000 Menschen einen
Herzinfarkt. Für rund 65.000 von ihnen verläuft der Infarkt tödlich,
55% davon sind Frauen. Denn auch wenn sich die Risikofaktoren bei
beiden Geschlechtern gleichen, haben Frauen durch schwer erkennbare,
unspezifische Symptome einen Nachteil: Sie verlieren wertvolle Zeit
und kommen so bis zu einer Stunde später in die Klinik als Männer.
Anlässlich der aktuell laufenden Herzwochen erklärt Prof. Dr. med.
Peter Trenkwalder, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga,
worauf Frauen beim Thema Herzgesundheit achten sollten.
Der Herzinfarkt gilt immer noch als Männersache. Bis zum Alter von
70 Jahren trifft es grundsätzlich auch zu, dass doppelt so viele
Männer wie Frauen einen Herzinfarkt erleiden. "Dies liegt vor allem
am positiven Effekt des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Es
schützt die Herzkranzgefäße und wirkt sich positiv auf das Verhältnis
der Blutfette aus", erklärt Professor Trenkwalder. Und doch hat sich
der Herzinfarkt für Frauen zum Risiko Nummer Eins entwickelt. Immer
häufiger treten erste Herzinfarkte bereits im Alter zwischen 35 bis
60 Jahren auf. Mediziner nennen Rauchen, Bewegungsmangel und
Übergewicht als zentrale Ursachen dieser Entwicklung. Und was nur
wenige wissen: Nicht nur stark überwichtige, sondern auch extrem
untergewichtige Frauen sind gefährdet.
Risikogruppe Frau: ungesunder Lebensstil ist Hauptursache für
Herzinfarkt
"War der Lebensstil der Frauen früher in der Regel gesünder als
der von Männern, ist dies heute oft nicht mehr der Fall", erklärt
Professor Trenkwalder. Zwar gelten typische Risikofaktoren wie
Diabetes, starkes Über- oder Untergewicht, mangelnde Bewegung oder
Stress für beide Geschlechter - wie stark sie jedoch an der
Entstehung einer koronaren Herzerkrankung beteiligt sind, ist bei
Männern und Frauen unterschiedlich. So zeigen verschiedene Studien,
dass für Frauen einige Faktoren riskanter sind, so z.B. die
Zuckerkrankheit oder das Rauchen. Frauen mit Diabetes haben ein
doppelt so hohes Risiko für Herzerkrankungen wie Männer mit Diabetes.
Und Rauchen fördert, besonders in Kombination mit hormoneller
Verhütung, Herzerkrankungen stärker als bei Männern.
Gefährlich untypisch - Alarmzeichen bei Frauen
"Während sich bei Männern in 75% aller Fälle die bekannten
Anzeichen für einen Herzinfarkt zeigen - v.a. ein starker drückender
oder brennender Brustschmerz - treten bei Frauen meist atypische
Symptome auf", so Professor Trenkwalder. Hierzu gehören starke
Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauch- und Rückenschmerzen.
Daher konsultieren Frauen oft zuerst den falschen Arzt, was die
richtige Diagnose verzögert. Alarmierend: Bei Frauen vergehen bis zum
Eingang des Notrufs durchschnittlich 45 bis 60 Minuten mehr als bei
Männern - fehlende Zeit für das Herz, die dazu führt, dass die
Akutsterblichkeit bei Frauen höher ist als bei Männern.
Herzinfarkt vorbeugen: ein gesunder Lebensstil zahlt sich aus
Die beste Vorsorge ist, Risikofaktoren zu erkennen und frühzeitig
zu vermeiden. "Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Gesundheit",
rät Professor Trenkwalder. Denn viele Erkrankungen seien schleichend
und könnten das Herz-Kreislauf-System über Jahre hinweg schädigen,
ohne dass erkennbare Beschwerden aufträten. Kostenlose
Gesundheitsuntersuchungen helfen, Risikofaktoren wie Bluthochdruck
oder Diabetes zu erkennen. "Darüber hinaus ist es wichtig, den
Lebensstil zu überprüfen", empfiehlt der Experte. Gefährdete Personen
sollten eventuelles Übergewicht reduzieren, auf das Rauchen
verzichten, Stress gut bewältigen, auf eine gesunde Ernährung achten
und sich regelmäßig bewegen. Geeignet sind vor allem
Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking und Schwimmen - sie
können auch bis ins hohe Lebensalter betrieben werden. Der
Fettstoffwechsel wird angeregt und das Herz-Kreislauf-System bleibt
in Schwung. Bei der Ernährung ist es ratsam, Olivenöl oder Rapsöl
statt tierischer Fette zu verwenden, mageres Fleisch, reichlich Obst
und Gemüse sowie regelmäßig Seefisch zu essen.
Herzgesundheit bei Frauen - die wichtigsten Tipps & Fakten
- Frauen- und Männerherzen sind grundsätzlich gleich. Einziger
Unterschied: Zierliche Frauen, die unter 50 kg wiegen, können
ein kleineres Herz haben. Bei Belastung kann sich der Herzmuskel
von kleineren Herzen aber genauso verdicken wie es bei größeren
Herzen von Männern der Fall ist.
- Herzinfarkt bei Frauen: Das größte Vorkommen von Herzinfarkten
bei Frauen liegt in der Altersgruppe zwischen 70 und 100 Jahren.
Immer häufiger treten erste Herzinfarkte jedoch bereits im Alter
zwischen 35 bis 60 Jahren auf.
- Späte Erkennung von Herzinfarkten: Die Akutsterblichkeit ist bei
Frauen aufgrund der späten Diagnose höher als bei Männern. Bei
einer regulären Behandlung durch den Notarzt und Klinik liegt
die Sterblichkeit der Frauen bei ca. 10%.
- Faktoren, die Frauen für einen Herzinfarkt gefährden: Zu den
Hauptrisiken zählen insbesondere das Rauchen und Stress. Bei
Frauen "jenseits der 50" ist zudem Diabetes ein entscheidender
Faktor für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.
- Regelmäßige Check-ups: Frauen, die in regelmäßigen Abständen den
allgemeinen Gesundheitszustand prüfen lassen, sind klar im
Vorteil. Vor allem bei familiären Vorbelastungen, wie etwa
Bluthochdruck oder einem erhöhten Cholesterinspiegel, werden
regelmäßige ärztliche Checks empfohlen.
- Rauchen aufgeben: Wichtigste Vorsorge ist und bleibt die Aufgabe
des Rauchens!
Die Betriebskrankenkasse Mobil Oil auf einen Blick:
Mit über 1 Million Versicherten gehört die BKK Mobil Oil zu den
finanz- und leistungsstärksten Trägern der gesetzlichen
Krankenversicherung in Deutschland. Die Kunden der BKK Mobil Oil
profitieren von einer TÜV-geprüften "Direkt-Service-Garantie" und
einem umfangreichen Leistungsangebot. Die BKK Mobil Oil wurde dafür
mehrfach ausgezeichnet - unter anderem als "Top-Krankenkasse für
Familien" und "Top-Krankenkasse für Sportler". Persönlich betreut
werden die Versicherten in den Geschäftsstellen Celle, Hamburg,
Heusenstamm (Hessen) sowie seit Januar 2014 am neuen Standort
München. Weitere Informationen zur BKK Mobil Oil unter
www.bkk-mobil-oil.de.
Pressekontakt:
BKK Mobil Oil
Antje Eckert
Telefon: 040 3002-11402
E-Mail: Antje.Eckert@bkk-mobil-oil.de
Faktor 3 AG
Patrick Bouillon
Telefon: 040 679446-22
E-Mail: bkk-mobil-oil@faktor3.de