Zugvögel kommen für die Verbreitung des
gefährlichen H5N8-Virus in Europa mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
in Frage. Zu diesem Ergebnis kommt eine Gruppe von
Vogelgrippeexperten. Aufgrund jahrelanger Beobachtungen wisse man,
dass die Wege der Zugvögel nicht mit dem Ausbreitungsweg der
gefährlichen Vogelgrippe übereinstimmen, sagte Dr. Johan Mooij vom
Wissenschaftsforum Aviäre Influenza (WAI) am Mittwoch, 19. November,
in der Nachrichtensendung "NDR aktuell" im NDR Fernsehen.
Mooij weiter: "Seit 2006 sind Hundertausende Wasservögel
untersucht worden und man hat bei diesen noch nie hochpathogene
Vogelgrippe-Viren gefunden." Vielmehr vermutet der Wissenschaftler
den weltweiten Handel mit Vögeln und Vogelprodukten als Ursache für
die Verbreitung der Vogelgrippe. "Wenn da Vögel und Vogelteile hin-
und hergeschickt werden, auch Futter, können da leicht
Vogelgrippeviren mit transportiert werden."
Als Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung der Vogelgrippe fordert
Johan Mooij ein Stopp des weltweiten Geflügelhandels und ein Ende der
Massentierhaltung. Dafür sollte die Landwirtschaft sich wieder hin
zur Freilandhaltung mit geringeren Beständen entwickeln. "Dann haben
es Vogelgrippeviren wesentlich schwieriger, sich auszubreiten", so
der Biologe wörtlich im NDR Fernsehen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riem hatte heute
(19. November) im NDR Fernsehen noch einmal seine Vermutung erneuert,
dass Zugvögel für die Verbreitung der Vogelgrippe vom Typ H5N8
verantwortlich seien.
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