Die ''Pille danach'' mit dem Wirkstoff Ulipristal
könnte bald rezeptfrei in deutschen Apotheken erhältlich sein. Die
Europäische Zulassungsbehörde EMA hat sich am vergangenen Freitag
dafür ausgesprochen, dass Frauen dieses Notfallmedikament in
Apotheken ohne Vorlage eines Rezepts erhalten. Sollte die
EU-Kommission die Rezeptpflicht EU-weit aufheben, würde dies auch in
Deutschland gelten. Die Bundesapothekerkammer hat sich bereits 2013
dafür ausgesprochen, die ''Pille danach'' mit dem Wirkstoff
Levonorgestrel aus der Rezeptpflicht zu entlassen.
Die Wirkung der ''Pille danach'' ist umso sicherer, je früher sie im
Notfall eingenommen wird. "Ohne Rezeptplicht könnten wir unseren
Patientinnen noch schneller weiterhelfen. In den wohnortnahen
Apotheken mit ihrem niedrigschwelligen und flächendeckenden Nacht-
und Notdienst erhalten Frauen die ''Pille danach'' umgehend", sagt Dr.
Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer.
"Selbstverständlich beraten wir die Patientinnen auch bei
rezeptfreien Notfallverhütungsmitteln so, dass eine größtmögliche
Arzneimittelsicherheit gewährleistet ist. Die Apotheker übernehmen
Verantwortung dafür, dass Medikamente nicht missbräuchlich angewendet
werden."
Die ''Pille danach'' ist für den Notfall gedacht und kann andere
Verhütungsmethoden nicht ersetzen. Notfallverhütungsmittel mit
Ulipristal können bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Sex bzw.
dem Versagen anderer Verhütungsmittel eingenommen werden. Je früher
die ''Pille danach'' eingenommen wird, desto zuverlässiger wirkt sie.
Sie bietet aber ebenso wie andere Verhütungsmittel keinen
100prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft.
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