Wenn der Schein trügt
Hochrechnungen der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) entsprechend erfolgten allein im Jahr 2013 weltweit etwa zwölf Millionen Schönheitsoperationen. Solche Statistiken erfassen jedoch nur Eingriffe, die auch tatsächlich Fachärzte für Plastische Chirurgie durchführen. Ärzte ohne eine derartige Fachqualifikation nehmen jedoch ebenfalls kosmetische Eingriffe vor, ohne dass die Patienten etwas von der mangelnden Ausbildung der Chirurgen ahnen. Schönheitschirurgie und Kosmetische Chirurgie sind keine geschützten Begriffe, weshalb sich auch ein Arzt ohne entsprechende Ausbildung damit schmücken kann. „Patienten sollten sich immer über den Werdegang des Chirurgen informieren. Hier sollte eine fundierte Ausbildung zum Facharzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie an einer renommierten Klinik vorliegen“, rät Dr. med. Jens Kauczok und fügt hinzu: „In der Regel erhält man diese Informationen in der Praxis oder auf der Internetseite des Arztes.“ Auch Mitgliedschaften eines Arztes in Gesellschaften oder Vereinigungen stellen nicht immer ein eindeutiges Qualitätsmerkmal dar. „Oft blendet mehr Schein als Sein die Patienten“, warnt der Mediziner und ergänzt: „Ich rate Patienten, darauf zu achten, dass der Arzt einer seriösen Fachgesellschaft als Mitglied angehört, da eine solche nur entsprechend ausgebildete Fachärzte aufnimmt. Zu den anerkannten Gesellschaften gehören beispielsweise die DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen) und die VDÄPC (Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen).“
Noch eine Frage, Herr Doktor …
Vor einem Eingriff gelten ein umfangreiches Aufklärungsgespräch über eventuelle Risiken einer Operation und eine nachfolgend angedachte Bedenkzeit für den Patienten als unerlässlich. Solch eine professionelle Beratung führt der behandelnde Facharzt persönlich durch, der hierbei umfassend und sachkundig auf sämtliche Fragen eingeht und diese ausführlich erläutert. Ebenso erfolgt an dieser Stelle bereits ein erster körperlicher Vorabcheck. Vertrauenswürdige Chirurgen nehmen sich hierfür gerne die Zeit, auch wenn letztendlich eine Behandlung möglicherweise doch nicht erfolgt. „Seriöse Fachärzte würden nicht versuchen, einen Patienten zu einem Eingriff zu überreden“, meint Dr. Jens Kauczok. Der Fachmann erklärt: „Sollte sich der Arzt zudem in einem Beratungsgespräch schon durch eventuelles Desinteresse oder Unwissen widersprüchlich und unsachgemäß äußern, dann ist Vorsicht geboten und das Vertrauensverhältnis wohl dauerhaft gestört.“
Erster Eindruck zählt
Auf der Homepage des Chirurgen, der in der engeren Auswahl steht, erfahren Patienten viel über seine Ausbildung, seine Qualifikationen und seinen Praxisalltag. Da kosmetische Eingriffe eine einschneidende Veränderung im Leben der Patienten bedeuten, liegt ihnen auch immer eine gesunde Vertrauensbasis zugrunde. Dementsprechend spielt bei der Facharztsuche zusätzlich eine große Rolle, dass Patienten sich nicht nur gut beraten, sondern auch gut betreut fühlen möchten. Innerhalb der Praxis sollte eine angenehme Atmosphäre herrschen und sowohl Arzt als auch Mitarbeiter einen höflichen und freundlichen Umgang miteinander pflegen. Erste Eindrücke hierzu stehen vorab auf entsprechenden Bewertungsportalen wie beispielsweise „Jameda“ oder „Imedo“ zur Verfügung, die Erfahrungsberichte bisheriger Patienten bezüglich Leistung, Service und Beratung der Ärzte anbieten. Selbstverständlich beinhalten solche Berichte ausschließlich subjektive Empfindungen, geben aber dennoch einen ersten Einblick in den Praxisalltag. Schließlich sollte ein Patient sich nicht nur fachlich, sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene in besten Händen wissen.
Weitere Informationen unter www.kauczok.de