fit und munter - IKK e.V.: Präventionsgesetz muss diesmal gelingen

fit und munter

IKK e.V.: Präventionsgesetz muss diesmal gelingen


Innungskrankenkassen kritisieren einseitige
Finanzierung sowie Rolle der BZgA

"Der vierte Anlauf zu einem Präventionsgesetz muss endlich
gelingen! Die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung ist zu
wichtig, als dass sie erneut zwischen Bundes- und Landesebene
zerrieben wird." So kommentieren die Innungskrankenkassen den Entwurf
des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention.
Heute ist er Gegenstand einer Anhörung des
Bundesgesundheitsministeriums.

Besonders lobenswert ist nach Einschätzung von Hans-Jürgen Müller,
Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., dass erstmalig auch
Pflegebedürftige im stationären Bereich zielgerichtet
Präventionsmaßnahmen erhalten sollen. "Damit hat der Gesetzgeber eine
Forderung der Innungskrankenkassen aufgegriffen", stellt Hans-Jürgen
Müller fest.

Kritisch betrachten die Innungskrankenkassen die einseitige
Finanzverantwortung der Kranken- und Pflegekassen. "Die Vermeidung
von Krankheiten durch Prävention und die Förderung der Gesundheit
sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Alle Akteure müssen deshalb
auch finanziell dafür herangezogen werden", erklärt Hans Peter
Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Die
Innungskrankenkassen kritisieren vor allem die Finanzierung von
Maßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Die
BZgA ist eine nachgeordnete Behörde des
Bundesgesundheitsministeriums. Dafür müssen Mittel des
Bundeshaushalts zur Verfügung gestellt werden und nicht das Geld von
Versicherten und Arbeitgebern", fordern die Vorstandsvorsitzenden.

Positiv werten die Innungskrankenkassen, dass mehr Geld für
Prävention in außerbetrieblichen Lebenswelten und für die
betriebliche Gesundheitsförderung bereitgestellt wird. Abgelehnt wird
jedoch die künstliche Trennung von Maßnahmen in Lebenswelten und im
betrieblichen Umfeld. "Jede Krankenkasse hat andere Prioritäten. Als
handwerksbezogene Krankenkassen sind wir die geborenen Partner von
kleinen und mittelständischen Unternehmen in Sachen betrieblicher
Gesundheitsförderung", sagt Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK
e.V. Die Innungskrankenkassen schlagen deshalb vor, dass die Budgets
von Präventionsvorhaben in den Lebenswelten, wie Schule oder Kita,
und für die betriebliche Gesundheitsförderung zusammengelegt werden.
"Die Schwerpunktsetzung sollte dabei den Krankenkassen überlassen
werden", so Jürgen Hohnl.

Nicht zielführend ist für die Innungskrankenkassen die Einrichtung
von kassenartenübergreifenden regionalen Koordinierungsstellen für
Beratung und Unterstützung in Fragen der betrieblichen
Gesundheitsförderung. "Regionale Koordinierungsstellen sind schon
heute möglich. Die Innungskrankenkassen sind bereits jetzt in
verschiedenen Netzwerken aktiv. Das Ziel, den Zugang zur
betrieblichen Gesundheitsförderung zu verbessern, wird durch den
Aufbau von bürokratischen Doppelstrukturen nur konterkariert", so die
Vorsitzenden des Vorstandes.

Die Innungskrankenkassen sind überzeugt, dass mit kongruenter
Umsetzungs- und Finanzierungsverantwortung aller Akteure, darunter
auch Bund und Länder, eine einheitliche Präventionsstrategie in
Deutschland erfolgreich umgesetzt werden kann.

Über den IKK e.V.:

Der IKK e.V. ist die Interessenvertretung von Innungskrankenkassen
auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die
Interessen seiner Mitglieder und deren mehr als fünf Millionen
Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des
Gesundheitswesens zu vertreten. Dem IKK e.V. gehören die IKK
Brandenburg und Berlin, die IKK classic, die IKK gesund plus, die IKK
Nord sowie die IKK Südwest an.



Pressekontakt:
Fina Geschonneck
Pressesprecherin

IKK e.V.
Hegelplatz 1
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 202491-11
Fax: +49 (0)30 202491-50
fina.geschonneck@ikkev.de
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