Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die
CSU-Politikern Marlene Mortler, warnt vor einer Verharmlosung von
Cannabis. Das Kleinreden der Gefahren dieser Droge sei mit Blick auf
junge Leute verantwortungslos. Sie verweist auf den Jahresbericht der
deutschen Beobachtungstelle für Drogen und Drogensucht, der dem
Radioprogramm NDR Info vorliegt. Demnach gehen immer mehr Menschen
wegen Problemen mit Cannabis in eine Suchtberatungsstelle. Die Zahl
derer, die wegen ihres Cannabis-Konsums zum ersten Mal bei einer
ambulanten Beratung vorstellig sind, ist 2013 auf knapp 60 Prozent
aller Ratsuchenden gestiegen. Im Vorjahr waren es noch 56 Prozent. An
zweiter Stelle der Drogengruppen stehen mit deutlichem Abstand die
Stimulanzien mit 19 Prozent vor den Opiaten wie Heroin mit 13 und
Kokain mit sechs Prozent. Auch bei den stationären Therapien liegt
der Anteil der Cannabis-Klienten mit 28 Prozent erstmals vor den von
Opiaten Abhängigen auf Platz eins.
Eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung zeigt zudem, dass sich der Trend beim Cannabis-Konsum bei
den unter 25-Jährigen wieder umgekehrt hat. Nach einem Rückgang in
den vergangenen Jahren ist die Zahl der jungen Konsumenten zuletzt
wieder gestiegen.
Ein großes Problem sind auch weiterhin die so genannten Legal
Highs, chemische Substanzen, die als Kräutermischungen oder Badesalze
vorwiegend im Internet angeboten werden. Diese Neuen Psychoaktiven
Substanzen (NPS) tauchen in stetig wechselnden chemischen
Zusammensetzungen auf dem Markt auf, was ein Verbot schwierig macht.
Dagegen ist Crystal Meth noch immer ein regionales Problem. Vor allem
in den Grenzregionen zu Tschechien bestehe aber ein erheblicher
Handlungsbedarf, heißt es in dem Bericht, der Donnerstagmittag (27.
November) veröffentlicht werden soll.
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