Noch immer sind 3,2 Millionen Kinder unter 15
Jahren mit dem HI-Virus infiziert. Fast alle dieser Kinder leben in
Afrika, Asien und der Pazifikregion. Insgesamt sinkt zwar die Anzahl
neuer HIV-Infektionen, doch waren es auch im vergangenen Jahr immer
noch 199.000 Kinder. Ohne medizinische Behandlung stirbt die Hälfte
von ihnen vor dem zweiten Lebensjahr. Um diesen Kindern zu helfen,
startet terre des hommes gemeinsam mit einer Reihe weiterer
Hilfsorganisationen die Kampagne »Kinder ohne Aids - Medikamente und
Tests für alle«.
»Falls sich ein Säugling bei der Geburt durch seine Mutter
infiziert, ist eine sofortige Behandlung dringend notwendig«, erklärt
Tanja Funkenberg, Gesundheitsexpertin von terre des hommes. »Dafür
sind besondere virologische Tests bei Säuglingen in den ersten
Lebenswochen erforderlich. Die üblichen Antikörpertests sind bei
Säuglingen bis 18 Monaten sinnlos, weil sie die Antikörper der Mutter
nachweisen und nichts über den Status der Kinder aussagen. Die
aufwändigere Diagnosetechnik der virologischen Tests wird bislang
nicht flächendeckend eingesetzt und ist noch zu wenig bekannt. Mit
der Kampagne fordern wir die Bundesregierung auf, den Zugang zu
erleichtern, zum Beispiel durch die Einstellung von mehr Mitteln in
den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.«
Die Bundesregierung stellt für den Globalen Fonds derzeit 210
Millionen zur Verfügung. Nötig seien aber 400 Millionen, so Tanja
Funkenberg.
terre des hommes unterstützt Programme für HIV-positive oder
infektionsgefährdete Kinder und Familien. In Indien, wo nach Angaben
der Behörden jährlich rund 57.000 Kinder bei der Geburt infiziert
werden, fördert terre des hommes das Gesundheitsnetzwerk Madhya
Pradesh Voluntary Health Asscociation (MPVHA). Das Projekt berät die
Betroffenen und ermutigt sie zu Tests und Behandlungen und im Falle
einer HIV-Infektion zu Vorkehrungen für die Zukunft der Kinder. Da
das größte Hindernis für eine medizinische Behandlung in Indien die
Stigmatisierung der Erkrankten ist, engagiert sich MPVHA auch gegen
deren Diskriminierung und stärkt ihre Rechte auf Zugang zu
Gesundheitsdienstleistungen.
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Für Rückfragen: Tanja Funkenberg, Tel.: 05 41 / 71 01-159, Mail:
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