Bonn, 28. August 2009. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 8.000 Menschen an bösartigen Gehirntumoren. Bei über 30.000 Krebspatienten werden Hirnmetastasen diagnostiziert. Die MediClin Robert Janker Klinik in Bonn bietet mit ihrem überregionalen Zentrum für Hochpräzisions-Bestrahlung in besonderem Maße punktgenaue und effektive Behandlungsmethoden bei der Bestrahlung von Hirntumoren und Gefäßmissbildungen im Gehirn und der Wirbelsäule. Auf dem Bonner Krebs-Informationstag am 28. August erläuterte die Chefärztin der Abteilung Strahlentherapie und Radioonkologie, Dr. Susanne Oberste-Beulmann, die gesundes Gewebe schonenden Behandlungsmöglichkeiten an der hochmodern ausgestatteten Fachklinik.
"Die besondere Herausforderung bei der Bestrahlung von Hirntumoren und -metastasen besteht darin, dass diese sich oftmals in der Nähe empfindlicher Bereiche, wie dem Sehnerv, befinden. Unsere Hochpräzisions-Bestrahlungssysteme ermöglichen uns eine extrem konzentrierte, hochdosierte Bestrahlung auf ein exakt definiertes Zielvolumen", erklärte Oberste-Beulmann. "Somit kann die Strahlenbelastung für das angrenzende gesunde Gewebe gering gehalten werden. Umgekehrt ist die Strahlenkonzentration am Ort des Krankheitsgeschehens besonders hoch."
Diese sogenannte stereotaktische Strahlentherapie, die an der MediClin Robert Janker Klinik durchgeführt wird, bietet die individuelle Behandlung einer großen Bandbreite von Hirntumoren und Gefäßmissbildungen. So lassen sich kleine und unregelmäßig geformte Gewebeveränderungen flexibel von vielen Richtungen ansteuern. Ebenfalls können wieder aufgetretene Tumoren, sogenannte Rezidive, auch bei konventioneller Vorbestrahlung nochmals bestrahlt werden.
Ebenso ist der Einsatz unterschiedlicher Behandlungsformen mit Hilfe der Hochpräzisions-Bestrahlung gegeben: Je nach Art und Größe der Gewebeveränderung wird entweder einmalig eine hohe Strahlendosis verabreicht, oder die Strahlentherapie wird in viele kleinere Strahlendosen auf mehrere Sitzungen verteilt. "Für Patienten ist die hochpräzise Bestrahlung schonender als vergleichbare Therapien", betont Oberste-Beulmann. "Die Vorbereitungs- und Behandlungszeiten sind deutlich kürzer. Hinzu kommt, dass die Bestrahlung nicht-invasiv durchgeführt wird und für den Patienten schmerzfrei ist."
Enge Zusammenarbeit von Neurochirurgie und Strahlentherapie
Neben der hochmodernen Medizintechnik und der ausgewiesenen Erfahrung kennzeichnet die MediClin Robert Janker Klinik die enge Zusammenarbeit von Neurochirurgie und Strahlentherapie. Diese in Deutschland eher seltene Kooperation in der Neuroonkologie wird ermöglicht, da die Fachklinik ihre bestehende Kooperation mit dem Universitätsklinikum Bonn weiter ausgebaut hat. An mehreren Tagen der Woche ist der Neurochirurg Privatdozent Dr. Jan Boström von der Bonner Uniklinik in der MediClin Robert Janker Klinik, um die Patienten vor Ort zu untersuchen. Darüber hinaus besteht zwischen den beiden Kliniken eine direkte Datenverbindung, die eine schnelle undgemeinsame Auswertung wichtiger Schnittbilder auf digitalem Wege bietet. Für Boström steht fest: "Diese interdisziplinäre Kooperation konnte die Qualität dieser sehr speziellen Strahlentherapie, dann oft auch Radiochirurgie genannt, nochmals verbessern."
Auf dem Bonner Krebs-Informationstag konnten Patienten und Angehörige die enge Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen hautnah erleben. Neben der Chefärztin für Strahlentherapie und Radioonkologie der MediClin Robert Janker Klinik informierte der Neuroonkologe, Professor Dr. Ulrich Herrlinger, vom Universitätsklinikum Bonn über "Medikamentöse Behandlungsstrategien" bei Hirntumoren. Die Moderation dieses Veranstaltungspunktes übernahm der Neurochirurg PD Dr. Boström.