Brot für die Welt gibt Tipps und Orientierungen für
fair gestaltete Reisen ins Heilige Land unter Berücksichtigung des
Völkerrechts. In einer neuen Broschüre werden Pilgerreisende und
Touristen ermutigt, Israel und die Palästinensischen Gebiete als ein
zusammenhängendes Reiseziel zu betrachten und Begegnungen auf beiden
Seiten der Grünen Linie wahrzunehmen.
Ob Maria und Josef vor gut 2000 Jahren wohl den Weg nach Bethlehem
gefunden hätten, wenn es damals bereits um die 90 Checkpoints in der
Region gegeben hätte? Eine Einschätzung dazu fällt vielen Reisenden,
Pilgerinnen und Pilgern, die heute das Heilige Land besuchen, schwer.
Für sie stellt die Mauer, die vielen Bewohnern des Westjordanlandes
und des Gazastreifens das Leben schwer und bisweilen unmöglich macht,
kaum ein Hindernis dar. Umso wichtiger ist es deshalb auch beim
Reisen, direkte Begegnung mit den Menschen in Israel und Palästina zu
suchen und so Informationen aus erster Hand zu erhalten. Der
Tourismus kann zum Hoffnungsschimmer in der Region werden, die in den
letzten Monaten kaum positive Schlagzeilen gemacht hat. "Der
politische Konflikt heute wird angeheizt durch Perspektivlosigkeit
und Sprachlosigkeit zwischen den Menschen auf beiden Seiten. Ein
Tourismus, der gleichberechtigte Teilhabe und Begegnung ermöglicht,
kann den Dialog befördern und Vorurteile abbauen", sagt Antje
Monshausen, Tourismusreferentin bei Brot für die Welt.
Die Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt hat deshalb
eine Broschüre für faires, begegnungsorientiertes Pilgern in Israel
und den Palästinensischen Gebieten entwickelt. In Zusammenarbeit mit
der "Gemeinsamen Initiative Humanitäres Völkerrecht Nahost" von
Misereor und Brot für die Welt wurden wichtige Tipps, Kontaktadressen
in Deutschland und vor Ort sowie Hintergrundinformationen
zusammengetragen. Teil des Leitfadens ist eine illustrierte
Faltkarte, die den genauen Verlauf der Grünen Linie abbildet. Sie
zeigt damit eindeutig, auf welcher Seite der Grenze zwischen Israel
und den besetzten palästinensischen Gebieten sich bedeutende
Pilgerziele völkerrechtlich befinden. "Oft wissen Reisende und Pilger
nicht, ob sie sich gerade auf palästinensischer oder israelischer
Seite befinden. Internetinformationen und auch die Angaben vieler
Reiseveranstalter hierüber sind leider oft falsch, nicht eindeutig
oder sie fehlen ganz", so Monshausen.
Mit der Broschüre "Kommt und Seht! Reisen und Pilgern im Heiligen
Land" nimmt Brot für die Welt den Aufruf palästinensischer
Christinnen und Christen auf, die zu einer "Pilgerfahrt der
Veränderung" einladen und die Vision einer Gesellschaft aufzeigen,
die auf Liebe, Vertrauen und Gerechtigkeit gründet. Religion hat eine
verbindende Kraft, die sich nicht durch den politischen Konflikt
instrumentalisieren lassen darf.
Der Leitfaden "Kommt und seht! Reisen und Pilgern im Heiligen
Land" kann kostenfrei im Shop unter
https://www.brot-fuer-die-welt.de/shop bestellt werden oder unter
folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.brot-fuer-die-welt
.de/shop/Themen---Aktionen/Tourismus/-Kommt-und-seht-----Reisen-und-P
ilgern-im-Heiligen-Land-.html.
Kontakt:
Antje Monshausen, Tel.: 030-65211 1807,
tourism-watch@brot-fuer-die-welt.de