fit und munter - 2,3 Millionen syrische Flüchtlinge in der Region

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2,3 Millionen syrische Flüchtlinge in der Region

2,3 Millionen syrische Flüchtlinge in der Region

- Wintereinbruch verschärft humanitäre Krise
- 36 Hilfsorganisationen appellieren an Geberländer, neuen UN-Finanzierungsaufruf für Syrien zu unterstützen

Die internationale Gemeinschaft muss ihre Unterstützung für die Nothilfe in Syrien und den umliegenden Ländern deutlich aufstocken. Das teilten die 36 Mitglieder von SIRF (Syria INGO Regional Forum), einer Koalition internationaler Nichtregierungsorganisationen anlässlich des heute veröffentlichten neuen UN-Finanzierungsaufrufes mit. Aus Deutschland beteiligen sich die Organisationen Ärzte der Welt, CARE Deutschland-Luxemburg, Oxfam, Save the Children und World Vision Deutschland an dieser Erklärung.

Dieser neue UN-Aufruf zur Flüchtlingshilfe in den Nachbarländern sowie für humanitäre Hilfe in Syrien selbst wurden heute in Genf vorgestellt und macht deutlich, dass dringend mehr Geld benötigt wird, um die Not der Menschen zu lindern. Die Gesamtsumme übersteigt die im Juni geforderten Hilfen von 4,3 Milliarden Dollar noch einmal erheblich. Lediglich 62 Prozent des vorherigen Ziels wurden bis heute finanziert.

CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel dazu: "Der letzte UN-Aufruf brach bereits den traurigen Rekord, der höchste in der Geschichte der Vereinten Nationen zu sein. Aber die heute kommunizierte Summe stellt dies noch einmal in den Schatten." Robert Lindner von Oxfam Deutschland ergänzt: "Das Geld wird dringend benötigt - ganz besonders angesichts des gerade hereinbrechenden strengen Winters. Die Vereinten Nationen fragen nicht leichtfertig danach. Es ist an der Zeit, dass aus Zusagen von Geldgebern endlich Zahlungen werden."

Die syrischen Flüchtlinge bilden mittlerweile die zweitgrößte Flüchtlingspopulation der Welt. Mehr als 2,3 Millionen Syrer sind in den Libanon, nach Jordanien, die Türkei, den Irak, Ägypten und weitere Länder geflohen und kämpfen dort ums Überleben. Die meisten von ihnen haben alle Ersparnisse aufgebraucht. Steigende Mieten, Arzt- und Lebensmittelkosten treiben Familien in die Verschuldung. Knapp 80 Prozent der syrischen Flüchtlinge leben in Städten und die Lebenshaltungskosten steigen stetig an.

Die Koalition der Nichtregierungsorganisationen betont, dass die internationale Gemeinschaft neben der akuten Nothilfe auch längerfristige Entwicklungsprogramme in den Bereichen Gesundheit und Bildung ebenso wie in der Wasser- und Energieversorgung unterstützen muss, sowohl für syrische Flüchtlinge, als auch für die Gastfamilien. Steffen Horstmeier, Leiter der Syrien-Nothilfe von World Vision in Jordanien, betont: "Ohne die Gastfreundschaft der Nachbarländer wäre das Ausmaß der humanitären Krise noch verheerender."

In Syrien selbst ist die Lage besonders dramatisch: Mehrere Millionen Menschen erhalten dort nur begrenzt oder gar keine Hilfe. Auf der Suche nach Schutz und Sicherheit sind die Menschen ständig auf der Flucht. Der Zugang zu weiten Teilen des Landes ist für Helfer aber aufgrund ständig wechselnder Kontrollen eingeschränkt. Die Hilfsorganisationen fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, sicherzustellen, dass ein humanitärer Zugang in Syrien ermöglicht wird und dass die Hilfe auf Grundlage humanitärer Prinzipien strikt unparteiisch geleistet wird. Dabei müssen die Bedürfnisse aller Gruppen berücksichtigt werden. Neben Syrern schließt das auch Palästinenser und Iraker ein.

Der Hilfsappell der Vereinten Nationen sowie die düsteren Prognosen der weiter steigenden Flüchtlingszahlen machen deutlich, dass der Konflikt schnellstmöglich beendet werden muss. Mehr als 100.000 Menschen kamen bereits ums Leben, 7.000 davon Kinder. Die Mitglieder von SIRF rufen alle Parteien dazu auf, eine politische Lösung zu finden.


Pressekontakt
Alicia Barreda Pérez
Krisen und Konflikte, Klimawandel, Bildung
030-45 30 69 712
aperez@oxfam.de

Kontakt für Interviews
Robert Lindner
030 45 30 69 640
rlindner@oxfam.de

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