fit und munter - Tiefe Hirnstimulation kann möglicherweise Fahrsicherheit bei Parkinsonpatienten positiv beeinflussen

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Tiefe Hirnstimulation kann möglicherweise Fahrsicherheit bei Parkinsonpatienten positiv beeinflussen

efe Hirnstimulation kann möglicherweise Fahrsicherheit bei Parkinsonpatienten positiv beeinflussen


Parkinson-Patienten dürfen nur bei erfolgreicher Therapie oder in leichten Fällen der Erkrankung Auto fahren. So sehen es die Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung der Bundesanstalt für Straßenwesen vor. Die Fahreignung muss krankheitsbezogen in Abständen von ein bis vier Jahren ein Arzt oder Psychologe beurteilen. "Leiden Parkinson-Patienten unter Demenz, schweren motorischen Beeinträchtigungen wie Tremor, sehen sie doppelt, können den Abstand nicht mehr richtig einschätzen oder ist ihre Reaktion deutlich verlangsamt, dürfen sie nicht mehr Autofahren", sagt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Carsten Buhmann, Leiter des Bereichs Neurologie im Ambulanzzentrum des UKE. Auch Parkinson-Medikamente können die Fahrtüchtigkeit zum Beispiel durch Verursachung von Einschlafattacken oder Halluzinationen einschränken.

Bei der Tiefen Hirnstimulation sendet ein zuvor operativ eingesetzter Hirnstimulator - ähnlich einem Herzschrittmacher - elektrische Impulse an das Hirn. An der Studie haben 23 Parkinson-Patienten mit eingesetzten Hirnschrittmachern, 21 Parkinson-Erkrankte ohne solche Implantate und 21 gesunde Menschen teilgenommen. Alle Probanden sind in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal pro Woche mehr als 30 Minuten Auto gefahren. Getestet wurde in einem Simulator, wobei die Studienteilnehmer mit Hirnstimulator den Test dreimal absolvierten: mit eingeschaltetem Hirnschrittmacher, mit abgeschaltetem Implantat sowie ein weiteres Mal mit abgeschaltetem Stimulator und nachdem sie das Parkinson-Medikament Levodopa eingenommen hatten. Unter anderem wurde die Anzahl der leichten, mittelschweren und schweren Fahrfehler gemessen. Geringfügige Fahrfehler waren etwa leichte Geschwindigkeitsüber- oder -unterschreitungen. Zu den schweren Fahrfehlern zählte beispielsweise das Nichtbeachten eines Fußgängers.

In der Studie kam heraus, dass die Parkinson-Patienten mit Stimulator zwar insgesamt langsamer und vorsichtiger fuhren, aber letztlich ähnlich sicher wie die gesunden Teilnehmer aus der Kontrollgruppe. In der Kategorie "geringfügige Fahrfehler" machten sie sogar weniger Fahrfehler als die gesunden Probanden. Die Parkinson-Patienten mit Stimulator erreichten in dieser Kategorie einen Durchschnittswert von 3,8. Die Kontrollgruppe lag bei 7,5 und die Parkinson-Patienten ohne Stimulator erreichten im Schnitt einen Wert von 11,4. Die Parkinson-Patienten ohne Hirnschrittmacher fuhren schlechter als die gesunden Probanden und als die Patienten mit Stimulator, obwohl sie weniger schwer und kürzer erkrankt waren. Zudem fuhren die Parkinson-Patienten mit eingeschaltetem Hirnschrittmacher bei vergleichbarer Motorik fehlerfreier als unter dem Einfluss des Parkinson-Medikaments Levodopa. So machten sie mit eingeschaltetem Hirnstimulator 11 Fahrfehler. Im Vergleich dazu verursachten sie 13 Fehler nach Medikamenteneinnahme sowie 14 Fehler ohne Medikament und mit ausgeschaltetem Stimulator.

Unterm Strich steht für Neurologe Buhmann nach Auswertung der Studie fest: "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Parkinson-Patienten mit Hirnschrittmacher schlechter Autofahren als Erkrankte ohne Implantat. Im Gegenteil deuten die Ergebnisse der Studie daraufhin, dass sich durch eine Operation einige Aspekte der Fahrsicherheit sogar verbessern können. Patienten mit Tiefer Hirnstimulation sollten daher hinsichtlich der ärztlichen Fahrberatung nicht restriktiver behandelt werden als andere Parkinson-Erkrankte." Andererseits ist natürlich die Hoffnung auf besseres Autofahren allein kein Grund für die Implantation eines Hirnschrittmachers.

Die Studie wurde von der Hamburger Georg Jürgen Rickertsen Stiftung unterstützt.

Literatur:
Buhmann C, Maintz L, Hierling J, Vettorazzi E, Moll CKE, Engel AK, Gerloff C, Hamel W, Zangemeister WH : Effect of subthalamic nucleus deep brain stimulation on driving in Parkinson´s disease. Neurology 2014; 82:32-40, Epub ahead of print am 18.12.2013.

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Parkinson-Patienten dürfen nur bei erfolgreicher Therapie oder in leichten Fällen der Erkrankung Auto fahren. So sehen es die Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung der Bundesanstalt für Straßenwesen vor. Die Fahreignung muss krankheitsbezogen in Abständen von ein bis vier Jahren ein Arzt oder Psychologe beurteilen. "Leiden Parkinson-Patienten unter Demenz, schweren motorischen Beeinträchtigungen wie Tremor, sehen sie doppelt, können den Abstand nicht mehr richtig einschätzen oder ist ihre Reaktion deutlich verlangsamt, dürfen sie nicht mehr Autofahren", sagt Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Carsten Buhmann, Leiter des Bereichs Neurologie im Ambulanzzentrum des UKE. Auch Parkinson-Medikamente können die Fahrtüchtigkeit zum Beispiel durch Verursachung von Einschlafattacken oder Halluzinationen einschränken.

Bei der Tiefen Hirnstimulation sendet ein zuvor operativ eingesetzter Hirnstimulator - ähnlich einem Herzschrittmacher - elektrische Impulse an das Hirn. An der Studie haben 23 Parkinson-Patienten mit eingesetzten Hirnschrittmachern, 21 Parkinson-Erkrankte ohne solche Implantate und 21 gesunde Menschen teilgenommen. Alle Probanden sind in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal pro Woche mehr als 30 Minuten Auto gefahren. Getestet wurde in einem Simulator, wobei die Studienteilnehmer mit Hirnstimulator den Test dreimal absolvierten: mit eingeschaltetem Hirnschrittmacher, mit abgeschaltetem Implantat sowie ein weiteres Mal mit abgeschaltetem Stimulator und nachdem sie das Parkinson-Medikament Levodopa eingenommen hatten. Unter anderem wurde die Anzahl der leichten, mittelschweren und schweren Fahrfehler gemessen. Geringfügige Fahrfehler waren etwa leichte Geschwindigkeitsüber- oder -unterschreitungen. Zu den schweren Fahrfehlern zählte beispielsweise das Nichtbeachten eines Fußgängers.

In der Studie kam heraus, dass die Parkinson-Patienten mit Stimulator zwar insgesamt langsamer und vorsichtiger fuhren, aber letztlich ähnlich sicher wie die gesunden Teilnehmer aus der Kontrollgruppe. In der Kategorie "geringfügige Fahrfehler" machten sie sogar weniger Fahrfehler als die gesunden Probanden. Die Parkinson-Patienten mit Stimulator erreichten in dieser Kategorie einen Durchschnittswert von 3,8. Die Kontrollgruppe lag bei 7,5 und die Parkinson-Patienten ohne Stimulator erreichten im Schnitt einen Wert von 11,4. Die Parkinson-Patienten ohne Hirnschrittmacher fuhren schlechter als die gesunden Probanden und als die Patienten mit Stimulator, obwohl sie weniger schwer und kürzer erkrankt waren. Zudem fuhren die Parkinson-Patienten mit eingeschaltetem Hirnschrittmacher bei vergleichbarer Motorik fehlerfreier als unter dem Einfluss des Parkinson-Medikaments Levodopa. So machten sie mit eingeschaltetem Hirnstimulator 11 Fahrfehler. Im Vergleich dazu verursachten sie 13 Fehler nach Medikamenteneinnahme sowie 14 Fehler ohne Medikament und mit ausgeschaltetem Stimulator.

Unterm Strich steht für Neurologe Buhmann nach Auswertung der Studie fest: "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Parkinson-Patienten mit Hirnschrittmacher schlechter Autofahren als Erkrankte ohne Implantat. Im Gegenteil deuten die Ergebnisse der Studie daraufhin, dass sich durch eine Operation einige Aspekte der Fahrsicherheit sogar verbessern können. Patienten mit Tiefer Hirnstimulation sollten daher hinsichtlich der ärztlichen Fahrberatung nicht restriktiver behandelt werden als andere Parkinson-Erkrankte." Andererseits ist natürlich die Hoffnung auf besseres Autofahren allein kein Grund für die Implantation eines Hirnschrittmachers.

Die Studie wurde von der Hamburger Georg Jürgen Rickertsen Stiftung unterstützt.

Literatur:
Buhmann C, Maintz L, Hierling J, Vettorazzi E, Moll CKE, Engel AK, Gerloff C, Hamel W, Zangemeister WH : Effect of subthalamic nucleus deep brain stimulation on driving in Parkinson´s disease. Neurology 2014; 82:32-40, Epub ahead of print am 18.12.2013.

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