„Stressbewältigung aus zahnärztlicher Sicht“ war der Titel der stark nachgefragten Sitzung des Qualitätszirkels, der mit seiner Arbeit eine fachübergreifende Behandlung von Patienten initiierte und an der Entwicklung neuer Therapieformen, insbesondere für „Stress-Patienten“ arbeitet.
Greven erläutert, dass Stress eine primäre Emotion ist (ähnlich der Angst), die im Limbischen System generiert wird. Im Cortex, genauer Hippocampus erfolgt dann in der Folge ein Abgleich mit vorhandenen Schlüsselmerkmalen oder Erfahrungswerten der Person. Stress kann durch auslösende Faktoren – den so genannten Stressoren – entstehen. Stressoren können z.B. physikalischer Natur sein (Kälte, Hitze, Lärm, starke, Sonneneinstrahlung etc.; es kann sich sogar um toxische Substanzen handeln).
Allerdings kann Stress seine Ursache in bestimmte eigene Einstellungen, Erwartungshaltungen und Befürchtungen haben. Dies sind die so genannten emotionalen Stressoren. Stress ist also in der Summe die Anpassung des Körpers an diese Stressoren, bzw. seine Reaktion auf diese.
Greven subsumierte Ergebnisse der neueren Forschung unter dieses Thema und zeigte in seinem kurzweiligen Vortrag zunächst die aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen - tier- und humanexperimentell - zum Bruxismus.
Bruxismus ist das unbewusste, meist nächtliche Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, durch das die Zähne verschleißen, der Zahnhalteapparat überlastet und zusätzlich das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur, aber auch andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden, geschädigt werden können.
Auf diese Weise kann es bis zu schweren Schmerzsyndromen und Ohrpfeifen (Tinnitus) kommen. Weitere häufige Erscheinungen sind Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit. Diese Schmerzsyndrome werden als Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) geführt.
Aufbauend darauf erläuterte Greven die evolutionären Hintergründe der phylogenetischen Entwicklung des menschlichen Organismus und stellte sehr plastisch seine neurologische Verknüpfung zum "Emotion Circuit" (Limbisches System) heraus. Wichtig für Patienten ist die Erörterung der mit Bruxismus möglicherweise in Zusammenhang stehen Erkrankungen. Anhand eines Praxisbeispiels zeigte Greven dezidiert Ursachen für mannigfaltige Beschwerden, die typischer Weise keineswegs direkt auf eine Fehlstellung des Kiefers hinweisen, die umfangreichen Analysen der MEDECO Zahnklinik Bonn sowie die Wirkung der verschiedenen möglichen Therapieformen.
Im Endeffekt steht für die betroffenen Patienten deutlich mehr Lebensqualität, frei von Kopfschmerz, Schwindel und Höreinbußen.
Greven erläuterte dem interessierten Fachpublikum insgesamt die Systematik der notwendigen zahnärztlichen Untersuchungsschritte die Aufschluss über die Beteiligung des Kausystems an verschiedenen Beschwerden geben.
Als Co-Moderator ist Greven Mitinitiator des Qualitätszirkel Neuro-, Stress- & Gesundheitsmanagement und engagiert sich neben Dr. med. Peter Hufnagel, Oberarzt am DRK-Klinikum Altenkirchen für eine flächendeckende, fachübergreifende Behandlung von Patienten, denen durch kaum zu therapierenden Langzeitbeschwerden bislang nur eingeschränkt geholfen werden konnte.
Die Organisation des Qualitätszirkels liegt in den bewährten Händen von Andrea Moersdorf von Moersdorf Consulting, der Unternehmensberatung für Praxen und Kliniken mit Schwerpunkt Neuro-Marketing sowie Astrid Arens – Geschäftsführerin des Gesundheitszentrums da Vinci Rheinland. Administrative Unterstützung bietet die MEDECO Zahnklinik mit ihrer Geschäftsführerin Iris Schmitz.
Nächster Termin: Dienstag, 10. November 2009 – der Veranstaltungsort wird rechtzeitig in der Presse bekanntgeben. Gern nehmen wir Interessenten auch in unseren Verteiler auf. Bitte schreiben Sie an info@qz-stress.de.
Weitere Informationen:
www.qz-stress.de - www.moersdorf-consulting.de – www.medeco.de – www.davincizentrum.com