Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernimmt am heutigen Montag in Monrovia (Liberia) ein Behandlungszentrum für Ebola-Kranke. Das DRK wird die von der Weltgesundheitsorganisation baulich errichtete Behandlungsstation nun mit medizinischem Material und Gerät ausstatten und mit personeller Unterstützung durch die Bundeswehr betreiben. Bevor die ersten Patienten aufgenommen werden können, absolvieren derzeit 90 Ärzte, Schwestern, Hygieniker und Techniker aus Liberia unter Leitung des DRK ein umfangreiches Ausbildungsprogramm. "Der letzte Trainingsabschnitt direkt im Behandlungszentrum ist besonders wichtig für die Sicherheit der Helfer", sagt Christian Schuh, Leiter des DRK-Einsatzteams in Monrovia.
Ein Schwerpunkt des Abschlusstrainings ist das richtige und sichere An- und Ablegen des Schutzanzuges im Schleusenbereich der Behandlungseinrichtung, da hierbei die größte Gefahr für die Helfer besteht. Auch das Arbeiten im Schutzanzug, der den Körper vollständig bedeckt, stellt unter den gegebenen klimatischen Bedingungen Westafrikas eine besondere körperliche Herausforderung dar. Ebenso muss die präzise Verständigung beim Sprechen durch die Atemmasken geübt werden. "Jeder Teilnehmer muss das An- und Ablegen und alle Abläufe innerhalb der Behandlungsstation aus dem Effeff beherrschen. Deshalb wird jeder Schritt mehrmals und immer wieder geübt, bis die lebensrettenden Handgriffe ins Unterbewusstsein übergegangen sind", so Christian Schuh.
Die Ausstattung des Zentrums und die Trainings werden am 25. Dezember abgeschlossen sein. Abhängig von dem vorliegenden Aufkommen an Ebola-Patienten wird das Behandlungszentrum dann zunächst mit einer Kapazität von 10 Betten vorgehalten. Es kann kurzfristig erweitert werden, befindet sich aber ansonsten als Vorsorgemaßnahme im ''Stand-by''-Betrieb. Neben dem Betrieb der Ebola-Behandlungsstation leistet das DRK zugleich auch medizinische und technische Unterstützung des lokalen staatlichen Gesundheitssystems in Monrovia.
In Sierra Leone wird seit Ende Oktober das von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften betriebene Ebola-Behandlungszentrum in Kenema vom DRK weiter logistisch und personell unterstützt. Seit Eröffnung am 15. September wurden bisher mehr als 392 Patienten im ETC behandelt. Das Behandlungszentrum beschäftigt 145 nationale und 19 internationale Rotkreuzhelfer.
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