Die erste Fett-Verpflanzung fand 1893 durch Prof. Neuber (Kiel/Deutschland) statt.
Der plastische Chirurg Dr. Sidney Coleman (New York, USA) entwickelte in den 1980er Jahren eine schonende Gewinnung der Fettzellen und deren Verpflanzung. Mit seinen Arbeiten schuf er die Grundlagen für die heutige Fettgewebsverpflanzung.
Er veröffentlichte im Jahre 2007 Resultate von Brustvergrößerungen nach mehreren Jahren mit transplantiertem Eigenfett. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass es sich um eine dauerhafte Methode handelt. Weitere Veröffentlichungen über 25 Jahre bzw. 10 Jahre belegen die positiven Erfahrung mit Fett-Verpflanzungen (Illouz/ Delay, Frankreich).
Die heutige Methode
Die Fettzellen werden schonend abgesaugt und in einem sterilen Sammelbehälter aufgefangen. Sodann können sie mit kleinen Spritzen transplantiert werden. Das Überleben der Fettzellen hängt davon ab, ob sie Anschluss an ein Blutgefäß finden. Das heißt, dass das Fett nicht in "Klumpen" verpflanzt wird, sondern gleichmäßig mit dünnen Kanülen im Gewebe verteilt wird.
Neben Brustvergrößerungen sind auch Wiederaufbau-Operationen nach Krebs oder Austausch von Silikonimplantaten gegen das Fettgewebe bei sogenannter Kapselfibrose möglich.
Für wen kommt die OP in Frage?
- Wunsch nach Vergrößerung der Brust und Abneigung gegen Silikonimplantate
- Kapselfibrose durch Implantate
- Asymmetrie der Brüste
- Wiederaufbau nach Krebs
- bei Fehlbildungen
- Voraussetzung: Nichtraucher (mind. 2 Wochen vor und 3 Wochen nach OP)
Ablauf:
Die Operation kann in Dämmerschlafanästhesie oder in Vollnarkose erfolgen. Nach der Operation wird ein Kompressionsmieder über die abgesaugten Bereiche angelegt. In den folgenden Tagen sind die Brüste geschwollen und teilweise blau. Die meisten Patienten beschreiben eher ein Gefühl "wie Muskelkater" und nicht Schmerzen. Die Blutergüsse und Schwellung verschwinden innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen. Die abgesaugten Areale benötigen für vier bis sechs Wochen eine Kompression. Nach ca. drei Monaten liegt das Endergebnis vor.
In manchen Fällen, wenn der Raum, in den transplantiert werden soll zu klein ist (z.B. nach einer Brustamputation), kann es erforderlich sein, das Gewebe durch einen von außen erzeugten Unterdruck extern zu Dehnen. Dann wird zunächst ein sogenannter Unterdruck-Büstenhalter (= BRAVA-BH) der Operation vorgeschaltet.
Dieser Unterdruck-Büstenhalter muss über einen Zeitraum 2 - 4 Wochen vor der Operation täglich ca. 8-10 Stunden getragen werden. Dadurch entsteht ein dreidimensionaler Raum, im dem das Fettgewebe besser überleben kann.
Ebenso sollte der Unterdruck-Büstenhalter nach der Operation für ca. 2 Wochen getragen werden.
Risiken und Komplikationen:
Ein geringer Teil der Fettzellen überlebt die Verpflanzung nicht und wird vom Körper wieder abgebaut. Dabei kann es zur Entstehung von harmlosen ölhaltigen Zysten kommen. Das passiert, wenn viele Fettzellen kein Anschluss an das Gefäßsystem finden und der Körper diese nicht mehr beseitigen kann. Des Weiteren können kleine Verkalkungen entstehen (3-4 %), welche sich aber in der Mammographie eindeutig als gutartig identifizieren lassen. Alle diese Nebenwirkungen sind aber bei jeder Operation an der Brust, auch bei einer Vergrößerung der Brust mit Silikonimplantaten oder einer Brustverkleinerung möglich.
Die Verpflanzung von Eigenfett stellt eine Alternative zum Einsetzen von Silikon oder Lappenplastiken dar. Der große Vorteil liegt im natürlichen Aussehen und dem Fehlen sichtbarer Narben. Außerdem ist der Eingriff mit wesentlich weniger Schmerzen verbunden.
Warum liest man so viele widersprüchliche Angaben über das Eigenfett?
Es werden immer wieder Fettverpflanzungen vorgenommen, die nicht den richtigen Umgang mit den Fettzellen beachten. Oft wird das Fett mit großen Kanülen gespritzt. Ein großer Teil der Zellen stirbt ab und es bilden sich Ölzysten und Verkalkungen.
Die Methode von Frau PD Dr. Markowicz unterscheidet sich eindeutig von diesen. Ebenso verfügt Sie über eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet.